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I n einem Zukunftsroman liest man folgende
phantastische Begebenheit: „Ehe die Höhlen=
forscher in die Tiefe glitten, füllten sie mit Bedacht
noch einmal ihre Lichtflaschen. Es waren dies
sonderbar geformte Gefäße, die fast kleinen, hoh=
len Pyramiden glichen. Die Füllung war sehr
einfach. Man hielt die Öffnung wenige Sekunden
in das Sonnenlicht, und schon genügte dies, um
stundenlang im Dunkeln das Licht wieder heraus=
zulassen und die Flaschen wie Scheinwerfer zu be=
tätigen."
In einer anderen Geschichte erfährt man, wie die
Kinder des Planeten Urs sich damit vergnügten,
auf Atomstelzen Wettläufe zu veranstalten. In
den Stelzen waren Atomkraftquellen eingebaut, die
Zukunftsromane
und
-erzählungen
im Spiegel
derTechnik und
Wissenschaft
Von Walter Mensel
Ausrüstung für den Weltraum: Druckanzug der amerikani
schen Marine für Flüge außerhalb der Atmosphäre
beim Aufsetzen der Stelzen die Kraft hergaben,
Riesenschritte von 20 m Länge auszuführen.
Der Leser wird solche Phantasien belächeln, ver»
spotten oder aber ernst nehmen und die Frage
aufwerfen: warum sollte das nicht einmal möglich
sein? Unterziehen wir einmal jene Angaben einer
wissenschaftlichen Kritik: „Licht in Flaschen zu
füllen wie Wasser, um es wieder bei Bedarf her=
auszulassen." Füllen wir heute nicht auch Wärme
oder, besser gesagt, warme Getränke in Thermos=
flaschen, um sie nach vielen Stunden noch immer
heiß zu genießen? Die Thermosflasche ist ein
Wärmespeicher, sollte es nicht auch Lichtspeicher
geben? Der Physiker weiß, daß Wärmestrahlen
und Lichtstrahlen wesensgleich sind. Es kommt