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ist die Verbindung der einzelnen Anker durch
Flach-, Winkel- oder U-Eisen oder Stücke von
Flachseil. Diese Bewehrung verstärkt die Bün
delung und ermöglicht die Einbringung von Ver
zug (s. auch Abb. 3).
Selbstverständlich eignet sich nicht jedes Ge
stein für die Verankerung. Entscheidend ist die
Haftfestigkeit des Ankerkopfes im Bohrloch,
die von der Gesteinsart abhängt. Mehrfache
Ziehversuche mit hydraulischen Zuggeräten er
gaben, daß Schlitzkeilanker in Sandstein und
festem Schiefer noch bei Belastungen von 15
bis 20 t nicht zu rutschen begannen. Das sind
Werte, die weit über den theoretisch berech
neten Lasten liegen und in sicherheitlicher Be
ziehung als durchaus genügend gelten können.
In weichem Schiefer oder in der Kohle reicht
die Klemmkraft des Keilankers jedoch nicht
mehr aus, während der Spreizhülsenanker auch
hier noch befriedigende Ergebnisse erbrachte.
Es versteht sich, daß ein fester Sitz des An
kers große Sorgfalt beim Bohren, Setzen der
Bolzen und Anziehen der Verschraubung vor
aussetzt, da zu lange oder zu kurze Bohrlöcher,
ungenügend angetriebene oder verschraubte
Ankerbolzen die Tragkraft erheblich herab
setzen.
Die Bruchfestigkeit der Ankerstange selbst
liegt weit über der genannten Klemmkraft. Es
besteht deshalb die Absicht, von dem meist
verwendeten Durchmesser von 30 auf einen
solchen von 22 mm überzugehen, bei dem die
Bruchlast immer noch über 16 t beträgt. Die
dem verringerten Ankerdurchmesser angepaßten
engeren Bohrlöcher verlangen aber andere
Bohrstangen und -schneiden als die bisher üb
lichen. Für Drehbohrmaschinen ist diese Frage
bereits gelöst. Für Bohrhämmer, d. h. beim Boh
ren in härterem Gestein, macht das staub
sichere Bohren mit schmäleren Bohrkronen je
doch noch Schwierigkeiten.
Der Ankerausbau besitzt viele Anwendungs-
mögiichkeiten. Am meisten hat er bisher Ein
gang in solchen Strecken gefunden, in denen
mit keinen oder nur mit geringfügigen Abbau
wirkungen zu rechnen war, z. B. in Aufhauen,
Förder- und Wetterbergen, Aufklärungs- und
Rückbaustrecken. Die Flözmächtigkeit betrug
dabei zwischen 0,80 und 3,00 m, das Einfallen
6—45°.
Das Hangende wird in der Regel unverritzt
gelassen und nur eine der Mächtigkeit entspre
chende Strosse aufgeschlossen. Wo die Sicher
heit es erfordert, werden Unterzüge aus Holz
oder einzelne Warnstempel gesetzt. Abb. 4 u. 5
zeigen zwei ausschließlich mit Ankern verbaute
Strecken der Gruben Göttelborn und Gries
born. Die verschraubten Ankerenden sind gut
zu erkennen. Die Bewehrung am Hangenden
besteht aus U- bzw. aus Flacheisen, der Ver
zug aus eisernen Stäbchen.
Insgesamt sind in der Gruppe West 1951 bis
Ende Mai 1954 4.600 m Strecken dieser Art in
reinem Ankerausbau aufgefahren, die durch
weg den Eindruck größter Sicherheit machen.
Dazu kommt eine ausgedehnte Verwendung
im Kammerbau der Grube Griesborn und
neuerdings in Göttelborn.
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