Full text: 1952 (0080)

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Motive am Haus 
Wappen der Hausbegründer 
feld übergingen, werden sie immer noch ,,Bu- 
seckisch" genannt. 
Nach dieser skizzenhaften Darstellung der 
teilweise verwickelten Besitzverhältnisse und 
Vererbungen wieder zu der Burg. Sie wird zum 
ersten Mal im Jahre 1333 in einer Urkunde 
genannt, und man darf aus verschiedenen 
Gründen schließen, daß sie um etwa 1250 er 
baut worden ist. Viel ist von der Burg nicht 
bekannt, Fehden und kriegerische Ereignisse 
sind von ihr nicht überliefert. Sie war keine 
bedeutende Anlage, und ihre Befestigungen 
scheinen nicht stark gewesen zu sein. Aus dem 
Jahre 1531 hat sich ein sogenannter Burgfrieden 
erhalten, der von den damaligen Teilhabern an 
der Burg, drei Brüdern v. Hagen von der Burg 
Motte bei Lebach und zwei Brüdern v. Flecken 
stein von Burg Dagstuhl bei Wadern, verein 
bart und abgeschlossen wurde. Ein Burgfrieden 
war einVertrag, der dann abgeschlossen wurde, 
wenn mehrere Besitzer an der Burg beteiligt 
waren und in dem die Rechte und Pflichten der 
Teilhaber festgelegt wurden. Darin wurde auch 
das Gebiet bestimmt, für welches er gelten 
sollte und innerhalb dessen die Besitzer ihre 
Streitigkeiten nicht austragen durften. 
Ende des 16. Jahrhunderts muß die Burg sehr 
heftig vom Zahn der Zeit angenagt gewesen 
sein, denn im Jahre 1595 erbat der damalige 
Besitzer vom Kaiser die Erlaubnis, in Eppel 
born ,,auf unser lieben Frauen Himmelfahrts 
tag" einen Jahrmarkt abhalten zu dürfen, um 
aus den Einnahmen die Burg zu befestigen, das 
heißt wohl umzubauen und die Mauern und 
Türme zu verstärken. Denn die Wehrkraft der 
Burg war in dieser Zeit der fortgeschrittenen 
Artillerietechnik sicher nicht sehr groß, trotz 
dem einmal die Rede ist von sechs Doppelhaken 
(Gewehre, die beim Abschießen auf einen Ha 
ken —- Gabel — gelegt wurden) und sechs Mus 
keten, die an den Herrn v. Daun in Oberstein 
abgegeben werden mußten. Nach einer skizzen 
haften Zeichnung aus dieser Zeit hatte die Burg 
ein von zwei Türmen bewehrtes Tor und einen 
weiteren großen Turm. 
Hier ist vielleicht der Platz, einmal einen 
weit verbreiteten Irrtum über das Leben in den 
mittelalterlichen Burgen unserer Heimat richtig 
zu stellen. Bei Untersuchungen über die vielen 
kleinen Adelsgeschlechter unserer Heimat tritt 
uns nicht das Bild entgegen, das sich die Phan 
tasie beim Anblick einer schön gelegenen 
Burgruine ausmalen mag. Da ist nicht die Rede 
von glänzenden Festen, von Ritterspielen, von 
kunstfertigen Sängern, die von Burg zu Burg 
zogen, die Ritter und ihre Frauen durch Gesang 
und Saitenspiel zu erheitern. Großartige Feste 
mögen wohl auf den fürstlichen und gräflichen 
Burgen mitunter gefeiert worden sein, die 
kleinen Burgen boten solche Genüsse nicht. In 
ihre düsteren, unheimlichen Räume hat sich 
wohl auch nur selten einmal ein Spielmann 
verirrt. Und was wir in den zahlreich erhal 
tenen Urkunden vernehmen, das sind Irrungen 
der Burginsassen untereinander, bald Zank um 
einen Pferdestall, um eine Hofstätte, um einen 
Garten, um eine Komgülte oder dergleichen 
Das Leben auf den vom kleinen Adel bewohn 
ten Burgen war kein Leben in Überfluß und 
Glanz. Düster und beschränkt waren die Wohn- 
räume, ärmlich die Einrichtung. Nichts von 
feiner Sitte und zarter Minne! Würden die Be 
stimmungen über die Strafen der Burgbewohner, 
die seinen Mitgemeinen, dessen Weib, dessen 
Brüder oder Kind innerhalb des Burgfriedens 
wund- oder totschlügen, an erster Stelle stehen, 
wenn solche Gewalttaten selten gewesen wären? 
Motive 
Wappen Buseck
	        
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