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Die Verwertung
Von Ing. A. Schnebele 110111 CJdS
Das unter dem Namen Grubengas im Berg
bau allgemein bekannte Methangas ist ein
brennbares Gas mit ähnlichen Eigenschaften
wie das Leuchtgas. Es ist jedoch doppelt so
heizkräftig. Seine chemische Zusammensetzung
ist CH*, d. h. ein Molekül CH4 enthält 1 Atom
Kohlenstoff und 4 Atome Wasserstoff. Beide
Elemente sind am Aufbau der Verbindung im
Gewichtsverhältnis 12 zu 4 beteiligt. Es ist voll
kommen geruch- und geschmacklos. In der
freien Natur entsteht Methangas bei der Ver
wesung von Tier- und Pflanzenresten. Das all
gemein bekannte Sumpfgas besteht zum größten
Teil aus Methan, ebenso das sogenannte Klär
gas der Abwasser-Kläranlagen. Durch die
gleichen Vorgänge hat sich auch bei der Ent
stehung der Kohlenflöze Methangas gebildet.
Ein großer Teil davon blieb in den feinen
Rissen und Spalten der Kohle eingeschlossen.
Dieses Gas wird beim Abbau der Kohle oder
beim Passieren von Sprüngen und Uber
werfungen frei und tritt in die Grubenbaue aus.
Dort kann es dem Bergmann sehr gefährlich
werden, da bereits wenige Prozente in der
Grubenluft genügen, um die so gefürchteten
„schlagenden Wetter“ zu erzeugen. Durch ent
sprechende Erhöhung der Frischluftzufuhr muß
das auftretende Methan daher auf ein ungefähr
liches Maß verdünnt werden und wird dann
mit dem Wetterstrom in die Luft abgeblasen.
Die so freiwerdenden Methangasmengen sind
recht groß. Die gesamte Methanausgasung der
Saargruben beträgt nahezu 1 500 000 m 3 pro
Kalendertag.
Man hat bereits in früheren Jahren versucht,
das Grubengas nutzbringend zu verwerten. Dies
war jedoch fast unmöglich, da das Gas im
Wetterstrom nur in sehr verdünnter Form ent-
Methangas auf der Saarmesse
Unser Bild zeigt eine Aufnahme des Standes der Regie des Mines auf der Saarmesse 1952,
der die Verwendung des Methangases für den Autoantrieb schildert