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auch größer. Also halten wir fest: Je höher
die Spannung um so niedriger die Stromver
luste, aber um so stärker die Isolierung.
Innerhalb der von Spannung und Strom ge
zogenen Grenzen muß der Ingenieur die Lö
sung suchen, die wirtschaftlich am günstigsten
ist und gleichzeitig ein hohes Maß an Sicher
heit bietet. Auf Grund solcher Überlegungen
ist die Energieverteilung auch in St. Barbara
gestaffelt worden. Bild 3 zeigt einen Teil der
10-kV-Schaltanlage.
Elektrische Energie ist im Bergbau unentbehr
lich geworden; ohne sie ist keine moderne
Förderung mehr denkbar, ohne sie ist ein ge
ordneter Betrieb sogar unmöglich. Bei dieser
Bedeutung der elektrischen Anlagen ist es nur
natürlich, daß sie vor Störungen bewahrt und
vor Zerstörungen beschützt werden müssen.
Die häufigsten Störungen entstehen durch Be
dienungsfehler, Überlastungen, Kurzschlüsse.
Um sie klein zu halten, sie schon im Entstehen
zu ersticken, sind Schutz- und Überwachungs
einrichtungen eingebaut, die völlig selbsttätig
einen Abzweig abschalten, sobald gewisse
Kenngrößen in ihm, z. B. der Strom oder die
Spannung, oder die Temperatur einen bestimm
ten Wert überschreiten oder sobald sich ein
bestimmter einstellbarer Zustand ändert. Die
Geräte zeigen gleichzeitig an, wo die Störung
zu suchen ist, so daß sofort zu ihrer Besei
tigung eingegriffen werden kann.
Wer die Schaltanlagen von St. Barbara zum
ersten Male sieht, ist vielleicht verwirrt von der
Fülle der Schalter, Relais, Kontakte, Leitungen;
wer sich aber in die Einzelheiten vertieft, findet
bald die sinnvolle Ordnung, die dem ganzen
zugrunde liegt, und daß die Grundsätze, nach
denen sie errichtet wurden, Betriebssicherheit,
Übersicht und Bedienbarkeit in großem Maße
gewährleisten.