Full text: 1961 (0089)

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von Hagen mit der Jahreszahl 1731. Der Volksmund 
nennt als Stifterin die Gräfin Margareta vom 
Litermont. Bekannt ist diese Gräfin in der Sage 
„Der wilde Jäger vom Litermont". Ihre letzte 
Ruhestätte fand sie in der Kirche in Nalbach. 
Sollte tatsächlich die Stiftung von ihr stammen, so 
darf angenommen werden, daß sie aus dem Ge= 
schlecht von Hagen ist. 
In mehreren Dörfern an der unteren Saar und des 
angrenzenden Hochwaldes waren die Herren von 
Hagen Schirmvögte. Schon 1359 wird Johann von 
Hagen als Besitzer von Schloß „zur Motten" bei 
Lebach erwähnt. Ein Streit zwischen einem Grafen 
von Hagen und dem Kloster Fraulautern konnte 
1360 von dem Abt in Wadgassen und dem Ritter 
Gottfried von Saarbrücken geschlichtet werden. Ein 
Jahrhundert später wird neben Johann von Löwen= 
stein auch Johann von Hagen als Raubritter er= 
wähnt. 1411 zwang der Herzog von Lothringen als 
Schirmherr Johann von Hagen, den angerichteten 
Schaden zu ersetzen. Auch in Büschfeld besaßen 
die Freiherren von Hagen ein Schloß und eine 
Mühle. 1588 baten der Freiherr von Hagen und 
der Abt von Mettlach den Herzog von Lothringen, 
einen schadhaft gewordenen Galgen in Reimsbach 
wieder aufrichten zu dürfen. Ein Johann Niclas 
von Hagen, Herr zu Büschfeld, wird auch als Rat» 
und Oberamtmann am Fürstenhof Nassau=Saar= 
brücken erwähnt. Er starb im Jahre 1622 und fand 
seine letzte Ruhestätte in der Stiftskirche in 
St. Arnual. Der letzte Freiherr von Hagen, Johann 
Hugo, starb unverheiratet um das Jahr 1800 in 
den Armen seines ergrauten Dieners namens 
Friedrich Schmanck. Ihm schenkte er für treue 
Dienste die Mühle in Büschfeld. 
Das geförderte Erz vom Kupferbergwerk in Düp= 
penweiler war von guter Qualität. Doch beim wei= 
teren Abbau drang immer mehr Wasser in die 
Stollen ein. Selbst die aus England bezogenen 
hydraulischen Pumpen konnten die Wassermenge 
nicht bewältigen. Schließlich mußte der Betrieb 
eingestellt werden. 
Was von allem übriggeblieben ist, ist das ein» 
gangs erwähnte Gerichtssiegel. Es gibt uns Kunde 
von der aufblühenden Industrie des Saarreviers im 
18. Jahrhundert.
	        
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