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rohr hineinfällt, wobei die Menge durch einen
Zuteiler geregelt wird. Jede Mühle hat eine sich
drehende Mahlschüssel mit drei gegen den Schüs
selrand drückenden Mahlwalzen, zwischen denen
die Kohle zu Staub zermahlen wird. Da sich der
Wassergehalt der Kohle ja ändern kann, muß auch
die Temperatur der Heißluft zur Trocknung der
Kohle veränderlich sein: sie wird deshalb gemischt
aus heißen Feuerabgasen, die aus dem Kessel ab
gesaugt werden, und aus einem Teil der Frischluft,
die in zwei Luftvorwärmern aufgeheizt wird. Diese
bestehen aus einem zylindrischen Blechpaket mit
feinen Zwischenräumen, das sich in einem Gehäuse
dreht. Auf der einen Hälfte wird das Blechpaket
von den heißen Kesselabgasen durchströmt und
aufgeheizt, auf der anderen Hälfte gibt es seine
Wärme an die von zwei Ventilatoren, den soge
nannten Frischluftventilatoren, durchgesetzte Luft
ab und wärmt sie auf 220° C an. Ein Mühlenventi
lator saugt nun das Luftgemisch, auch Tragluft ge
nannt, in die Mühle, wirbelt den feingemahlenen,
getrockneten Kohlenstaub auf und bläst ihn durch
die Brenner in den Kessel ein. Jeder Kessel besitzt
zwölf Brenner, die an den vier Ecken in drei ver
schiedenen Höhen angeordnet sind. Der eingebla
sene Kohlenstaub wird mit der neben jedem Bren
ner einströmenden Frischluft verbrannt.
In St. Barbara stehen vier Naturumlaufkessel mit
einer Dampfleistung von je 150 Tonnen in der
Stunde. Der Druck des erzeugten Dampfes beträgt
95 kg/cm 2 und seine Temperatur 527° C. Die inne
ren Wände des etwa 30 Meter hohen, aus einer
Stahlkonstruktion aufgebauten Kessels bestehen
im Feuerraum {= 1. Zug) aus dicht auseinander
liegenden, die ganze Wandfläche bedeckenden
Rohren, die nach außen hin durch eine Mineral
wolleschicht und eine Blechhaut abgedichtet und
isoliert sind. Im 2. Zug, dessen Wände mit feuer
festen Steinen ausgemauert wurden, sind ganze
Rohrpakete aufgehängt, die von den hier abwärts
geführten heißen Rauchgasen umströmt werden.
Diesen Rohrsystemen wird Kesselspeisewasser von
einer Pumpe, der Kesselspeisepumpe, unter hohem
Druck zugeführt, wobei sich die Wärme der Feuer-
Blick vom Dach des Kraftwerks auf den Kohlenlagerplatz