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0,750 m
Abb, 2: Anordnung des Walzenschrämladers im Streb (Man achte auf den zu den Kohlenlagen senkrecht liegenden Schnitt)
tiges und intensives Tränken (siehe hierzu den in
diesem Kalender gleichfalls veröffentlichten Aufsatz
über „Stoßtränken“) den Lösevorgang so stark er
leichtert, daß das zeitraubende und teuere Schie
ßen entfallen kann. In der Folge fährt nun die Ma
schine wieder strebabwärts, schiebt den Räumpflug
vor sich her und ladet somit das gesamte Feld frei
von Kohle.
Während dieser Räumfahrt (Talfahrt) hat die Streb
belegschaft bereits mit dem Vorhängen der Ge
lenkkappen über den neu entstandenen Strebraum
begonnen und gleichzeitig auch das Rücken des
Förderers in das neue Feld eingeleitet. Alle diese
Arbeiten sind zeitlich und organisatorisch so auf
einander abgestimmt, daß am Ende der Räumfahrt
nach kurzer Zeit (15 bis 25 Minuten) bereits der
zweite Schnitt begonnen werden kann.
Dieser Walzenschrämlader ermöglicht es also, wäh
rend mindestens zweier Schichten aus einem Streb
mit drei bis vier hintereinanderliegenden Schnitten
eine kontinuierliche Förderung und einen täglichen
Verhieb von etwa 2,25 bis 3,00 m zu erreichen.
Die günstigste Flözmächtigkeit für den Einsatz der
Walzenschrämlader liegt zwischen 1 m und 1,30 m,
jedoch können Walzen mit 1200 mm 0 noch bei
Flözmächtigkeiten bis 1,45 m eingesetzt werden.
Für Flöze mit Flözmächtigkeiten über 1,45 m oder
auch solche mit harter, durch vorhergegangenes
Tränken nicht lösbarer Kohle, kann der Walzen
schrämlader mit einer Oberwalze oder einem Turm
schram zusätzlich versehen werden. Während mit
dem Turmschram nur in einer konstanten Schnitthöhe
gearbeitet werden kann, ist bei der Oberwalze durch
die hydrauliche Verstellung auch während der
Schrämfahrt die Möglichkeit gegeben, sich den
unterschiedlichen Flözverhältnissen anzupassen. Ein
Einsatz des Walzenschrämladers mit diesen Zusatz-
Aggregaten gibt die Möglichkeit, auch Flöze bis zu
2 m Mächtigkeit mit Walzen abzubauen. Ein Anbau
dieser Aggregate ist jedoch nur bei den Eickhoff-
Maschinen möglich.
Der bisherige Einsatz von zehn Walzenschräm
ladern beider Fabrikate (SE 11l/lV und S 16) im
Saarbergbau hat gezeigt, daß diese Maschine
weitgehend unabhängig von Kohlenhärte, Kohlen
struktur und Nebengestein ist.
Abb. 3: Anordnung einer Kettenschrämmaschine im Streb. Hier muß die Unterkohle (Kohlenbock) von Hand aufgemacht oder
geschossen werden.