Full text: 1957 (0085)

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dereingliederung der Unfallverletzten Bergleute in 
das Arbeitsleben allein daraus erwachsen, daß bei 
den Gruben das Heer der Alters-, Unfall- und 
Berufskrankheitsinvaliden stetig anwächst, die 
Zahl der verfügbaren Invalidenarbeitsplätze da 
gegen infolge zunehmender Technisierung und 
Verkleinerung der Übertageanlagen immer klei 
ner wird. Beste Zusammenarbeit zwischen dem 
arbeitsmedizinischen Dienst der SBW, den Knapp- 
schaftskrankenhäusem, in denen die Verletzten 
abschließend nochmals vorgestellt werden, dem 
Betriebsarzt der Grul>e, Betriebsdirektor und Un 
fallsteiger, die ebenfalls über die Möglichkeiten 
des Wiedereinsatzes der Verletzten unterrichtet 
sein müssen, sind erforderlich. Weil es für jeden 
Verletzten gilt, den Arbeitsplatz zu finden, der 
wirklich in Einklang mit den wiedergewonnenen 
Fähigkeiten des Mannes steht und ihm selbst das 
Gefühl der Zufriedenheit und Sicherheit ver 
mittelt. 
Kluge Bergleute wissen, daß die „schönste“ 
Unfallrente niemals das Glück und die Befrie 
digung des eigenen Lebensbewußtseins in dem 
erlernten und gewohnten Beruf ersetzen kann, 
und daß sie meist auch nicht die gleiche soziale 
Sicherheit gewährt wie die wiedergewonnene 
Fähigkeit, seinen Mann zu stehen am alten 
Arbeitsplatz. Dessen sind sich ganz besonders 
unsere Unfallverletzten Bergleute im Rehabilita- 
tions-Centre der Saarbergwerke im Schloß Biet 
schied bewußt. Wer ihren frischen Optimismus 
und ihren Eifer bei der Behandlung, ihren Wett 
kampfgeist bei Sport und Spiel, ihre herzliche 
Kameradschaft und ihr zuversichtliches fröhliches 
Lachen beobachtet und wer ihre handwerklichen 
Leistungen bewundern kann, der ist davon über 
zeugt, daß diese Menschen auf dem besten Wege 
sind, ihre alten körperlichen Fähigkeiten und ihr 
früheres Selbstvertrauen wieder zu gewinnen. Das 
ist der Sinn der „Rehabilitation“. 
Und hier noch einige Zahlenangaben aus der 
Arbeit im Genesungsheim für Unfallverletzte in 
Schloß Bietschied, wobei berücksichtigt werden 
muß, daß es sich bei unseren Bietschieder Ver 
letzten um medizinisch besonders schwierige Krank 
heitsfälle handelt, die eine positive Statistik er 
schweren, und daß fast mit jeder Wiederein 
gliederung eines entlassenen Patienten gerade in 
die bergmännische Arbeit Mühen und Schwierig 
keiten verbunden sind. Unter Würdigung dieser 
Überlegungen ist das bisher erzielte Ergebnis der 
Rehabilitations-Arbeit der Saarbergwerke nicht 
nur ermutigend, sondern erfüllt auch mit Stolz. 
Seit der Eröffnung des Genesungsheims am 
23. 8.1954 wurden bis zum 3. Quartal 1956 291 
Patienten aufgenommen. Von diesen wurden in 
zwischen 268 wieder entlassen und zwar: im 
Jahre 1954 37 Patienten, 1955 41 Patienten, 1956 
90 Patienten. Die Patienten waren eingewiesen 
worden aus den Knappschaftskrankenhäusem: 
Quierschied 72,1 °/o, Völklingen 24,5 °/o, Neun 
kirchen 3,4 °/o. Ihre Altersaufteilung war folgende: 
Unter 20 Jahren 13,73 %, von 21 bis 35 Jahren 
45 %>, von 36 bis 50 Jahren 31,33 %, über 50 
Jahre 9,9 °/o. Der Unfallort der Eingewiesenen 
war: Unter Tage 80,25 %>, über Tage 8,15%, 
Wegeunfälle 8,15 °/o, Sonstige Unfälle 3,43%. 
Art der Verletzungen: Von denen seit 1. 1. 1955 
bis 30.9. 1956 entlassenen Patienten (231) be 
tragen: 
Verletzungen der ob. Gliedmaßen 64 = 27,7 % 
Verletzungen der unt. Gliedmaßen 130 = 56,3 % 
Verletzungen der Wirbelsäule 31 = 13,4 % 
Rippenverletzung 2 = 0,0 °/o 
Beckenverletzung 4 = 1,7 °/o 
Beschäftigungstherapie durch Tretsägebedienung 
in der Schreinerwerkstatt 
Die Behandlungstage betrugen für die 
Verletzungen 
Krankenhaus Bietschied 
der ob. Gliedmaßen 
3 095 
3 381 
Verletzungen 
der unt. Gliedmaßen 
5 473 
3 732 
Verletzungen 
der Wirbelsäule 
1380 
1701 
Rippenverletzung 
278 
163 
Beckenverletzung 
292 
356 
10 518 
9 333 
Die Behandlungstage im Krankenhaus betragen 
demnach nur wenig mehr als die Behandlungs 
zeit der Unfallverletzten im Genesungsheim Biet- 
schied.
	        
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