Full text: 1953 (0081)

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Obus - Gyrobus 
Neuzeitliche Verkehrsmittel 
Von B a u r a t LimbachfHTL Saarbrücken) 
In dem dynamischen Drang nach Verbesse- 
tung der Lebensbedingungen, nach höherer 
Wirtschaftlichkeit und größerer Sicherheit bietet 
die Technik immer neue Überraschungen ln 
den 30er Jahren bedeutete eine solche Über 
raschung das neuerliche Auftreten des elek 
trischen Oberleitungsbusses, kurz Obus oder 
Trolleybus genannt, auf dem Sektor des Nah 
verkehrswesens. Denn schon im Jahre 1891 in 
den Grundzügen entwickelt, war er bald wieder 
in Vergessenheit geraten, um nun einen stür 
mischen Siegeszug in der ganzen Welt zu be 
ginnen und teilweise Straßenbahn und Autobus 
zu verdrängen. Wie der Name andeutet, hat der 
elektrische Oberleitungsbus mit der Straßen 
bahn Ähnlichkeit in der Energieversorgung und 
im Antrieb, während er im Aufbau der Karos 
serie und in den Fahrteigenschaften dem Auto 
bus entspricht. Da die Rückleitung durch die 
Schienen entfällt, benötigt der Obus zwei Fahr 
drähte, die, in einer Höhe von etwa 6 m mit 
60 cm Abstand gespannt, über zwei Stromab 
nehmer mit Schleifstücken den Motor des Fahr 
zeuges mit Gleichstrom von 600 Volt Spannung 
speisen. Die Stromabnehmer sind im Gegensatz 
zur Straßenbahn drehbar und ermöglichen dem 
nicht an Schienen gebundenen, gummibereiften 
Fahrzeug ein seitliches Ausbiegen auf der 
Fahrbahn um je 4,5 m, so daß dieses wie der 
Autobus frei beweglich dem Verkehr folgen 
kann. Als Vorteile gegenüber dem Autobus 
sind die geräusch- und geruchlose, erschütte 
rungsfreie Fahrt und die Einsparung flüssiger 
Treibstoffe zu nennen. Werden doch z. B. auf 
einer Linie von 6 km Länge bei etwa 14stün- 
digem Betrieb im 20-Minuten-Verkehr im Jahr 
schon über 70 000 Liter Treibstoff verbraucht. 
Der im Straßenbild Saarbrückens gut bekannte „Obus"
	        
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