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Ideal war auch die Verbindung des Kohlen
hobels mit diesem Fördermittel (siehe Bild 2).
Es fehlte anfänglich auch nicht an Gründen,
die gegen den neuen Förderer sprachen. Da war
zum Beispiel sein relativ hohes Gewicht. Man
konnte den Förderer nicht mehr auf die alt
gewohnte Art und Weise umlegen, d. h. täglich
auseinandernehmen und die Rinnen einzeln in
das neue Feld bringen.
Aber gerade diese Eigenschaft war der Anlaß
zu einer vollkommen neuen Abbaumethode,
dem Abbau mit stempelireiei Front. Nun fiel
das tägliche Demontieren der ganzen Anlage
fort, und der Förderer wurde mittels Rück
zylinder, Rückschlitten usw. im ganzen gerückt.
Die daraus resultierende Ersparnis an Zeit und
Kräften wurde noch vermehrt durch die Mög
lichkeit, auf dem Förderer nun alles das auf
zubauen, was ebenfalls täglich umgebaut wer
den mußte. So zum Beispiel die Preßluftleitung,
Signalzüge, elektrische Kabel usw.
In diese Zeit der Entwicklung fielen eine
ganze Reihe von Verbesserungen. Man lernte
ihn sowohl in der seitlichen als auch in der
senkrechten Richtung beweglich zu machen.
Diese Beweglichkeit liegt heute zwischen 4—5°
von Rinne zu Rinne.
Ein schwacher Punkt des ganzen Panzer
förderers war von Anfang an die Güte der da
mals bekannten Ketten. Die gewählte Form der
einfachen Gliederkette mit 18 mm Gliedstärke
besteht zwar heute noch. Die Festigkeit ge
nügte jedoch in keiner Weise. Löbbe, der Vater
des Panzerförderers, mußte erkennen, daß die
Einsatzlänge des Förderers entscheidend durch
die Kettenfestigkeit bestimmt wurde.
In langwierigen Versuchen
gelang mit Hilfe einer be
kannten Spezialfirma die
Herstellung einer vergüteten
Kette, die 40—45 Prozent
über der bisherigen lag.
Diese Kette zeigte bei einer
Belastung von 36—40 kg/mm 2
keinerlei Formänderungen
der Glieder. Diese hochge
züchtete Kette wird heute
noch weiterentwickelt, so daß
man schon vor der Frage
steht, anstatt der bisher ver
wandten Gliedstärke von 18
mm auf 16 mm zurückzu
gehen, denn Kettenbrüche
gehören heute schon zu den
Seltenheiten im Betrieb.
Gleichzeitig wurden die
Kettenschlösser dauernd ver
bessert. Dank ihrer jetzigen
zweckmäßigen Form wird
selbst bei ungünstigen Streb
verhältnissen eine stetige
Selbstreinigung der Zwangsführung im Ober
und Untertrumm der Rinnen gewährleistet.
Die Zwangsführung des Doppelkettenbandes
erlaubt jetzt auch das Durchfahren von Störun
gen bis Flözmächtigkeit sowie Sättel und
Mulden.
Die besonders kräftige und schwere Bauweise
des Panzerförderers bedingt leider auch ent
sprechend starke Antriebsköpfe. Man bevorzugt
mit Rücksicht auf die bei uns vorliegenden Ver
hältnisse und dem Rinnenverschleiß je einen
Antrieb an der Ladestelle und einen am Um
kehrende. Als Antriebsmotore finden sowohl
Preßluft als auch Elektromotore Verwendung,
deren Zahl nach Länge, Einfallen, Leistung zwi
schen 1—4 pro Förderer liegt.
Der beladene Panzerförderer benötigt An-
Iriebsleistungen von max. 150—200 PS, d. h.
jeder Motor muß zirka 50 PS besitzen. Man
verteilt die Antriebskräfte möglichst im Ver
hältnis 3 : 1 auf die Ladestelle und das obere
Ende des Förderers.
Die Inbetriebnahme derartig schwerer An
triebsaggregate war jedoch nur durch die von
der Leitung der Saargruben in den letzten Jah
ren stark geförderten Elektrifizierung des
Untertagebetriebes möglich. Das vorhandene
Preßluftnetz in den Abbaubetrieben sowie die
Kapazität der vorhandenen Kompressoren hät
ten diesen Anforderungen nie genügen können.
Die Verwendung von Elektromotoren hing
ihrerseits aber wieder von der Einführung der
hydraulischen Kupplungen ab.
Diese Kupplungen vermitteln den Elektro
motoren die weichen Anfahreigenschaften der
Preßluftmotoren und schützen denselben bei