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und Vieh den Durchzug der feindlichen Völker
überstehen. Um aber die Heimstätten nicht eher
als unbedingt nötig zu verlassen, waren junge
Burschen nach allen Richtungen hin als Späher
ausgeschickt worden, die etwas Verdächtiges sofort
melden sollten.
Der Reimsbacher Michel ist der erste, der den
Rauch über Losheim aufsteigen sieht. Das ist
Brandrauch, gemischt mit rotzüngelnden Flammen.
Michel kennt diesen Rauch. War er doch als ldei=
nes Kind mit dem Kriegsvolk herumgezogen und
eines Tages einfach zurückgelassen worden. Die
Mutter war sicher eines der Soldatenweiber ge*
wesen, das seiner überdrüssig geworden oder viel=
leicht auch gestorben war. Ein Bauer aus Nun*
kirchen hatte ihn mit sich genommen und ihm den
Namen Michel Reimsbacher gegeben.
Michel rennt in das Dorf zurück: „Sie kommen!
Sie kommen! In Losheim sind sie schon!"
Jetzt ist es so weit! Weinend und betend die einen,
fluchend und brüllend die andern, machen sich alle
zum Aufbruch fertig. Die Viehtreiber sind schon
bei der Arbeit. Hastig wird das Vieh aus den Stäl*
len gezerrt und auf den Platz vor der Kirche ge*
trieben. Während die Frauen und Mädchen noch
einige Dinge in die Bündel hinein tun und diese
dann verschnüren, klatschen schon die Peitschen
auf die Viehrücken nieder. Es muß schnell gehen,
aber das dumme Vieh will einfach nicht von den
Ställen fort. Bis in das vorbereitete Versteck in der
„Hackenbach" ist es weit, da muß man sich dran*
halten.
Es ist Nachmittag. Ein sonniger Herbsttag rüstet
sich, golden zur Neige zu gehen. Wie schön wäre
die Welt, wenn ... ja, wenn nicht vor der Sonne
dunkle Schwaden aufziehen würden, wenn nicht
Brandgeruch die Luft erfüllen würde!
Die Frauen weinen still vor sich hin. Ihren ärgsten
Schmerz haben sie bereits in lauten Jammertönen
hinausgeschrien. Nun schlägt der Schmerz auf ihr
Herz und krallt sich dort ein.
Die Männer werfen sich die Bündel über. Mit
einem Fluch zwischen den Zähnen brechen sie auf:
„Wo sind jetzt unsere hochmögenden Herren, daß
sie uns beschützen? Wo ist unser Schutzherr, der
Lothringer? Wo ist unser Vogt, der Hagen aus
Büschfeld? Fort, geflohen! In friedlichen Tagen
waren sie über uns, und jetzt, in kriegerischen Zei*
ten, kommen die Schweden über uns. Es ist zum
Gotterbarmen!"
Scheu drücken sich die Männer an der Kirche vor*
über. Sie wissen, daß sie leer ist. Der Schloßkaplan
BiOCiTilM
Es zahlt
sich aus
Gute Nerven sind Goldes wert; sie bestim-
inen den beruflichen Erfolg und das Glück im
Leben. Mehr denn je kommt es heute darauf
an, die Nerven, gute Laune, Konzentrations
fähigkeit und Schaffenskraft bis in die reifen
Jahre hinein zu behalten. Nur dann erntet
man die Früchte seines Fleißes und seiner
Erfahrung — nur so wirkt man jung und bleibt
leistungsfähig.
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