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Honig heranzukommen. Auch von dieser Fa
milie sind mehrere Gattungen bei uns anzu
treffen, wie Honigbienen, Sand- oder Erdbiene,
Blattschneider-Bienen u. a. m.
Nicht nur Bienen und Wespen bevölkern die
Blüten. Auch die verschiedenen Fliegenarten
sind hier anzutreffen. Es sind wahre Schma
rotzer. Da sitzen Schwebefliege, Goldfliege,
Dassel- oder Rinderbiesfliege, Rinderbremse,
Schmeißfliege, Schlammfliege und andere, die
sich an den Blüten zu schaffen machen. Obwohl
man diese Tierchen vielleicht als unnötige Lebe
wesen ansieht, ist dem doch nicht so. Mögen
einige den Vögeln zur Nahrung dienen, so sind
andere wieder auf die Sauberkeit von Wiese
und Feld indirekt bedacht. Zum Beispiel legen
einige ihre Eier in freiliegende, verendete Tiere.
Die ausschlüpfenden Larven sorgen schnellstens
für Beseitigung dieser stinkenden Kadaver, in
dem sie sie auffressen.
Fleißig sind die Ameisen unter den Steinen
tätig, ein geschlossenes Völkchen, welches mit
seinem Wohnungsbau nie fertig wird. Auch sie
gehören zur Ordnungspolizei, indem sie kleine
und kleinste, zumeist tote Insekten sammeln,
die ihnen als Nahrung dienen.
Aus kleineren Löchern hört man das Zirpen
der Feldgrille, auch Tausende von Heuschrecken
lassen ähnliche Töne vernehmen.
Bei genauem Zusehen kann man die Libellen-
Arten in ihrem schnellen Fluge bewundern.
Kleine Insekten wie Fliegen sind hauptsächlich
ihre Beute. Man sagt, bei jeder Winkelbewegung
im Fluge hat das Tier ein Insekt gefangen.
Die Larve der Schaum-Zikade findet man oft
genug an Pflanzen. Ihre Freßwerkzeuge hat sie
in den Stengel gebohrt und saugt die Säfte.
Verlassen die Überbleibsel den Körper, bildet
sich ein Schaum, von welchem das grüne Tier
chen umgeben ist. Gewöhnlich glaubt man, es
sei Auswurf. Jedoch bei näherem Zusehen kann
man das Tierchen inmitten feststellen.
Verschiedene Wanzenarten leben auch auf
den Blumen. Sie haben mit unserer Hauswanze
nichts zu tun. Es sind keine Blutsauger. Sie er
nähren sich hauptsächlich von Pflanzensäften.
Auch Blattläuse beherbergt die Wiese in
Mengen. Ihr Hauptfeind ist der Marienkäfer.
Aber auch von diesen gibt es viele Arten und
jede Art hat ihren besonderen Geschmack. Der
eine bevorzugt diese, der andere jene Blattlaus
art. Ebenfalls sind die Larven der Marienkäfer
eifrige Läusejäger. Nicht minder aber auch die
Larve der Schwebefliege, ebenfalls die Larve
der Florfliege. Zu diesen Jägern könnte man
noch die Larve der Blattlauswespe zählen. Es ist
dies eine Kleinwespe, die die Blattläuse ansticht.
Auch der Ohrwurm verachtet die Läuse nicht.
Nicht vergessen wollen wir die vielen
Schnakenarten, die auch für den Mensch sich
manchmal unangenehm bemerkbar machen. Erd
schnaken werden meist in den Wiesen groß.
Sie stechen nicht.
Aber auch die Raupen sind nicht selten Es
gibt eine Menge Mückenlarven, die leicht mit
den Schmetterlingsraupen verwechselt werden
können. Nur dem Kenner ist es möglich, sie
zu unterscheiden. Feinde hat die Raupe genug:
z. B. Vögel und Mäuse. Ein weiterer Feind ist
die Schlupfwespe. Es sind dies ungemein
schnelle, bewegliche Tierchen. Kurz mag der
Vorgang eines Überfalls auf eine Raupe ge
schildert werden. Diese Wespen streichen
schnellstens über die Blätter und Aste hinweg
und wittern. Plötzlich hat das Tier eine Raupe
entdeckt. Es schwebt dann über der Raupe. Die
überfallene bemerkt sie. Sie versucht, sich nun
durch ruckartige Bewegungen vor ihrem Tod
feind zu schützen. Aber es hilft alles nichts
mehr. Schnell sitzt das Tier auf dem Rücken
seines Opfers. Der Legestachel dringt tief in
den Leib der Raupe ein und augenblicklich hat
der Glasflügler seine Eier hineingelegt. Alles
dauert nur Sekunden. Das Schicksal der Raupe
ist besiegelt. Aus den Eiern entwickeln sich in
dem Leib die Larven der werdenden Schlupf
wespen. Sie zehren im Innern vom Fleisch der
Raupe, deren Hunger immer größer wird.
Gieriger frißt sie weiter. Je nachdem, um welche
Art es sich handelt, verpuppt sich nun der
Todeskandidat. Aber aus der Puppe kommt kein
Schmetterling mehr. Die Larven haben das Tier
zermürbt. Bald erscheinen aus einem kleinen
Loch der Puppenhülle die jungen Schlupfwespen.
Der werdende Schmetterling hat ausgelebt.
Eines der vielen Naturdramen hat sich schwei
gend vollzogen.
Viele Käfer, Nützlinge und Schädlinge, finden
sich auch auf unserer Wiese. Nicht nur Larven
der wertvollen Laufkäfer, auch die Käfer selbst
gehen hier ihrer Nahrung nach. Schnecken und
sonstiges Kleinzeug sind ihnen willkommen.
Dungkäfer erproben besonders in den Mittags
stunden ihre Flugkünste. Man hält sie für
Fliegen. Blattkäfer vieler Gattungen findet man
auf den grünen Pflanzen und Blumen, Andere
Pflanzenschädlinge sind springende Käfer, so
genannte Flohkäfer. Auf Umbelliferen sind