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rüstung verloren. Flözbrände haben seit 1948 an
Zahl stark abgenommen und sind auch in ihrem
Verlauf ungefährlicher geworden, weil es durch Ver
minderung der Depression möglich war, sie leichter
unter Kontrolle zu bringen.
Die Förderung und die Leistung unter Tage der
Grube Luisenthal sind seit 1948 wesentlich ange
stiegen (Abb. 3). Die Grube Luisenthal ist heute
eine der großen saarländischen Fettkohlengruben,
die auf guten Kohlenvorräten aufgebaut und un
mittelbar durch ein Stollenband mit der modernen
Großkokerei Fürstenhausen verbunden ist. Es ist
natürlich nicht so, daß die Gasabsaugung und ihre
Entwicklung die alleinige Ursache für diesen Anstieg
bildet. Großzügige Investitionen unterläge und über
Tag, ein verbesserter Maschinenpark, verbesserte
Methoden und nicht zuletzt das unablässige Be
mühen aller Belegschaftsmitglieder haben ihren
Teil an diesem Erfolg. Man kann aber mit Gewißheit
sagen, daß der Erfolg der Gasabsaugung erst die
Grundlage für diese Entwicklung gelegt hat.
Besonders eindrucksvoll ist auf Grube Luisenthal
die Verbreitung des elektrischen Stromes als An
triebsenergie unter Tage seit Einführung der Gas
absaugung. Waren noch 1950 keine elektrischen Mo-
tore in Betrieb, so werden heute 57 % aller Antriebe
mit Elektromotoren betrieben, und der Anteil der
elektrischen Energie ist noch weiter im Steigen.
In dieser Aufzählung zuletzt, aber als wohl wert
vollstes und stolzestes Ergebnis der Gasabsaugung,
darf darauf hingewiesen werden, daß seit 1949 kein
Bergmann mehr auf der Grube Luisenthal durch
Grubengas oder Brand zu Schaden kam.
IV.
In der nun 12jährigen Praxis der Gasabsaugung
gewann man von den sich dabei abspielenden Vor
gängen gewisse Vorstellungen, die aus der Deutung
der Beobachtungen entstanden und die nicht immer
mit den althergebrachten Begriffen übereinstimmten.
So erwies es sich, daß die Kohle je Tonne be
trächtlich weniger Gas enthält, als man früher an
nahm: Nach einer neueren Untersuchung von Wetter
fahrsteiger T r o u v a i n werden nur 6 m 3 CFU/Tonne
Kohle frei, auf keinen Fall sind es aber mehr als
20 mVTonne. Wenn also beim Abbau eines Flözes,
wie z. B. Flöz 1 im Südfeld der Grube Luisenthal,
80—150 m 3 Grubengas je Tonne Kohle auftreten,
so kommt der weitaus größte Teil davon aus den
■über oder unter Flöz 1 liegenden Nebenflözen und
unbauwürdigen Kohlenstreifen. So liegen über
Flöz 1 bis zu einer Höhe von 200 m insgesamt 10,6 m
Kohle in kleinen Kohlenstreifen in Mächtigkeit von
einigen Zentimetern bis zu einem halben Meter.
Nur so läßt sich der oft überraschend hohe Anteil
■des abgesaugten Gases erklären.
Uber einem Abbau bildet sich ein Gewölbe ent-
Abb. 2 und 3: Das obere Diagramm veranschaulicht die
Menge des auf Grube Luisenthal in den Jahren 1949 bis 1960
abgesaugten Grubengases (in 1000 m 3 Rein CH» pro Jahr).
Das Doppeldiagramm darunter zeigt die Entwicklung der
durchschnittlichen Nettoförderung je Arbeitstag (in t) und
der Schichtleistung unter Tage auf Grube Luisenthal
spannten und zerklüfteten Gebirges. Zwar sind die
Spalten und Klüfte klein, doch durch ihre große
Zahl bilden sie zusammengenommen Hohlräume
von beträchtlichem Inhalt. In diesem Hohlraum
„steht“ das durch den Abbau freigewordene Gas.
Zur Absaugung genügt es, durch irgendein Mittel,
z. B. Bohrloch oder Strecke, mit diesem Hohlraum
an einer beliebigen Stelle in Verbindung zu kom
men und darauf einen Sog wirken zu lassen. Der
Sog wird dabei eigentlich nur zum Ausgleich der
Reibungsverluste notwendig. Wird das Gas nicht
abgesaugt, so „fließt es über“ in den Strebraum,
da ständig neues Gas durch den Abbau frei wird.
Den gleichen Vorgang kann man auch bei einem
Fallen des barometrischen Druckes beobachten.
Das Gas dehnt sich aus und tritt in den Wetter
strom über.
Die Ausmaße des Gewölbes aus zerklüftetem Ge
birge hängen stark von den das Flöz überlagernden
Gesteinsschichten ab. Im Südfeld der Grube Luisen
thal liegt über Flöz 1 hauptsächlich eine Folge von