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Bauarbeiten an der Zufahrtsstraße zum neuen Schachtplatz
Mit Inbetriebnahme des Netzbachschachtes —
unter der Voraussetzung, daß alle vorgesehenen
Verbindungen auf der neuen Sohle sowie zwi
schen der 5. und 6. Sohle hergestellt sind und
Schacht II mit Skipeinrichtung ausgerüstet ist —
kenn die vorgesehene Umstellung erfolgen.
Wir bemerken, daß diese Umstellung eine
Änderung der bisherigen Funktionen der Camp
hausen-Schächte bedeutet, die dazu führt, daß
Schacht II, bisher ausziehend, als Einziehschacht
und Schacht I und IV, bisher einziehend, als pa
rallel geschaltete Ausziehschächte betrieben
werden.
Ansatzpunkt und Charakteristik des
Netzbachschachtes
Die Lage des neuen Schachtes ist durch de.i
geologischen Zuschnitt der Felder gegeben. Ein
Querschlag im Hauptabbaufeld der Grube Camp
hausen wird den Schacht am Nordrande des Fel
des antreffen, während eine Richtstrecke die Ver
bindung mit dem Feld Franziska herstellen wird.
Der Schacht erreicht bei 914 m Teufe die
neue Sohle. Hinzu kommen noch 30 m Sumpf.
Es werden 2 Füllörter bei —425 und — 650’n
ausgesetzt.
Der Ausbau erfolgt in Beton-Formsteinen von
0,40 m Stärke und einer Betonhinterfüllung von
0,10 m. Die Druckfestigkeit der Formsteine be
trägt 400 kg/cm 2 . Die durchteuften Flöze von
mehr als 0,80 m Mächtigkeit werden auf einer
Tiefe von 3,00 m — vom inneren Schachtrand
gemessen — ausgekohlt. Hier tritt an Stelle des
Schachtmauerwerks ein Hartholzkranz, während
der übrige Hohlraum mit Holzpfeilern verfüllt
wird. Vorläufig nur als Einziehschacht dienend,
wird er erst für den Abbau der 7, Sohle als
Seilfahrtschacht benutzt werden.
Der Ansatzpunkt über Tage liegt überhöht in
der Nähe des Netzbachtalweges, im Schnitt
punkt Netzbach-Waldbachtal. Es ist dabei die
später zu erwartende Absenkung durch den Ab
bau auf der 7. Sohle berücksichtigt. Das Schacht
mundloch wird auch nach der Absenkung das
Niveau des umgebenden Geländes überragen.
Die beim Abteufen anfallenden Bergemassen
werden, um den Charakter des Netzbachtales
als Naturschutzgebiet zu wahren, in einem Tief
gelände rechts des Fischbaches, das 600GO m 2
umfaßt, angeschüttet. Das so aufgefüllte Gebiet
wird, sobald die Arbeiten beendet sind, wieder
cufgeforstet. Die Arbeiten für die Einebnung des
Schachtplatzes sowie für die Herrichtung eines
Zufahrtsweges zum Schachtplatz sind im Gange.
Für die Stromzufuhr werden 2 5kV-Kabel unter
Flur verlegt; die Trasse wird auch gleichzeitig
das Telefonkabel aufnehmen. Die Wasserzufuhr
erfolgt durch eine Leitung NW 100, die an das
Leitungsnetz NW 325 Hixberg-Göttelborn ange
schlossen wird. Für die anfallenden Abwässer
müssen — ehe sie in den Netzbach abgeleitet
werden — besondere Klärgruben geschaffen
werden. Im Anschluß an Fertigstellung des Ze
chenplatzes erfolgt die Übergabe an die
Schachtbaufirma Frölich & Klüpfel, der die
Abteufarbeilen übertragen wurden. Nach der
Übergabe sind in einem Zeitraum von 4 Mona-
len die Vorbereitungsarbeiten durchzuführen