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richtungen gelangen können. Die Heilwirkung der
Inhalationen wird durch verschiedenartige Bäder,
wie Sole*, Kohlensäure*, Moor*, Salhumin*, Heu*
blumen*, Brom=Baldrian=, Kamillen* und Schaum*
bäder, gefördert. Auch Ultrarot* und Sollux*
bestrahlungen sowie alle Arten von Kneippschen
Kuranwendungen werden zur Erhöhung der kör*
perlichen Widerstandskraft heute in Rilchingen
durchgeführt, denn in den neuausgebauten Bade*
anlagen der Barmherzigen Brüder sind alle diese
Heilanwendungen möglich.
übertragen. Als mit der Rückgliederung des Saar*
landes an Deutschland 1935 die „Nauheimer Be*
schlösse", die die deutschen Heilwasser sehr stark
klassifizieren, auch an der Saar in Kraft traten,
wurde von der Firma „Gesundbrunnen" die
Amandusquelle erbohrt. Aus dieser quillt seit 1935
der „Rilchinger Sprudel", ein natürliches Mineral*
wasser mit zugesetzter Kohlensäure, das ver*
dauungsfördernd und entschlackend wirkt und
sich als Tafelwasser großer Beliebtheit erfreut.
Nach dem zweiten Weltkrieg hat die,, Gesundbrun*
Das Inhalieren von Aerosolen, wobei der Sole noch verschiedene andere Medikamente zugefügt werden, ist eines der
wirksamsten Kurmittel in Bad Rilchingen
Das Kinderheim, das nach den im zweiten Weltkrieg
erlittenen Schäden eine moderne Einrichtung erhal*
ten hat und nun im Auftrag der „Barmherzigen
Brüder" von den „Armen Schul Schwestern" ge*
führt wird, nimmt heute während des ganzen
Jahres Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren, vor*
wiegend von Arbeitern und Angestellten der
Saarbergwerke, zu einem jeweils mehrwöchigen
Aufenthalt auf. Zu den Badekuren für die Kinder
kommen außerdem täglich Trinkkuren und das
Gurgeln mit „Rilchinger Sole".
Die Abfüllung von Solewasser aus der heilkräftigen
Augustaquelle zu Versandzwecken wurde schon
im Jahre 1922 von den Barmherzigen Brüdern der
Firma „Gesundbrunnen Bad Rilchingen GmbH"
nen GmbH" auch naturreinen Apfelsinensaft unter
Zuckerzusatz mit Rilchinger Sprudel verdünnt und
unter dem Namen „Orangina" in den Handel ge*
bracht. Die Jahresabfüllung der Mineralwasser*
fabrik „Rilchinger Gesundbrunnen" hängt natur*
gemäß in hohem Maße von der Witterung der
Sommermonate ab; gegenwärtig schwankt der
durchschnittliche Jahresausstoß zwischen 1 und 2
Millionen Flaschen.
Nach jahrzehntelang wechselndem Geschick scheint
so Bad Rilchingen in der allerjiingsten Vergangen*
heit die Ausgestaltung erfahren zu haben, die im*
stände ist, seine Heilkräfte, die Solequellen, zum
Wohle der heranwachsenden Jugend und der saar*
ländischen Bergleute richtig auszunützen.