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verlorenging, ist das heute durch die straffere Or
ganisation der Staubbekämpfung auf den Gruben
nicht mehr der Fall. Seit Jahresfrist werden die so
genannten Wassergroßverbraucher (über 10 l/min.)
durch Wasserkleinverbraucher laufend ausgetauscht.
Durch diesen Austausch sollen nur eine unbedingt
notwendige Befeuchtung des Fördergutes und eine
weniger ungünstige Beeinflussung der klimatischen
Verhältnisse unter Tage erzielt werden. Anderer
seits sollen verschiedentlich unnötig eingesetzte
Düsen ganz ausgeschaltet werden. Dem Einsatz
von Düsen mit automatischer Schaltung, d, h. Dü
sen, die sich selbst ein- und abschalten, wird
besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Staubschutzmasken:
Auf den Saargruben sind z. Z. noch zwei Staub
maskentypen im Einsatz, und zwar die französische
Maske der Fa. Martin in Lyon mit Faltenfilter und
die deutsche Maske der Fa. Dräger in Lübeck mit
Ringfilter 624 df, bzw. dem Hygia- oder Eintagsfilter
742 St. Die folgende Aufstellung zeigt die Bewe
gung bzw. Einsatzstärke der Maskentypen in 1957
bis 1959.
Dräger
Martin
zusammen
1957
1 038
6 119
7 157
1958
6 354
4 168
10 522
1959
11 149
887
12 036
Der starke Rückgang der Martin-Maske liegt eines
teils in dem weniger guten Sitz der Maske und vor
allem aber in dem verhältnismäßig hohen Atem
widerstand des Faltenfilters (10—12 mm WS =
Wassersäule = bei 50 I Luftdurchgang in der Mi
nute) begründet. Demgegenüber liegt der Atem
widerstand bei dem Ringfilter 624 df der Dräger-
maske bei 6—8 mm WS bei 50 I Luftdurchgang in
der Minute und bei dem Eintagsfilter nur 3—A mm
WS bei einem Luftdurchgang von 50 l/min. Beide
Filter, das 624 df und das Eintagsfilter 742 St der
Fa. Dräger können auf dem gleichen Gummimasken
körper getragen werden. Wegen des sehr geringen
Atemwiderstandes wird das Tagesfilter 742 St. be
vorzugt, so daß der Monatsverbrauch dieses Filters
z. Z. bei annähernd 100 000 Stück liegt. Der Ge
brauch des sogenannten Eintagsfilters ist auch
psychologisch von unschätzbarem Wert, da der
Bergmann bei dem täglichen Wechsel des Filters
selbst sehen kann, wieviel Staub er bei Nichttragen
der Staubmaske eingeatmet hätte. Der Wechsel des
Filters nach jeder Einsatzschicht ist von der Berg
behörde vorgeschrieben.
Salzstreuverfahren:
Zur Bindung des in den Strecken im Untertage
betrieb abgelagerten Staubes wird das Salzstreu
verfahren angewandt, welches auf den hygrosko
pischen Eigenschaften der Salze (Feuchtigkeits
aufnahme aus der Luft) beruht. Die nachfolgende
Aufstellung zeigt den starken Anstieg der Salz
streuverfahren. Es waren eingestreut:
1957:
mit Na CI
mit Ca Cb
1 347 lfdm.
723 lfdm.
oder
oder
6 735 m J
3 470 m 2
zusammen:
2 070 lfdm.
oder
10 205 m 2
1958:
mit Na CI
9 251 lfdm.
oder
44 290 m 2
mit Ca Cb
6 935 lfdm.
oder
34 675 m 2
zusammen:
16 186 lfdm.
oder
78 965 m 2
1959:
mit Na CI
7 811 lfdm.
oder
20 190 m 2
mit Ca Cb
24 535 lfdm.
oder
93 635 m 2
zusammen:
32 346 lfdm.
oder
113 825 m 2
Wie aus der Aufstellung hervorgeht, werden bei
den Saarbergwerken Natriumchlorid — Na CI —
und Kalziumchloridflocken — Ca Cb — zum Ein
salzen der Strecken benutzt. Obwohl das Na CI
wesentlich billiger ist, wird es doch nur noch wenig
gebraucht, da eine mit Na CI hergestellte Zone alle
2—3 Monate nachgestreut werden muß, wogegen
die mit Ca Cb-Flocken hergestellten Salzzonen
durchschnittlich eine 10- bis 12fache Lebensdauer
haben. Bei genügender Länge einer Salzzone wird
einesteils der auf der Sohle bereits abgelagerte
Staub gebunden, andernteils aber auch der aus
den Wettern ausfallende Schwebstaub festgehalten.
Durch die ständige Feuchtigkeit des Salz-Staub-
Gemisches wird eine Wiederaufwirbelung des ab
gelagerten Staubes verhindert.
Die Staubbekämpfung im Blasversatz wird nach den
Vorschriften des Oberbergamtes Saarbrücken (§§ 14
und 15) durchgeführt. Dabei ist besonders auf das
Anfeuchten der alten Böschung beim Anblasen
sowie auf das erstmalige Durchspülen der Blaslei
tung mit Wasser zu achten. Bei Nichtbeachtung
dieser notwendigen Maßnahmen kann gerade der
Blasversatz gesundheitsgefährdende Staubaufwir
belungen zur Folge haben.
Um gegebenenfalls auf das Nebelwandschießen in
den Aus- und Vorrichtungen verzichten zu können,
wurden neben dem Naßbohren und dem Arbeiten mit
dem Trockenabsaugegerät „Königsborn“ im Einver
nehmen mit der Bergbehörde Versuche mit Wasser
besatzpatronen durchgeführt.
Zu den Staubmessungen werden hauptsächlich das
Tyndalloskop und das Bergbaukonimeter benutzt
Während mit dem Tyndalloskop die Feinstaubkon
zentration gemessen wird, werden mit dem Berg
baukonimeter Feinstaubproben genommen. Aus den
mit diesen Geräten ermittelten Feinstaubkonzentra