etwa 70 m breiter Einschnitt käme. Hierbei
müßten zahlreiche Wohnhäuser geopfert
werden und der Ort Bildstock würde durch
den Einschnitt in zwei, durch eine Brücke zu
verbindende Teile zerlegt.
2) Einen Umgehungs-Einschnitt, der die JIlinger
Straße ungefähr im Bereich des alten Fried
hofs (Ecke Grühling- und Jllinger Straße)
schneidet, herzustellen. Auch hier würde der
Einschnitt rund 60 m tief, der Ort dadurch
in zwei Teile zerlegt. Eine Anzahl von Wohn
häusern müßte verschwinden.
3) Einen neuen Einschnitt und unter dem be
bauten Ortsteil Bildstock einen 330 bis 340 m
langen Tunnel, der rund 150 m seitwärts,
westlich des alten Tunnels zu liegen käme,
herzustellen. In diesem Falle brauchen keine
Wohnhäuser geopfert zu werden, der Ort
wird nicht in zwei Teile geschieden.
Für die Wahrung des Ortsbildes wie auch
hinsichtlich der entstehenden Unkosten ist das
letztere Projekt das günstigere und wurde zur
Ausführung angenommen.
Grundsätzlich waren nachstehende Überle
gungen für die Verwirklichung des Projektes
von ausschlaggebender Bedeutung:
1) Die große Menge der anstehenden Kohlen
und ihre gute Beschaffenheit.
2) Die Tatsache, daß der diese Kohlen ein
schließende Bereich, sofern sie jetzt nicht
abgebaut werden, als hochgelegene Insel
in dem übrigen Abbaubereich stehen bleibt.
Sie würden, falls man sich erst später für
einen Abbau entschlösse, nur unter dem
Aufwand erheblicher finanzieller Mittel für
die notwendigen Ausrichtungs-Arbeiten er
reichbar sein, während zum heutigen Zu
griff die entsprechenden Anlagen bereits
vorhanden sind.
3) Daß die heutige Technik umfangreiche Erd
arbeiten verhältnismäßig leicht auszuführen
und Tunnel-Wanderungen, die derart be
weglich sind, zu bauen imstande ist, daß
diese sich den über dem Abbau eintreten
den Bodenverformungen hinreichend anpas
sen und damit untragbare Lage- und
Querschnitt-Veränderungen des Tunnels so
wie Brüche in den Tunnel-Wanderungen
vermieden werden.
Bezüglich der geologischen Verhältnisse des
Gebirges, in dem das neue Bauvorhaben aus
geführt wird, ist folgendes zu sagen:
Das hier anstehende Gebirge gehört dem
Steinkohlengebirge an. Es besteht aus einer
Wechsellagerung von feinkörnigem Konglo
merat, Sandstein, Sandschiefer, Schieferton mit
dazwischengeschalteten dünneren und dickeren
Kohlenbänken und Kohlenflözen. Das Einfallen
der Gebirgsschichten beträgt durchschnittlich 13
Grad und ist ungefähr nach Norden gerichtet.
Die Gebirgsschichten im nördlichen Einschnitt
Oben: Betonstein-Fabrikation. Herstellen des Gitter-
Gerüstes. Mitte: Gießen der Beton-Formsteine auf dem
Rütteltisch. Unten: Blick in den alten Grühlingstollen
(Ostseite des südlichen Einschnittes).