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Abbildung 1: Ofenvorlage mH Steigrohren
bis auf etwa 25°C durchgeführt wird, fällt aus
dem Gas ein Kondensatgemisch von Teer und
Wasser aus.
Teergewinnung
Aus diesem Kondensat wird der Teer in
einem Teerscheidebehälter nach dem spezi
fischen Gewicht abgetrennt. Der bis auf einen
Restgehalt von max. 5% wasserfreie Teer
wird an eine Teerdestillation abgegeben und
bildet den Ausgangsstoff für eine Reihe hoch
wertiger Steinkohlenteererzeugnisse. In der
Kokerei Luisenthal werden jährlich 33 000 t
Rohteer erzeugt.
Elektrofilter
Auch bei weitgehender Kühlung bleiben im
Gas noch Teerreste in Nebelform enthalten,
die in Elektrogasreinigern entfernt werden
müssen. In diesen Elektroteerfiltern (3) strömt
das Gas mit geringer Geschwindigkeit durch
ein lektrisches Feld, das durch Sprühelektro
den erzeugt wird, die unter einer Gleich
stromspannung von 40 000—60 000 Volt stehen.
An der Wandung der positiven Elektroden
schlagen sich die Teernebel nieder und wer
den in den Sumpf der Apparate abgeleitet.
Ammoniakfabrik
Aus einem Teil der Stickstoffverbindungen
in der Kohle bildet sich beim Vergasungspro
zeß Ammoniak. Dieses löst sich zum Teil in
dem Kondensatwasser, das bei der Gasküh
lung ausfällt. Ein anderer Teil bleibt im Gas.
Das praktisch teerfreie Gas wird mit Turbo-
Gassaugern (4) durch sogenannte Sättiger (5)
(und Abbildung 2) gedrückt, in denen das Gas
ein Bad aus verdünnter Schwefelsäure
passiert.
Diese bindet das im Gas enthaltene
Ammoniak zu Ammonsulfat, das als Dünge
mittel Verwendung findet. Gleichzeitig ge
langen in den Sättiger auch Ammoniak
dämpfe aus dem Kondensatwasser. Da
zu wird dieses Wasser in einer Abtreibe
kolonne (21) durch Einblasen von Dampf
mit ca. 0,5 atü auf eine Temperatur von
annähernd 100°C erhitzt. Die Ammoniak
verbindungen, die durch die Wärme nicht zer
setzt werden können, werden durch Zugabe
von Kalkmilch in einer Nebenkolonne der
Apparatur gespalten. Im Sättiger fällt das
Ammoniumsulfat als weißes Salz in kristalliner
Form an. Es wird durch einen Ejektor in den
Einlauftrichter einer Zentrifuge gedrückt. In
der kontinuierlich arbeitenden Schubzentri
fuge (22) (Bild 3) wird es dann von der Mutter
lauge getrennt. Anschließend wird das Salz
auf einer Darre (23) getrocknet und im Salz
lager (24) (Abbildung 4) gestapelt. Da der Ver
sand von Düngesalz sich auf wenige Tage im
3ahr konzentriert, sind im Salzlager leistungs
fähige Absack- und Verladeeinrichtungen er
forderlich. Bei der Kokerei Luisenthal ist mit
einer Ammonsulfaterzeugung von 6600 t/Jahr
zu rechnen.
Abbildung 2: Ammoniaksättiger