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Sonstige Angaben über Bewetterung, Ausbau und Ausrüstung
Hauptför-
Seilf. u.
Reiner
Gesamt
Art der Schächte
dersch.
Mat. Sch.
Wett. Sch.
Anzahl
Anzahl
Anzahl
Anzahl
%
Einziehend
25
15
11
51
50%
Ausziehend
1
18
32
51
50%
Ausbau Backsteine
22
32
37
91
90%
Beton
3
1
6
10
9%
Beton Formsteine
1
—
—
1
1 %
Fahrschacht
26
33
36
95
93%
Einstriche Flolz
10
17
9
36
35%
Eisen -
16
16
30
62
61 %
Ohne
—
—
4
4
4%
Anmerkung: Reine Wetterschächte, die ohne
Einstriche ausgerüstet sind, haben meist auch
keinen Fahrschacht. Als Fahrmöglichkeit dient
in diesen Fällen meist ein in 4 Spannseilen ge
führter kleiner Förderkorb oder sogar nur ein
in 2 Spannseilen geführter Kübel. Von den oben
angegebenen Wetterschächten sind 7 Schächte
mit seilgeführten Förderkörben und 3 Schächte
mit seilgeführten Kübeln ausgerüstet.
V. Vorarbeiten zum Abteufen eines neuen
Schachtes
a) Geologische Untersuchungen: In bergbau
technisch noch nicht aufgeschlossenen Ge
genden muß durch umfangreiche geolo
gische Voruntersuchungen der richtige
Schachtansatzpunkt ermittelt werden. So
werden meist 3—4 Tiefbohrungen mit Kern
gewinnung durchgeführt werden müssen an
Stellen, die durch den „Prospektor" gründ-
lichst geologisch durchforscht wurden. Es
muß ziemlich Klarheit über den Verlauf
der an Qbertageaufschlüssen (Steinbrüche,
Rohrgräben usw.) festgestellten geologi
schen Störungen wie Sprünge und Über
schiebungen bestehen, damit die Kernboh
rungen auch eindeutige Ergebnisse bringen
können und der später abgeteufte Schacht
auch ein bauwürdiges Kohlenvorkommen
vorfindet.
b) Markscheideriche Vorarbeiten: In berg
baulich bereits aufgeschlossenen Gegen
den, wo ein neuer Schacht sich den schon
vorhandenen Grubenbauen einfügen soll,
muß der Schachtansatzpunkt vom Mark
scheider genauestens eingemessen werden.
Manchmal soll der neue Schacht eine be
reits aufgefahrene Sohle genau treffen.
c) Vorbereitung des Abteufgeländes: In
jedem Falle muß ein genügend großes Ab
teufgelände bereit gestellt werden: Even
tuell Ankauf von fremden Grundstücken.
Das Abteufgelände muß sich zum Ablagern
der geförderten Abteufberge nach Größe
und Beschaffenheit (Talsenke) eignen. Ein
Schacht von 600 m Teufe und 6,5 m Innen
durchmesser bringt z. B. etwa 50 000 m 3 An
füllmassen. Meist muß ein brauchbarer Zu
fahrtsweg hergestellt werden. Von großer
Bedeutung ist auch die gute Möglichkeit,
Wasser und elektrischen Strom herbeizu
führen sowie Abwässer abzuleiten ohne Be
lästigung fremder Grundstückseigentümer.
d) Errichtung der Abteufanlage und der er
forderlichen provisorischen über Tage-Bau-
ten: Da der endgültige Schachtförderturm
und die endgültige Fördermaschinen meist
nicht geeignet sind zum Durchführen der
Abteufarbeiten, müssen ein besonderer Ab
teufturm und eine besondere Abteufförder
maschine mit Fördermaschinenhaus aufge
stellt werden.
Die Platzanordnung der Abteufmaschinen
ist nach Möglichkeit so zu wählen, daß die
für die Aufstellung der endgültigen Schacht
maschinen vorgesehenen Stellen frei bleiben
(Abb. 1).
Zu einer modernen Schachtabteufanlage ge
hören etwa folgende über Tage-Einrichtun-
gen: (Abb. 2) 1 Abteufförderturm mit den
verschiedenen Bühnen zur Aufnahme der
Seilscheiben, 1 Bergebunker, der unmittel
bar neben dem Abteufturm errichtet wird
und meist mit preßluftbetätigten Entleerungs
klappen versehen ist, 1 Provisorisches För
dermaschinenhaus mit 1 Doppelbobinen
fördermaschine mit meist elektrischem An
trieb, 1 Betonmischmaschine, 4—6 Spann
kabelwinden, 1 Schwebebühnenhaspel,
1 Material-Förderhaspel, 1 Förderhaspel mit
Benzin-Motorantrieb für die Notseilfahrt,
falls beim Abteufen kein Fahrschacht mitge
führt wird, 1 Lademaschinenhaspel, 1 Kabel
winde für die Schachtsonne, versch. kleinere