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„Die jedesmalige Ladung eines Ofens be
stand in 70 kg Steinkohle und wurde alle
fünf Stunden, nachdem die Rückstände
(Praschen) gezogen waren, wieder erneuert;
nach je 20 bis 21 Tagen sammelte man den
Ruß in Säcke."
Nach einem Bericht aus dem Jahre 1806 be
standen im Arrondissement Saarbrücken drei
Rußfabriken: im Fischbachtale, in Jllingen (in
Wirklichkeit in Heiligenwald) und in St. Ing
bert. Zusammen beschäftigten sie 33 Arbeiter
und erzielten eine jährliche Einnahme von
54 000 Franken. Nach den Angaben von Jungk,
in seiner Geschichte der Städte Saarbrücken
und St. Johann, soll der Betrieb der Rußhütte
kurz nach 1820 eingestellt worden sein. Das
stimmt aber nicht. Köllner sagt in seiner Hand
schrift um 1860, daß die Rußhütte noch im
Gange ist, und Bärsch macht in seiner Beschrei
bung des Regierungsbezirkes Trier folgende
Angaben:
„Zu Rußhütte, einem Dorfe in der Bürger
meisterei Saarbrücken, wird auf mehreren
Hütten Ruß bereitet."
Die Rußfabrikation kann demnach frühestens
um 1860 eingestellt worden sein, in einer Zeit,
in der infolge der Änderung der Fabrikations
methoden auch die andern Rußhütten eingingen.
Damals war übrigens das Dorf Rußhütte größer
als Malstatt, denn Bärsch erklärt weiter, daß die
Gemeinde Malstatt im Jahre 1843 aus
1. Mohlstatt (Malstatt) mit 1 Kirche, 2 Sdiul-
häusern, 61 Häusern und 502 Einwohnern,
2. Kaisershäuschen, einem Haus mit 6 Ein
wohnern (wahrscheinlich nach dem ersten
Bewohner oder einem Besitzer mit Namen
Kaiser so genannt),
3. Ludwigsberg, einer „Anlage" mit 8 Häusern
und 59 Einwohnern,
4. Rastpfuhl, einer Ziegelhütte mit 6 Häusern
und 44 Einwohnern,
5. Rothenhof, einem Hof mit 3 Häusern und
10 Einwohnern,
6. Thorhaus, einer „Anlage* mit 6 Häusern
und 31 Einwohnern,
8. Rußhütte, einem Dorf mit 68 Häusern und
407 Einwohnern bestand.
In Malstatt lebten mithin in 63 Häusern 502
und in Rußhütte in 68 Häusern 407 Menschen.
Der Name Rußhütte erscheint heute nur noch
in der Rußhütter Straße. Der Volkmund jedoch
ist zäher, und für ihn ist die Fischbachstraße
mit ihren Nebenstraßen immer noch die „Ruß
hütte*.
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