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neigen die Abnehmer immer mehr dazu, sich
bezüglich der Korngröße der Kohle auf eine ge
wisse Sorte festzulegen, wobei der Unterschied
zwischen den kleinsten und den größten Stücken
immer geringer wird. So nehmen beispielsweise
die Hausbrandöfen oder die Kesselroste nur Nuß
10/20, 20/35, oder 35/50 und manchmal auch
35/80 auf, wobei diese Zahlen als in Millimeter
ausgedrückt aufzufassen sind, selbst dann, wenn
diese Einheit nicht ausdrücklich vermerkt ist.
Die obere Grenze der Nußkohle, die bei 80 mm
liegt, wird selten überschritten.
Außerdem weiß der Bergmann auch, daß die
von ihm geförderte Kohle durchaus nicht rein
ist. Er weiß ferner, daß sie sichtbare Berge und
auch reine, sehr schwere Steine enthält, die be
züglich der Größe sehr verschieden sind und aus
feinem Staub bis zu dicken Blöcken bestehen
können. Es fehlt schließlich nicht an wißbegie
rigen Bergleuten, die irgendwelche Stücke zu
fällig in die Hand genommen und bei genauer
Betrachtung festgestellt haben, daß diese ab
wechselnd und manchmal sehr dünne, dem
menschlichen Auge kaum sichtbare Kohle- und
Steinschichten aufweisen. Was jedoch der Berg
mann nicht wissen kann, ist die Tatsache, daß
diese Mischung und diese abwechselnden Schich
ten von reiner Kohle und reinem Stein so
ineinander verlaufen und in ihrer Winzigkeit
so weit gehen können, daß ihr Vorhandensein
nur noch durch das Mikroskop feststellbar ist
(Figur 1). Diese Stücke heißen verwachsene
Stücke oder Mittelprodukt. Einige unserer Leser
wissen bereits, daß, wenn die reine Kohle einen
niedrigen Aschegehalt aufweist, der bei einigen
Einheiten von Hundert liegt, beispielsweise bei
6, die Berge dagegen einen sehr hohen Asche
gehalt haben, der etwa bei 70 % liegt. Wissen
sie aber auch, daß die verwachsenen oder Mittel
produkte einen sehr wechselnden, zwischen
stufigen Aschegehalt haben, der von 6 °/o der
Kohle bis zu 70 % der Steine ansteigt? Es ist
klar, daß der Kunde keine Zuneigung für die
Mittel- oder verwachsenen Produkte zeigt, und
daß es, um daraus Nutzen ziehen zu können,
unbedingt erforderlich ist, diese von den für
den Verkauf bestimmten Kohlen zu trennen und
sie einer besonderen, ihnen entsprechenden
Bestimmung zuzuführen. So können diese Mittel
kohlen beispielsweise auf den Kesselrosten, und
zwar am besten in
den Kesselhäusern der
Gruben verbraucht
werden.
Es ist zu bemerken,
daß die laufend ver
kaufte Kohle, sei es
beim Kohlenhändler
für den Privatver
brauch, sei es in gan
zen Waggonladungen
für industrielle Unter
nehmen, frei sein muß
von Bergen, verwach
senem Gut oder Mit
telprodukt. Als An
haltspunkt führen wir
einige Zahlen an.
Die verkaufsfähige
Kohle soll im allge
meinen einen Asche
gehalt von 5, 6 oder
7 % aufweisen. Das für
die Kesselhäuser getrennte Mittelprodukt und
das verwachsene Gut soll einen Aschegehalt
haben, der je nach dem Fall in ihrer Gesamtheit
zwischen 25 und 35 °/o schwankt. Schließlich
müssen die auf die Halde zu stürzenden Berge
einen möglichst hohen Aschegehalt haben, und
zwar derart, daß sie keine noch verwendbare
Kohle oder noch verwendbares Mittelprodukt
mehr enthalten, wobei 70 °/o erreicht oder über
schritten werden müssen. Fassen wir zusammen:
Damit die zu Tage geförderte Kohle den Ver
brauchern verkauft werden kann, muß sie fol
gende zwei wesentliche Bedingungen erfüllen:
1. Es müssen ihr die reinen Steine und das
Mittelprodukt entzogen werden.
2. Die Kohle muß in fest bestimmte Korngrößen
eingeteilt werden.
Für diese bestimmten Korngrößen ist ein oberes
und ein unteres Ausmaß festgesetzt, das, wie
schon erwähnt, in Millimetern ausgedrückt
wird, und zwar so, daß die Kohlenverbraucher
die genaue Größe der Stücke finden, die ihrem
Bedarf entsprechen, d. h. den Verwendungsstel
len, über die sie verfügen und die es zu speisen
gilt.
Fig.l: Verwachsenes Cul (Mitielproduld)