Full text: 1951 (0079)

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Bild 3: Am Leseband 
nischen Apparatur zu suchen 
ist, kommen nicht häufig vor. 
Trotzdem entstehen Schwierig 
keiten, und zwar dadurch, daß 
das Klauben von Hand an einer 
beträchtlichen Förderkohlen 
menge über 80 mm vorgenom 
men wird (200, 250 und selbst 
400 Tonnen pro Stunde sind 
keine Seltenheit). Man muß des 
halb über ein zahlreiches und 
sehr zuverlässiges Personal ver 
fügen, um eine mühsame und 
langweilige Arbeit einwandfrei 
zu bewältigen, von der jedoch 
die Produktion einer verkaufs 
fähigen Kohle guter und gleich 
bleibender Qualität abhängt. Bei 
der jetzigen Zeit der Absatz 
schwierigkeiten hat dieser Punkt 
seine besonders große Bedeu 
tung. Alle diese Gründe haben 
die Spezial-Techniker dazu ge 
führt, Anlagen zu entwerfen 
und zu bauen, in denen die 
Kohle gänzlich mechanisch und 
automatisch behandelt werden 
soll. Sie sind zu diesem Zweck 
dazu übergegangen, die Roh 
kohle in „Schwerflüssigkeiten" 
aufzu bereiten. Diese Bezeich 
nung wird noch später erläutert 
werden. Die erste Anlage dieser 
Art im Saarland und, man kann 
sagen, in Europa, ist vor kur 
zem in Camphausen fertig 
gestellt worden (siehe Lichtbil 
der 4 und 5). Diese sogenannte 
Nelson Davis - Aufbereitungsanlage be 
handelt Kohle 30/250 mm. 
Wäsche- oder 
Aufbereitungsanlage 
Es ist zunächst zu bemerken, daß das Wort 
Wäsche kaum noch gebräuchlich ist, denn es 
ist zu stark an die Anwendung von Wasser 
und von Kolbensetzmaschinen gebunden. Diese 
Maschinen, auf die wir später zurückkommen, 
sind seit etwa 100 Jahren zur Reinigung der 
Kohle im Gebrauch. Seit einigen Jahren jedoch 
greift man mehr und mehr, um dasselbe Ziel zu 
erreichen, zu „Medien" bzw. „Schwerflüssig 
keiten", das heißt, einer Mischung von Wasser 
und einem schweren, sehr fein gemahlenen Mi 
neral, deren Ganzes eine etwas dicke und 
schwere Flüssigkeit ergibt, die gewöhnlich ein 
einhalb- bis zweimal schwerer als das Wasser 
ist. Anschließend werden wir ebenfalls auf 
diese neue Technik zurückkommen. Jedenfalls 
wird jetzt das Wort „Waschen" meistens durch 
„Aufbereitung" ersetzt. 
Bevor wir irgendeine Reinigungsanlage be 
schreiben, müssen wir, damit uns der Leser 
besser folgen kann, an einige Grundbegriffe 
der Physik erinnern. Die Dichte, d. h. das spezi 
fische Gewicht eines Liters Wasser beträgt 
1 kg. Das Wasser bildet die Grundlage zur Auf 
stellung der verschiedenen spezifischen Ge 
wichte. Die Kohle hat ein spezifisches Gewicht, 
das höher als das des Wassers, d. h. 1 ist. 
Jedermann weiß, daß ein Stück Kohle, das man 
ins Wasser wirft, sofort versinkt. Die reinste 
Saarkohle hat ein spezifisches Gewicht von 
etwa 1,25. Die verkaufsfähige Saarkohle, die, 
wie bereits angegeben, etwa 6 °/o Aschegehalt 
aufweist, hat ein durchschnittliches spezifisches 
Gewicht von 1,40 bis 1,50. Die reinen Steine, 
die der Kohle entzogen werden, haben ein spe 
zifisches Gewicht, das etwa bei 2 beginnt und 
bis zu 3 gehen kann. Das Mittelprodukt, das — 
wir erinnern wieder daran — zwischen der ver 
kaufsfähigen Kohle und den reinen Steinen 
liegt, hat ein veränderliches, spezifisches Ge 
wicht, das sich stufenweise zwischen 1,40 und 
2 hält.
	        
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