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um den Hals oder am Hut getragen wurde, eine
in den nordfranzösischen Gruben früher übliche
Befestigungsart. Eine einmalige Füllung gab die
ganze Schicht hindurch Licht, doch führte der
Knappe für unvorhergesehene Fälle noch eine
Ölflasche aus echtem Kuhhom mit sich.
An Stelle der Öllampe trat dann die Karbid
lampe (Bild 5), die ein sehr grelles Licht ab
gibt und in den schlagwetterfreien Gruben des
Erzbergbaues noch heute ihre Dienste tut. Der
untere Lampentopf dient zur Aufnahme der Kar
bidbrocken, der obere ist Wasserbehälter und be
sitzt eine Regulierschraube für den Wasserzufluß.
Während der Hauer die große Lampe mit etwa
1,4 kg Gewicht benutzt, ziehen die Förderleute
die kleinen Lampen mit etwa 0,3 kg Gewicht vor,
die sie am Fahrhut tragen und dadurch beide
Hände frei haben.
Im Kohlenbergbau zeigte sich die Gefährlichkeit
der offenen Lampen bei dem großen Gruben
unglück 1812 in England, als viele Bergleute in
folge Explosion schlagender Wetter ums Leben
kamen. 1816 erfand Davy die Sicherheitslampe,
die ursprünglich eine einfache Öllampe war. (Bild
6). Uber den Brenner war oben auf den runden
Topf ein Drahtkorb gestülpt zum Schutz gegen
die Schlagwettergase. Die Lichlkraft dieser Lampe
war aber nur sehr gering, da der Drahtkorb das
Licht nicht durchließ. Durch die spätere Ein
schaltung eines Glaszylinders zwischen Topf und
Korb wurde dieser Nachteil zum Teil behoben,
doch blieb die Leuchtkraft bei längerem Ge
brauch durch eine stark rußende Ölflamme immer
noch recht spärlich.
All diese Nachteile des Davy’schen Grubenge
leuchts gaben der Lampentechnik wertvolle .An
regungen. So entstanden in den folgenden Jahr
zehnten in den Bergbaurevieren fast jeden Lan
des alle möglichen Bergmannslampen, deren Auf
zählung hier zu weit führen würde. In vielen
Zechen des Ruhrreviers gab es eine Ölsicherheits
lampe, die „Westfälische Lampe“. Die Nachfolger
der Davy’schen Lampe besaßen den Fehler, daß
in ihrem Drahtkorbe, zwischen der die Flamme
speisenden Luft und den Verbrennungsgasen Wir
belströme auftraten, die die Leuchtkraft beein
trächtigten. Das System der Westfälischen Lampe
beseitigt diesen Mangel, indem die Luft der
Flamme von außen unter dem Glaszylinder hin
durch, welcher auf einem feindurchlöcherten Sieb
ring ruht, zugeführt wird; dabei treten die Ver
brennungsgase durch den Drahtkorb aus.
Die für die damalige Zeit an sich sehr gute
Leuchtkraft genügte auf die Dauer nicht mehr;
eine Eigenschaft, die allen Öllampen eigentümlich
ist: sie lassen im Laufe der Schicht bedeutend
nach.
Vorteilhafte Besserung schuf hierin die Erfin
dung der Wolff’schen Benzin-Sicherheitslampe in
den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts. (Bild 7).
Statt der früheren dunklen Ölflamme erstrahlt
jetzt ein helles, weißbrennendes Licht von drei
viertel Kerzenstärke. Im Lampentopf ist eine Zünd
vorrichtung eingebaut und ein elektrischer Mag
netverschluß verhindert das öffnen der Lampe in
der Grube. Die Schlagwettersicherheit wurde durch
Überstülpen eines zweiten Drahtkorbes erhöht.
Die Benzinsicherheitslampe spielt bekanntlich zur
Feststellung von Schlagwettern immer noch eine
große Rolle.
Und schließlich unsere elektrische Metallfaden
lampe, auch schon wieder viele Jahre alt (Bild 8).
Gegenüber der Benzinbeleuchtung besitzt sie den
Vorteil vollkommener Schlagwettersicherheit und
höherer Leuchtkraft (1 Kerzenstärke). Explosionen,
die auf ihren Gebrauch zurückzuführen sind, hat
es nie gegeben. Wird nämlich das — mindestens
4 Millimeter starke — Schutzglas über der Birne
zerschlagen, so wird auch die Glühbirne so zer
trümmert, daß der Glühfaden abbricht, also sofort
stromlos wird und erlischt.
Die Grubenlampe, die inzwischen weitere er
hebliche Verbesserungen erfahren hat, ist eine
treue Freundin und Begleiterin des Bergmannes.
Tief unten im Erdenschoß leuchtet ihr strahlen
des Licht und spendet seiner Arbeit Helligkeit
und Segen.
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