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Abb. 3 Einzelteile des Funksprechgerätes
tiven sind völlig gleich. Sie bestehen aus dem
Sender - Empfänger, dem Mikrofon und dem
Lautsprecher. Die einzelnen Teile können mit
Steckern untereinander verbunden werden.
Sender und Empfänger sind auf einem ge
meinsamen Chassis aufgebaut, das, gegen Stöße
durch Gummiblocks gut abgefedert, in einem
Gehäuse aus Stahlblech aufgehängt ist. Das
Gerät ist nach dem Baukastenprinzip aufge
baut. Einzelne Aggregate sind zusammengefaßt
und als Bausteine gekapselt. Sie sind genau
wie Röhren mit Stecksockeln versehen, sodaß
bei Störungen die defekten Teile schnell und
leicht ausgewechselt werden können. Die Ab
bildung 3 zeigt ein geöffnetes Gerät mit sei
nem Zubehör. Man sieht die beiden Reihen der
Spulensätze, die mittels Scharnierband aufge
klappt und dann leicht herausgenommen wer
den können. Darunter sieht man die Miniatur
röhren. Rechts den Lautsprecher in seinem
Leichtmetallgußgehäuse und davor das Mikro
fon mit Sprechtaste.
Die Funkgeräte auf den Lokomotiven sind
über den Stromabnehmer mit dem Fahrdraht
und über die Masse der Lokomotive mit der
Schiene verbunden. Die Stromversorgung der
Geräte führt über eine Drosselspule. Die Hoch
frequenz für Senden und Empfang ist kapazitiv
an den Ausgang des Gerätes gekoppelt.
Die Schaltung von Sender und Empfänger ist
sehr einfach. Der Sender besteht aus Mikrofon
verstärker, Reaktanzröhre (zur Modulations
wandlung), Oszillator und einer Doppelend
stufe, der Empfänger aus 2 Hochfrequenzver
stärkerstufen, Begrenzer, Diskriminator, Nie
derfrequenzverstärker- und Endstufe. Eine be
sondere Rauschsperre sorgt dafür, daß alle
Signale unterhalb einer bestimmten Amplitude
gesperrt werden. Hierdurch ergibt sich eine fast
vollständige Ruhe im Lautsprecher, wenn nicht
gesendet wird. Ein Regelwiderstand hinter der
ersten Hochfrequenzverstärkerstufe gestattet,
die Empfindlichkeit des Empfängers dem Stör
pegel des Netzes anzupassen. Der Lautsprecher
besitzt ein Potentiometer zur Lautstärkenrege
lung. Auch ist das Gerät mit einer selbsttätigen
Lautstärkenregelung versehen.
Die Einfachheit der Anlage erlaubt natürlich
nur einen Wechselsprechverkehr. Alle Empfän
ger sind auf Empfang geschaltet und die Sende
röhren vorgeheizt, sodaß dauernde Sendebe
reitschaft vorliegt. Zum Senden muß eine Sprech
taste am Mikrofon gedrückt werden und nach
Beendigung des Sprechens losgelassen werden.
Da sich der ganze Funkverkehr nur auf einer
Frequenz abwickelt, darf jeweils nur eine Sta
lion senden. Alle übrigen Stationen hören dann
gleichzeitig mit. Diese Art des Wechselspre
chens ist in seiner Art etwas anders, als man
es vom Gegensprechverkehr der normalen Fern
sprechverbindungen her gewohnt ist. Der ange
rufene Teilnehmer muß daher solange warten,
bis der Anrufende sein Sprechen beendet hat.
Die Güte und Reichweite des Empfanges ist
weitgehend vom Zustand des übertragenden
Netzes abhängig.
Die Fahrdrahtstrecke der Grube Griesborn
liegt in 250 m Teufe.
In ihrer größten Längsausdehnung ist sie
rund 8 km lang. Die Fahrdrahtspannung be-