erntet er die Früchte seines Fleißes. Im vergan
genen Jahr holte er 9 Zentner Fische aus dem
Weiher. Vor kurzem hat er noch einmal 3 Zent
ner junge Fische eingesetzt.
Damit aber nicht genug. BAUS besitzt 10
Morgen Land, das er bis nach dem 2. Weltkrieg
mit seiner Frau bewirtschaftet hat. Sie besaßen
3 Kühe, während der Kriegs- und Nachkriegs
jahre außerdem 150 Enten und 60 Gänse. Jetzt
hat er aber den größten Teil seines Landes ver
pachtet. Bepflanzt wird lediglich noch der große
Garten. Nicht zu vergessen die Obststücke mit 300
Obstbäumen, die sich noch in seiner Nutznießung
und Pflege befinden. Soweit Steiger BAUS das
Obst nicht verkaufen kann, läßt er es zu Schnaps
brennen. An Vieh besitzt er: 1 Schwein, 2 Zie
gen, etwa 18 Hühner und 70 Kücken.
Wenn wir den Jubilar betrachten, wie er so
frisch und munter vor uns .steht, können wir es
kaum begreifen, wie er neben seinem Beruf dies
alles leisten kann. Zwar stammt er aus einer
Bergmannsbauernfamilie (sein Vater besaß 25
Morgen Land) und wurde schon früh zur
Bauernarbeit herangezogen, aber er schaffte es
doch nicht, stünde ihm nicht seine Frau —- auch
eine Bergmannsbauemtochter — so tatkräftig
zur Seite. Gemeinsam haben sie das Anwesen
hochgewirtschaftet, die Frau nicht selten Män
nerarbeit leistend. Steiger BAUS aber machte
noch treu und brav auf der Grube Dienst und
arbeitete sieh auch dort empor. 1913 fuhr er als
Jugendlicher in Maybach an, 1931 wurde er als
Fahrhauer und 1947 als Schachtsteiger angestellt.
Als solcher hat er 140 Bergleute unter sich —
jedes weitere Wort über die lange und anstren
gende Dienstzeit und die große Verantwortung
die auf einem Steiger lastet, erübrigt sich.
Dank seines und seiner besseren Ehehälfte
Fleißes hat es unser Jubilar weit gebracht. Mit
Stolz darf er auf sein Lebenswerk zurückschauen.
Bald dürfte er auch daran denken, die Hände
in den Schoß zu legen. Und das wird er auch,
.sobald sein einziger Sohn, der z. Zt. leider krank
ist, geheilt sein wird und die Nachfolge seines
Vaters antreten kann.
* Ö
Büro's der Kraftnetzabteilung am Hafen. Ge
rade schlägt es von irgendeiner Kirchenuhr 8-
Wenn wir den Elektrosteiger A. PFÜLL antreffen
wollen, müssen wir pünktlich sein, denn trotz
seiner 65 Jahre ist er immer unterwegs. Ihm
obliegt die Überwachung und Reparatur von
Schaltanlagen, die sich über die Gruppen er
strecken, sowie die Beaufsichtigung der Montage
kolonnen. Bevor er wegfährt, um sein Tagespro
gramm zu erledigen, widmet uns der Jubilar
einige Momente, um uns seinen Werdegang vor
Augen zu führen.
Elektro-Steiger PFÜLL fuhr als jugendlicher
Arbeiter am 4. 1. 1904 bei den Saargruben an
und erlernte in der damaligen Zentral-Schmiede
Luisenthal das Schlosserhandwerk. 1911 wurde
ct nach der Kraftnetzabteilung der Kraft- und
Wasserwerke verlegt, die damals eine kleine
Abteilung mit einigen Spezialisten für den Hoch
spannungsbetrieb war. Der Jubilar eignete sich
alle Kenntnisse auf dem Gebiete der Hochspan
nungs-Schaltanlagen an, .sodaß er nach 5 Jahren
durch einen Privatdienstvertrag als Monteur an
gestellt werden konnte. Es folgte die Übernahme
in das Angestelltenverhältnis und die Beförde
rung zum Elektro-Steiger im Jahre 1937. Seither
befindet sich unser Jubilar in dieser Stellung und
hat sich zu einem fähigen Spezialisten, haupt
sächlich für Schaltanlagen entwickelt.
Elektro-Steiger August Pfü11 an einer Schaltanlage in
Jägersfreude
Während heute die Erstellung von Neuanlagen
fremden Firmen übertragen wird, wurden zu
Beginn der Laufbahn des Steigers PFÜLL die
Unterstationen von Monteuren der Saargruben
errichtet. Von den Unterstationen, die unter der
Leitung des Jubilar‘s gebaut wurden, bestehen
heute noch Völklingen und Lauterbach.
Es scheint uns,, daß August PFÜLL sich mit
Leib und Seele seinem Beruf verschrieben hat.
Er nahm eg als Selbstverständlichkeit hin, daß
er früher jeden Sonntag Dienst hatte und noch
heute durchschnittlich zweimal pro Monat sonn
tags dienstlich unterwegs ist. Auch zu Hause
befaßt er sich während seiner Freizeit mit Fra