Full text: 1957 (0085)

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Anschläger und Maschinisten über Tage, 
11. Bei Bedarf eine Vorort-Unterwasser 
pumpe mit Druckluftantrieb zum Wegpum 
pen des anfallenden Gebirgswassers in die 
Bergekübel, mit denen es nach über Tage 
gefördert wird. 
VI. Die Abteufarbeiten 
Die Abteufarbeiten sind je nach der Ab 
teufmethode verschieden. So müssen in vie 
len Bergbaugebieten z. B. an der Ruhr die 
meisten Schächte wegen den über den 
Steinkohlenschichten liegenden stark wasser 
führenden Deckschichten mit Spezialmetho 
den wie: Gefrierschacht, Versteinerungs 
verfahren, Abbohren mit großem Durch 
messer usw. abgeteuft werden, was erheb 
liche Mehrarbeit und damit Verzögerungen 
und vor allem erhebliche Mehrkosten ver 
ursacht. Ähnlich sind auch die Verhältnisse 
im Warndtgebiet, wo vor etwa 5 Jahren der 
zur Grube Velsen gehörige Westschacht in 
den oberen 360 m Teufe im Gefrierverfah 
ren abgeteuft werden mußte. 
Glücklicherweise reichen im übrigen Saar 
kohlenbecken die Steinkohlenschichten in 
der Regel bis an die Tagesoberfläche, so- 
daß die Schachtabteufarbeiten sehr einfach 
und damit weniger kostspielig werden. 
a) Das Abteufen von Hand: Deshalb wurde 
hier auch in der Regel bisher das einfache 
Abteufen von Hand angewendet, das all 
gemein bekannt ist und darin besteht, daß 
nacheinander Abschläge von 2—3 m Tiefe 
gebohrt, geschossen und von Hand in Kü 
bel geladen werden. Nach jeweils 2—3 Ab 
schlägen (= 4—6 m Tiefe) wird die Back 
steinschachtmauerung eingebracht und zwar 
von der jeweiligen Schachtsohle bis zum 
vorhergehenden Mauerteil etwa 4—6 m 
über der Sohle. 
b) Das moderne Abteufen mit Abteufgreifer: 
Als nach dem letzten Kriege ein großer 
Nachholbedarf an Schächten bestand und 
die Bergwerke auf kürzere Abteufzeiten 
drangen, sahen sich die Abteufunternehmer 
gezwungen auch aus Gründen der zum Teil 
sehr niedrigen Konkurrenzabteufpreise, eine 
möglichst mechanisierte Abteufmethode an 
zuwenden. So wurden in den letzten Jahren 
an der Saar etwa 4 Schächte von je etwa 
600 m Tiefe mit Abteufgreifern abgeteuft. 
Obwohl etwa 3 verschiedene Greifersysteme 
in Anwendung sind, beruhen doch alle auf 
einem ähnlichen Prinzip. 
Nachfolgend soll der mechanische Abteuf 
betrieb des Schachtes Allenfeld bei Wiebels 
kirchen kurz beschrieben werden. Die Eigen 
art dieses Abteufbetriebes bestand darin, 
daß gleichzeitig abgeteuft und gemauert 
wurde. Zu diesem Zwecke waren im Schacht 
2 besondere fahrbare Bühnen vorhanden: 
Eine Spannlagerbühne zum Befestigen der 
Führungsseile und darüber eine Mauerbühne 
als Arbeitsbühne für die Schachtmaurer, 
während auf der Schachtsohle die eigent 
liche Abteufmannschaft arbeitete. Beide 
Bühnen hatten je 2 trichterförmige Öffnun 
gen zum Durchfahren der beiden Berge 
kübel für die Mannschaft auf der Schacht 
sohle. Das Mauerungsmaterial wurde durch 
einen zusätzlichen Materialkübel zum je 
weiligen Stand der Mauerbühne gebracht. 
Die Arbeit der Abteufmannschaft bestand 
aus: a) Bohren und Schießen je eines Ab 
schlages von 2—3 m Tiefe (Handbetrieb), 
b) Wegladen der anfallenden Berge und 
Abteufgreifer, c) Einbringen des Notaus 
baues aus Eisenringen und Verzug, d) Ein 
bau der Wetterlutten sowie der Luft- und 
Wasserleitung. Je nach Beschaffenheit der 
Gebirgsschichten wurde durch die Abteuf 
mannschaft außerdem alle 15—20 m Teufe 
ein Mauersockel von etwa 1 m Höhe in 
den Abmessungen der endgültigen Schacht 
mauerung gemauert. An diesen Mauersok- 
keln wurde dann jeweils, nachdem die 
Schachtsohle mindestens einen Abstand von 
8—10 m erreicht hatte, die Spannlagerbühne 
Allenfeldschacht
	        
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