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gen erkennen sie den gewaltigen Fortschritt auf
technischem Gebiet an und empfinden dankbar,
daß die Maschine dem Bergmann die schwerste
Arbeit abnimmt. Den Jüngeren, denen unsere
Jubilare ihren Arbeitsplatz nun bald überlassen,
wird dies hauptsächlich zugute kommen. Die
alten Bergleute aber dürfen sich getrost zur
Ruhe setzen.
Bevor unsere Jubilare jedoch von der Grube
abkehren, haben wir einigen von ihnen einen
Besuch abgestattet, um ihr Leben den übrigen
Kameraden als Beispiel vor Augen zu führen.
Allen — auch den vielen Ungenannten, — dan
ken wir immer für die in Treue geleistete Arbeit.
Wir werden ihrer immer ehrend gedenken und
wünschen ihnen einen gesegneten Feierabend
In diesem Sinne verabschieden wir uns von un
seren Jubilaren mit einem herzlichen
CLUCK AUFl
Schachtsteiger Anton Baus an der Arbeit mit seinen Bienen
Habach — ein hübsch auf einer Höhe gelege
nes Dorf — von Wäldern umsäumt und in wo
gende Felder eingebettet — ein weiter Blick hin
über welliges Hügelland — in der Feme der
Turm des Schaumbergs als zarte Silhouette am
Himmel sichtbar. Und dort etwas abgelegen, ein
schmuckes, sauberes Bauernhaus, inmitten von
Obstwiesen: das Anwesen des 55 - jährigen
Schachtsteigers Anton BAUS auf Grube Maybach.
Wir finden den Jubilar, der gerade 2 Tage
riickfeiert, in seinem Bienenhaus an der Arbeit.
In dem weißgekalkten, mit Platten belegten
Raum, der durch große Fenster erhellt wird, ste
hen 43 Stöcke in 2 Etagen übereinander. Das
wilde Summen der Völker dringt bis hierher.
Aber von lästigem Besuch der Bienen bleiben
wir im Bienenhaus verschont. Steiger BAUS
zeigt uns verschiedene Geräte, über die ein Im
ker seineis Stils verfügen muß: einen Brutappa
rat zum Züchten der Königinnen (er kann auch
zum Ausbrüten von Hühnereiern benützt wer
den), Königinzuchtkästen, 2 Schleudern, darunter
eine elektrische, 1 Dampfwaschschmelze zum Ein
schmelzen der alten Waben und eine Mittel
wandpresse mit der unser Jubilar 30 Mittelwände
pro Stunde hersteilen kann. Diese Wände gießt
er mittels eines kleinen Apparates elektrisch in
die Rahmen ein, die wiederum in die Bienen
kästen eingesetzt werden und den Bienen den
Bau der Waben erleichtern. Der Steiger öffnet
die rückwärtige Wand eines Bienenkastens. Ein
wildes Gesumm schlägt uns entgegen. Durch ein
feinmaschiges Drahtgitter geschützt, beobachten
wir das Gewimmel auf den Waben. Und diese
selbst! Maschinell könnten sie nicht exakter her
gestellt werden. Doch da, welch seltenes Glück!
Die Königin tritt mit ihrem Gefolge von 8 Bienen
auf. Deutlich ist sie an ihrer größeren, schlanke
ren Form zu erkennen. Noch während des wichti
gen Geschäftes des Eierlegens (2000 bis 3000 pro
Tag) wird sie von ihren „Hofdamen“ gefüttert.
— Unser Jubilar züchtet in der Hauptsache die
Kanika-Rasse, aber von der Flora-Rasse, die
er sich auf schwierigem Wege in Österreich be
schaffte, besitzt er ebenfalls einige Völker. Wenn
er auch nach wie vor seine selbst gezüchteten
Königinnen bei der staatl. anerkannten Beleg
stelle in Hüttersdorf befruchten läßt, um rein
rassige Völker zu bewahren, so legt er in letzter
Zeit doch nicht mehr den gleichen Wert auf die
Reinzucht, sondern geht vielmehr zur Leistungs
zucht über. 60°/o des geernteten Honigs ist Tan
nenhonig. Über die Durchschnittserträge befragt,
hüllt er sich lächelnd in Stillschweigen. Welcher
Imker machte auch diese Aussage! Dafür eine
andere Zahl. Zur Fütterung im Winter benötigt
er allein 6V& Zentner Zucker.
Theoretisch und praktisch ist Imker Baus auf
der Höhe. Er liest nicht nur die diesbezüglichen
Fachzeitschriften, sondern nimmt auch von Zeit
zu Zeit an Lehrgängen der Staatlichen Imker
schulen teil.
In den Monaten Mai und Juni machen ihm
die Bienen am meisten Arbeit. Alle 7 Tage muß
er sämtliche Völker nachsehen und jede einzelne
Wabe in die Hand nehmen, um das Schwärmen
zu verhindern. Während seiner umfassenden Er
klärung gibt uns der Jubilar einige Kostproben
verschiedener Honigsorten und schließlich auch
des selbstgebrauten „Bärenfangs“, des bekann
ten ostpreussischen Honigschnapses, der so herr
lich mundet, daß wir vielleicht etwas länger im
Eienenhaus bleiben als unbedingt erforderlich.
Vor den Bienenständen befindet sich ein gro
ßer Fischweiher, den Steiger BAUS selbst ange
legt hat. 4 Jahre brauchte er dazu. Aber auch hier