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Bandmeister Nikolaus Eisenbarth, der sich seit über 20
Jahren in den Dienst einer guten Sache gestellt hat
nicht nur ein glücklicher Zufall, sondern auch ein
Beweis dafür, daß unser Jubilar ein kluger Berg
mann ist, der die Sicherheitsbestimmungen ge
nauestem beachtet.
In der Freizeit, die im Dienst und die Tätigkeit
beim Roten Kreuz lassen, arbeitet Bandmeister
Eisenbarth in seinem Garten, oder er hilft seinem
Schwiegersohn im Geschäft. Später wenn er einmal
pensioniert sein wird, will er sich aber ausruhen
und Spazierengehen.
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Ölute Arbeit
fjühlt esi 4,icti nicht wohl
D em 55jährigen Bergmann Wilhem Giloy aus
Ottweiler liegt nichts daran, besonders heraus
gestellt zu werden, und er betont immer wieder,
daß er ein einfaches Leben geführt hat und daß
er dies auch weiterhin so halten werde. Der Jubi
lar war am 4. 6. 1917 auf Grube Reden angefahren,
wo er bis zum Jahre 1927 als Hauer arbeitete. Da
die meisten seiner Kameraden damals nach Kohl
wald verlegt wurden, ließ auch er sich versetzen.
Heute ist er in der Reparaturwerkstatt von Band
rollen tätig. Insgesamt hat Wilhelm Giloy 27 Jahre
lang vor Kohle gestanden und während seiner
40jährigen bergmännischen Tätigkeit erfreulicher
weise keinen nennenswerten Unfall gehabt, da es
sein Prinzip war, immer Vorsicht walten zu las
sen.
Bergmann Giloy und seine Frau haben gewis
sermaßen mit nichts angefangen und es durch
ihren Fleiß bis zum eigenen Haus gebracht. Nun
sind sie dabei, es zu erweitern, um für den ein
zigen, verheirateten Sohn genügend Wohnraum
zu schaffen. Den größten Teil der Arbeiten führt
die Familie selbst aus. Dabei erwies es sich von
Vorteil, daß Wilhelm Giloy Bergmann ist, denn
es mußten viele Kubikmeter Fels abgetragen wer
den, um Platz für den Anbau zu gewinnen.
Selbstverständlich ging unser Jubilar dabei ganz
fachmännisch zu Werke. Trotz der ungeheueren
Arbeit am Bau findet er noch Zeit, sich seinen
34 Brieftauben zu widmen. Nahezu dreißig Jahre
lang betreibt er nun schon diesen Sport und hatte
inzwischen manch schönen Erfolg zu verzeichnen.
Sein bestes Tier flog von 100 bis 900 Kilometern
dreißig Preise, wobei der Nationalflug nach Bu
dapest besonders hoch zu bewerten ist. Durch
fleißige Lektüre der Zeitschrift „Die Brieftaube“
bemüht sich unser Jubilar, seine Kenntnisse über
Bergmann Wilhelm Giloy beim Füttern seiner Tauben
die Taubenzucht zu vervollkommnen und sich
über alle Neuigkeiten auf diesem Gebiet auf dem
laufenden zu halten. Nebenher betreibt Bergmann
Giloy noch die Imkerei. Er besitzt zwar zur Zeit
nur zwei Völker, trägt sich aber mit dem Gedan
ken, seine Bienenzucht zu erweitern, sobald die
Bauarbeiten am Haus beendet sind. Muß er sich
doch ein genügend großes Betätigungsfeld .schaf
fen, damit er etwas zu tun hat, wenn er in „Pen
sion geht“! Denn ohne Arbeit fühlt sich Wilhelm
Giloy nun einmal nicht wohl.