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von Kurt H o p p s tä d te r, Wiebelskirchen
Eine Arbeit, die sich zum Ziel setzt, die Na
men der Saargruben und ihrer Anlagen zusam
men zu stellen und zu erklären, müßte eigentlich
eine einfache Sache sein. Denn wenn man über
legt, daß diese Namen verhältnismäßig jung sind,
so sollte man tatsächlich annehmen dürfen, die
Namen selbst und die Veranlassung zur Namen
gebung seien noch bekannt. Aber leider ist
dem nicht so. Zunächst hat es seine Schwierig
keit, den Bestand der Namen, die ja mit dem
Eingehen der Anlagen wieder vergehen, zu er
fassen. Grubenanlagen entstehen und vergehen
im Laufe der Jahrzehnte und entstehen unter
anderen Namen und an anderen Orten neu in
dem Maße, wie der Kohlenabbau fortschreitet.
Der hundertste Geburtstag ist bei einer Grube
oder bei einem Schacht fast so seiten wie bei
den Menschen.
Weil dem so ist, roll hier versucht werden,
möglichst viele dieser Namen auch in ihrer Her
kunft festzuhalten. Vollzähligkeit habe ich sicher
lich nicht erreicht und hoffe daher, daß das, was
fehlt, dem oder jenem Lokal forscher oder alten
Bergmann noch Veranlassung gibt, die Liste zu
vervollständigen.
Bei den Namen wird man mühelos mehrere
Gruppen unterscheiden können. Da sind einmal
die Namen, aus denen die Zweckbestimmung
der Träger hervorgeht (z. B. Steigershaus). Aus
anderen Namen ergibt sich die Lage in einem
bestimmten Dorfbann, in einer Flur oder gar
Himmelsrichtung von der Grube aus. In einer
großen Gruppe von Namen leben die bei der
Namengebung führenden Männer des Bergbaues
entweder in ihren Familien- oder in ihren Vor
namen weiter, ja sogar die Vornamen ihrer weib
lichen Familienangehörigen haben zur Taufe von
Schächten herhalten müssen. Auch das preußi
sche Herrscherhaus hat in einigen Fällen Pate
gestanden und endlich gibt es Namen, mit denen
nachträglich bedeutenden Männern ein Denkmal
gesetzt worden ist.
In verhältnismäßig vielen Fällen läßt sich bei
Anlagen, die einen Vornamen trugen, der Trä
ger dieses Namens nicht mehr ermitteln, da Stel
len oder Personen, bei denen diese Kenntnis ver
mutet werden konnte, versagt haben. Audi da
bleibt die Hoffnung, daß eine Vervollständigung
doch noch möglich sein wird.
Viele Quellen sind benutzt worden, um das
Verzeichnis aufzustellen, Zeitungen, Zeitsdiriften,
Amtsblätter, B ergmann skalender und heimat
kundliche Schriften, mündliche Angaben von
befragten Personen. Es ist unmöglich, sie hier
anzi geben. Aus Gründen der Raumersparnis muß
daher dieser allgemeine Hinweis genügen.
Und nun die Liste der Namen.
Albertschacht (audi Ostschacht) bei Dudweiler
Albertschacht bei Maybach
1873 abgeteuft und nach dem Vornamen des
Ministers Maybach benannt.
Albertschacht bei Lu Lenthal
1862 abgeteuft und nach dem Vornamen des
Bergrates Dr. Albert Serlo (1824—1898) be
nannt.
Altenwald.
Die Siedlung im „alten Wald“ entstand in
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Bald
nachher wurden hier auch Kohlen gegraben.
Doch wurden die bescheidenen Gruben 1817
eingestellt. Die ersten Schächte der neueren
Grube wurden 1851 abgeteuft.
Altsteigershaus bei Merchweiler.
Ehemalige Beamtenwohnung der alten Grube
Merchweiler.
Amelungschacht bei Von der Heydt.
Nach Karl Gustav Amelung (1818—1866) be
nannt, der als Bergassessor auf den Saar
brücker Gruben besdiäftigt war und später
Berghauptmann in Breslau wurde.
Andreasschacht, zu der alten Grube Hostenbach
geihörig.
Annaschacht bei Püttlingen.
Der frühere Simscbelterschacht erhielt 1902
den Namen Annaschacht nach dem Vornamen
der Frau des damaligen Bergrates Althans.
Annaschacht bei Wiebelskirchen.
1893 abgeteuft und nach der Ehefrau des
Oberberghauptmanns, Ministerialdirektor v.
Velsen benannt.
Aspenschacht bei Köllerbach
1891 abgeteuft und nach dem Flurnamen
„in den Aspen“ benannt.
Barbaraschacht, zu der alten Grube Hostenbach
gehörig. 1870 abgeteuft und nach der heili
gen Barbara, der Schutzpatronen der Berg
leute benannt. Die nach dem Krieg neu er
schlossene Grube Bexbach mit dem dabei er
bauten Großkraftwerk erhielt ebenfalls den
Namen der Schutzheiligen.