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Von F.Fadok
Saarbrücken
Mattarn ,
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Wenn wir uns- einmal der Mühe unterziehen,
aus unserer schnellebigen Zeit heraus einen Blick
in die beschaulichere früherer Jahre zu werfen,
wenn wir aus der Hetze der heutigen Zeit ein
mal einen Blick werfen in alte Urkunden, die
schon vor über 100 Jahren geschrieben wurden,
so sind wir nur zu oft geneigt, von der „guten
alten Zeit“ zu sprechen. Daß aber auch diese
alte Zeit mit Sorgen und Nöten erfüllt war, zei
gen uns einige Urkunden, die wir heute näher
betrachten wollen.
So lesen wir in einem Schreiben vom 7. Okto
ber 1836 an den König!. Obersteiger Ammann in
Odenbach, die Verstärkung der Belegschaft be
treffend:
„Nach einem am 4. v. M. vorgelegten Verzeich
nis schlagen Sie 11 Individuen zur Aufnahme
als Grubenjungen bei den Gruben zu Odenbach
und Roth vor, berichten aber an demselben Tag
auf das von dem Bergarbeiter Jobs. Heyl sen
gestellte Gesuch um Arbeit für sich und seine
2 Söhne, daß man aus Furcht vor stockendem
Absatz dem Gesuche desselben nicht werde ent
sprechen können.
Zu Ihrem Vorschlag zur Annahme von 11 Jun
gen liegt also ein Widerspruch, den Sie aufklä
ren werden, und man darf sich frei solchen Vor
schlägen nicht von persönlichen Rücksichten oder
Familien Verhältnissen leiten lassen, sondern soll
blos das Interesse des Dienstes und cfer Grube
im Auge haben.
Sie werden sich daher pflichtmäßig darüber
äußern, ob jetzt wo der Winter herannaht und
der Absatz nicht so stark als im Sommer ist,
11 Jungen mit Vortheil und zum Nutzen der
Grube angelegt werden können, und ob es nicht
räthlich bei der jetzigen Belegschaft zu belassen
bis zum künftigen Frühjahr.“
In einem anderen Schreiben vom 17. Oktober
1837 wird der König!. Obersteiger Ammann in
Odenbach von dem König!. Bergamt in Kaisers
lautern aufgefordert, rieh über die Wiederein
stellung eines Bergmanns zu äußern und sich
über Kohlenschätzungen zu rechtfertigen Doch
lassen wir das Bergamt selbst sprechen:
„Der früher und bis zum Jahre 1830 als Häuer
b:i den König! Steinkohlengruben zu Odenbach
und Roth in Arbeit gestandene Jakob Metz von
Roth erschien heute auf dem Bergamt und mel
dete sich um Wiederaufnahme. Nach einem vor
gezeigten Abschied diente derselbe während sechs
Jahren in der König! Bayerischen Armee, von
wo er am 16. August 1834 entlassen wurde. Auf
die an iihn gestellte Frage, warum er sich nicht
schon längst um Arbeit gemeldet habe, erklärte
er, er habe diess schon öfters gethan bei Ihnen,
und Sie hätten ihm immer das Versprechen ge
geben, ihn bei der nächsten Gelegenheit zur
Wiederaufnahme in Vorschlag zu bringen. Sie
werden hiermit angewiesen hierüber zu berichten
und sich rechtfertigen, warum Sie gedächten Ja
kob Metz bisher noch nicht zur Aufnahme vor
geschlagen haben.
Nach dessen Aussagen und so wie man gestern
vom König]. Einnehmer Müller vernommen, sol
len nur wenig Kohlenvorräthe mehr vorhanden
seyn, wenn diess der Fall, und gegen Metz nichts
sonst vorliegt, was dessen Annahme verhindern
könnte, so könnte er wohl jetzt schon mit Vor
theil verwendet werden, worüber Sie sich gut
achtlich äußern werden.
Nach der Kohlenförderungs-Tabelle pro Sep
tember waren am Schluß September 258 Fuder
04 Ctr. Kollien in Vorrath und bis heute sind
doch vielleicht auch 80 bis 100 Fuder gewonnen
worden, und es könnten demnach seit drm 1. Ok
tober 338 bis 358 Fuder dem Verkaufe ausge
setzt worden reyn, die nach obigen Äußerungen
zu schließen beinahe alle verkauft waren.
Ein solcher Absatz in so kurzer Zeit ist auf
fallend, und Sie werden sich doch wohl im Ab