Full text: 1957 (0085)

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Wenn ein neuer Schacht abgeteuft wird 
Von Dipl.-Berging. Peter K e I k e I, BWD Bexbach 
I. Welche Gründe führen zum Abteufen eines 
neuen Schachtes? 
a) Errichtung einer neuen Grube, 
b) Erweiterung einer bestehenden Grube, 
c) Ersatz für einen unbrauchbar gewordenen 
Schacht. 
II. Die Wahl des Ansatzpunktes eines neuen 
Schachtes ist bedingt durch die dem Schacht 
gestellte Aufgabe: Hauptförder-, Seilfahrt-, 
Material- oder reine Wetterschächte. 
Ansatzpunkte der Hauptförderschächte sol 
len sowohl nach bergmännisch-geologischen 
Gesichtspunkten als auch nach verkehrstech 
nischen Gesichtspunkten ausgewählt wer 
den wie: 1) Zentrale Lage zu dem vorge 
sehenen Abbaufeld, 2) In möglichst festen 
Gebirgsschichten, 3) In der Nähe einer be 
stehenden Eisenbahnstrecke. 
Ansatzpunkte der Wetterschächte sollen 
hauptsächlich nach bergmännisch geologi 
schen Gesichtspunkten ausgewählt werden 
wie: 1) Am Rande des vorgesehenen Ab 
baufeldes, 2) In möglichst festen Gebirgs 
schichten. 
Die verkehrstechnische Lage spielt bei Wet 
terschächten keine besondere Rolle, es sei 
denn, daß der Wetterschacht auch als 
Hauptseilfahrtsschacht benutzt werden soll. 
III. Die Größe des Schachtdurchmessers und die 
Ausrüstung des Schachtes richten sich nach 
den vorgesehenen Aufgaben des Schachtes: 
Hauptförderschächte für normale Förderung 
von 3000 bis 6000 t/Tag erhalten einen lich 
ten Durchmesser von 6—7 m und werden 
entweder mit 4 Förderkorbtrummen oder 
mit 2 Förderkorbtrummen und einem Skip 
trum ausgerichtet. 
Neben- bzw. Wetterschächte für Hauptseil 
fahrt und Materialförderung erhalten einen 
lichten Durchmesser von 5 bis 6 m und wer 
den mit 2 Förderkorbtrummen ausgerüstet. 
Neben- bzw. Wetterschächte für gelegent 
liche Seilfahrt und sehr geringe Material- 
Förderung erhalten einen lichten Durch 
messer von 4 bis 5 m und werden meistens 
nur mit 1 Förderkorbtrum mit oder ohne 
Gegengewicht ausgerüstet. 
Sonstige Schachtausrüstung: 
Sämtliche Schächte erhalten in der Regel an 
Einbauten außer den Einstrichen mit Spur 
latten auch ein ausgebautes Fahrtrumm. 
Außerdem je nach Bedarf verschiedene 
Rohrleitungen für Druckluft, Frischwasser, 
Pumpwasser, Gas und Blasberge sowie 
elektrische Kabel für Signale und Starkstrom. 
Zum Abfördern von Kohlen von verschiede 
nen Teilsohlen zur Hauptfördersohle wird 
häufig eine Schachtwendelrutsche eingebaut. 
IV. Übersicht über die heutigen im Betrieb be 
findlichen Schächte der Saarbergwerke 
Anzahl der Schächte der einzelnen Berg Werksdirektionen 
Bezeichnung 
Geis 
lautern 
Jägers 
freude 
Fisch 
bach 
Sulz 
bach 
Neun 
kirchen 
Bex 
bach 
Summe 
Hpt. Förderschächte . . 
7 
4 
4 
5 • 
3 
3 
26 
Seilf. u. Mat. Schächte . . 
3 
5 
4 
9 
7 
5 
33 
Reine Wetterschächte . . 
7 
5 
10 
11 
6 
4 
43 
Gesamt 
17 
14 
18 
25 
16 
12 
102 
Größe der Schächte (mittlerer Durchmesser 
Art der 
Schächte 
Haupt 
förder 
schacht 
Seilfahrt 
u. Mat.- 
schächte 
Reine 
Wetter 
schächte 
Anzahl 
der Schächte . . 
26 
33 
43 
Mittlerer 
Innendurchm. 
5,5 m 
5,0 m 
4,7 m 
Mittlere Teufe . 
660 m 
530 m 
510 m 
und Teufe) 
Anmerkung: Von den hier angegebenen Schäch 
ten haben etwa 8 Schächte einen elliptischen 
Querschnitt. Für diese Schächte wurde ein 
gleichwertiger Kreisquerschnitt zu Grunde ge 
legt. Die Summe der Schachtteufen aller sich im 
Betrieb befindlichen Tagesschächte der Saar 
bergwerke beträgt etwa 60 km.
	        
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