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die immer schlecht aussehen! Am besten und
zweckmäßigsten ist eine gehobelte der Breite
des Fensters entsprechend zugeschnittene Dach
latte, die man naturfarben anstreicht und links
und rechts vom Fenster mit je einem Kloben
an der Hauswand so befestigt, daß sie leicht zu
entfernen ist.
Die heute überall erhältlichen Blumenkästen
aus gebranntem Ton sind praktisch und auch
verhältnismäßig billig. Sie sehen jedoch kalt
aus. Am ehesten sind die glatten Kasten (ohne
eingebrannte Verzierungen, die wie aufgemalte
Blumen auf einer Blumenvase aussehen!) zu
gebrauchen, wenn man ihre „Kälte“ durch
etwas herabhängende Blumenpflanzen verdeckt.
Ohne Zweifel sehen Blumengefäße aus Holz
am besten aus, dann, wenn sie in ihren Ab
messungen harmonisch sind. Auffallenderweise
legt der Laie beim Basteln solcher Kästen auf
die Abmessung meist wenig Gewicht. Was dann
bei der Bastelei herauskommt, gleicht oft mehr
einer Futterkrippe oder einem Kohlenkasten,
als einem Blumenkasten.
Aus den Abbildungen ist ein Kasten zu er
sehen, wie er seit Jahren auf den Fensterbän
ken verschiedener Behördenbauten des St. Wen-
deler Landes steht.
Bild 1 — Gesamtansicht läßt den Kasten lei
der breiter erscheinen, als er in Wirklichkeit
ist. Man halte sich an die angegebenen Maße,
die am besten an der Seitenansicht (Abbildung 2)
abzulesen sind. Das Längenmaß richtet sich
selbstverständlich nach der Breite
des Fensters, über 1 m lange
Kästen sind unhandlich. Der Kasten
mit einer Höhe von 13 cm und
einer Breite von 18 cm (Außen
maße) hat im Boden mehrere Ab
zugslöcher (Abbildung 3). Auf den
Boden sind zwei Führungsleisten
aufgenagelt, die dem Kasten Halt
geben, wenn er auf der Boden
wanne sitzt. Die Bodenwanne (Ab
bildung 4) besteht aus einem Boden
aus Faserholz, auf den am Rand
entlang eine Holz-Randleiste (2,4
cm x 2,4 cm stark) aufgenagelt ist.
Die dadurch entstandene Hohlfläche
ist mit Torf ausgefüllt. Der Torf
dient zur Aufnahme des austreten
den Gießwassers und muß beim
Einfüllen angefeuchtet sein.
Aus Abbildung 2 ist zu ersehen,
daß auf dem Boden der Wanne
eine dem Gefälle der Fensterbank
entsprechend zugeschnittene Leiste
befestigt ist. So steht der Kasten
waagerecht, was in jedem Fall vor
teilhaft ist.
Das Holz ist 2,4 cm stark. Der Kasten wird
am besten elfenbeinfarbig gestrichen. Jede
andere Farbe sieht meist unschön aus. Neben
elfenbeinweiß ist noch am besten — je nach
Anstrich des Hauses — ein resedagrün ange
bracht. Wer einen solchen Kasten lange behal
ten will, imprägniere ihn vor dem Anstrich mit
einem für die Pflanzen ungefährlichen Imprä
gnierungsmittel (z. B. Vollmann-Salz), säubere
ihn jeden Herbst und streiche ihn jedes Früh
jahr neu.
Vom Schreiner angefertigt ist der beschrie
bene Blumenkasten selbstverständlich teurer
als ein Tonkasten. Wenn ich nicht wüßte, daß
unter 1000 Bergleuten 900 mit Säge und Hobel
umzugehen verstehen, würden vorstehende Zei
len und Abbildungen nicht im Bergmanns
kalender stehen. So aber ist zu hoffen, daß
mancher Leser des Bergmannskalenders ange
regt wurde, sich selbst Blumenkästen zu zim
mern, die „schnittig“ aussehen. Und zu wün
schen ist, daß alle, die solche Kästen basteln,
mit den Kästen selbst und vor allem mit dem,
was darin blüht, Freude haben.
Noch eins: Wenn die mit Torf gefüllte Blu
menkastenwanne ihren Zweck erfüllen und das
austretende Gießwasser aufnehmen soll, muß
unter allen Umständen dafür Sorge getragen
werden, daß Kasten-Erde und -Torf durchgängig
feucht bleiben. Trockene Erde läßt bekanntlich
das Wasser durch und trockener Torf kann sich
nur allmählich mit Wasser vollsaugen. Wenn