Full text: 1958 (0086)

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Vollautomatische Waschberge-Rüclcverladung 
im Ubertagebetrieb der Grube St. Barbara 
Von Masch.-Fahrsteiger Hans Ruf fing 
Die Steigerung der Produktivität und damit 
verbunden die Erhöhung des Lebensstandards 
wird in allen Betrieben angestrebt. So läuft 
auch bei den Saarbergwerken seit fahren ein 
Mechanisierungsprogramm mit gutem Erfolg. 
Die Statistiken der Europäischen Gemeinschaft 
für Kohle und Stahl geben darüber genaue 
Verglelchsmöglichkeiten mit anderen Berg 
bau-Revieren. Während bei der Mechanisie 
rung und Teilautomatisierung im Untertage 
betrieb mit größeren Schwierigkeiten gerech 
net werden muß, sind im Ubertagebetrieb die 
Voraussetzungen bedeutend günstiger. Unter 
diesem Gesichtspunkt wurde die Waschberge- 
Rückverladungs-Einrichtung der Grube St. Bar 
bara geplant und auch ausgeführt. 
Im Untertagebetrieb der Grube St. Barbara 
werden die Waschberge 10—80 mm zum Blas 
versatz benötigt. Um einen wirtschaftlichen 
Transport der Berge von der Wäsche nach Un 
tertage zu ermöglichen, wurde in der Schacht 
halle ein Waschberge-Bunker von 50 cbm In 
halt aufgestellt. Dieser Bunker liegt über der 
Spitzkehre hinter dem Wipper. Die Wasch 
berge werden mit Gummitransportbändern 
von der Wäsche zum Waschberge-Bunker 
transportiert. Der Transport der Berge nach 
Untertage wird mit Spezialwagen von 2900 I 
Abbildung 1: Förderwagen 5000 I (oben) und Spezial 
wagen für Waschberge 2900 I (unten). Die Außen 
abmessungen beider Wagen sind mit einer Länge von 
4,10 m, einer Breite von 1,30 m und einer Höhe von 
1,36 m die gleichen 
Inhalt durchgeführt. Nach der Entleerung wer 
den die Spezialwagen zur Kohlenförderung 
eingesetzt. 
Der Wagen-Umlauf: Zur Förderung werden 
5000-Liter-Wagen benutzt. Die oben erwähn 
ten Spezialwagen haben bei 2900 Liter Inhalt 
dieselben Eigengewichte und Außenabmes 
sungen wie die 5000-Liter-Wagen (siehe Ab 
bildung 1). In der Schachtförderung sin zwei- 
etagige Körbe eingesetzt. Die von Untertage 
kommenden Wagen verlassen den Förderkorb 
und laufen über ein Bremsen- und Sperren 
system vor den Wipper. Der Bedienungsmann 
am Wipper steuert den Einlauf der Wagen. 
Vom Wipper aus laufen die Wagen zur Spitz 
kehre und werden dort durch einen Abstoßer 
zur Kettenbahn geschoben. Die Kettenbahn 
bringt die Wagen zum Ablaufgleis auf der 
Leerseite des Schachtes. Vom Ablaufgleis lau 
fen die Wagen zur Spitzkehre. Von dort ge 
langen sie über Bremsen und Sperren zu den 
Aufschiebern. Mit Ausnahme des Auflegens 
der Schwenkbühnen und des Kommandos zum 
Bewegen des Aufschiebers werden alle Vor 
gänge durch ein elektro-pneumatlsches Sy 
stem automatisch gesteuert. (Siehe Abbil 
dung 2). 
Die automatische Fülleinrichtung: Bei der 
Planung der Steueranlage mußten folgende 
Bedingungen erfüllt werden: 
1. Das Steuersystem muß mit der bereits be 
stehenden Anlage koordiniert werden; 
2. Durch das Füllen der Wagen dürfen keine 
Stockungen im Wagen-Umlauf eintreten. 
Die Summe der Zeiten: Ablauf der Wagen 
vom Wipper zur Spitzkehre, Schließen der 
Wagensperre, Füllen des Wagens und Ab 
lauf zur Kettenbahn muß kleiner oder höch 
stens gleich der Umiaufzeit des Wippers 
sein; 
3. Wenn auf der Leerseite des Schachtes 4 
Wagen In den Aufschieberbahnen stehen, 
kommt die Kettenbahn zum Stillstand. Beim 
Stillstand der Kettenbahn dürfen also keine 
Wagen aus der Füllstation abgestoßen 
werden; 
4. Wenn in der Füllstation ein Wagen aufge 
halten wird, darf am Wipper kein Wagen 
auslaufen, das bedeutet, daß der Auf 
schieber vor dem Wipper gesperrt sein 
muß;
	        
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