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Schülern zählte, wurde er bereits im Dezember
des geichen Jahres auf seiner Heimatgrube Vik
toria als Steiger angestellt.
Selbstverständlich war es nicht immer leicht
für ihn, sich unter den Bergleuten Autorität zu
verschaffen, da ihn die meisten noch als Schlep
per kannten. Aber er wußte sich durchzusetzen.
Infolge eines Augenleidens wurde er 1940 in die
Ausbildungsabteilung verlegt. Nach einem kur
zen Zwischenspiel als Außenvorrichtungssteiger
erhielt er schließlich seine Einberufung zum Mili
tär. Als er nach zweijähriger Gefangenschaft in
die Heimat zurückkehrte, nahm er seine Arbeit
auf Grube Viktoria wieder auf und ist seither
ununterbrochen in der Ausbildung tätig. Trotz
seinem anstrengenden Dienst hat er noch Ehren
ämter inne. Er ist Angestelltenvertreter auf
Grube Viktoria und Mitgliedes des Kreisrates
Saarbrücken-Land. Seine ganze freie Zeit wid
met der Jubilar seiner Familie und seinem Heim.
Dort findet er immer wieder die Kraft, die er zur
Ausübung seines Berufes braucht.
Abteilungssteiger Johann Hoffmann: „Unsere Jungen
sind durchweg anständige Kerle"
lung immer gelingen wird." Wir begreifen, daß
die Ausbildung der angehenden Bergleute bei
diesem Manne in guten Händen liegt.
Es waren harte Jahre, die den Abteilungs
steiger Hoffmann zu dem werden ließ, der er
heute ist. Da sein Vater krank war und sieben
Kinder versorgt werden mußten, wurde der Ju
bilar bereits mit 13V2 Jahren aus der Volksschule
entlassen. Nach einer vorübergehenden Beschäf
tigung auf der Völklinger Hütte, wo er von
sechs bis achtzehn Uhr für sein jugendliches Al
ter allzu hart arbeiten mußte, fuhr er am 6. Fe
bruar 1917 als Vierzehnjähriger auf Grube Vik
toria an. Zwar hätte er eine Stelle auf dem Bür
germeisteramt haben können, was ihm sicher
ein wesentlich leichteres Leben ermöglicht hätte,
aber er entschied sich für den Bergmannsberuf.
Infolge der Kriegsverhältnisse wurde er schon
wenige Monate nach seiner Anfahrt als Schlep
per unter Tage verlegt. Abteilungssteiger Hoff
mann hatte von jeher das Bestreben, in seinem
Beruf weiterzukommen. Aber die durch den frü
hen Tod des Vaters bedingten schwierigen fami
liären Verhältnisse ermöglichten ihm erst mit
22 Jahren den Beginn der Ausbildung. Es war
gewiß nicht leicht, mit den wesentlich jüngeren
Kameraden die Schulbank zu drücken. Aber er
hatte doch durchgehalten. Zwei Klassen konnte
er überspringen, und mit 27 Jahren war das Ziel
erreicht. Am 1. August 1929 ging er von der
Bergschule ab, und da er zu den fünf besten
MdleHÜtticke, als Steckewpfeci
Im Labor der Kohlenaufbereitungsabteilung
in Luisenthal treffen wir den 55jährigen Labor
techniker Adolf Dingert aus Quierschied bei
seiner Arbeit an. Er schüttet Kohle in ein Sieb,
rüttelt es hin und her bis er genügend Material
für seine physikalischen Untersuchungen zur
Labortechniker Adolf Dingert im Labor der Kohlen
aufbereitungsabteilung Luisenthal