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UNSER PREISAUSSCHREIBEN
Wer hätte je gedacht, dass das Interesse an
unserem Preisausschreiben in einem solchen
Masse zunehmen würde. Zahlreiche junge und
alte Bewerber aus den Kreisen unserer aktiven
Belegschaft sowie der Pensionäre haben uns mit
Manuskripten buchstäblich zugeworfen und die
Preisrichter in arge Verlegenheit gebracht. Aus
gerechnet an den heissesten Tagen des Jahres
musste das Preisgericht sich durch einen Berg
von Papier hindurcharbeiten, um den Weizen
von der Spreu zu sondern und schliesslich die
Spitzenleistungen herauszufinden. Es war dies
eine nicht ganz leichte Aufgabe, da doch Sach
lichkeit und Gerechtigkeit entscheiden sollten.
Um gewissen Zweifeln Rechnung zu tragen und
um einen Ausweg in einigen unlösbar erschei
nenden Fällen zu finden, haben wir uns ent
schlossen, die Zahl der Preise, die bisher sieben
betrug, auf zehn zu erhöhen. Auch hoffen wir,
damit einen noch grösseren Anreiz zur Betei
ligung an den künftigen Preisausschreiben zu
geben. Allen diesmaligen Bewerbern sei für das
bewiesene Interesse und für den an den Tag
gelegten Eifer herzlichst gedankt. Mögen die
jenigen, denen das Glück diesmal nicht hold war,
den Mut nicht verlieren ; bei dem nächsten
Wettbewerb gibt es wieder neue Möglichkeiten,
eine Siegespalme zu erringen.
Von den eingesandten Arbeiten hat das Preis
gericht die nachfolgenden als die besten bezeich
net und ihren Verfassern die ausgesetzten Preise
zuerkannt :
1. «Im Schatten des Bergwerks», Erzählung
von Josef Wendelin Joch um, Göttel
born, 1. Preis = 8.000 frs.
2. «Schwelendes Feuer im Schacht», Gedicht
von Fritz E i s e n b e i s, Bergpensionär,
Wellesweiler, 2. Preis — 5.000 frs.
3. «Elfriede», Erzählung von Matthias
A 11 m e y e r, Grube Viktoria, 3. Preis -=
4.000 frs.
4. «Es ist nichts so fein gesponnen», eine
heitere Begebenheit von Richard Z e w e,
Grube Reden, 4. Preis = 3.000 frs.
5. « Mein erster und. letzter Boxkampf », ein
heiteres Erlebnis von Heinrich Wolf,
Bergmann auf Grube Camphausen, 5. Preis
- 2.000 frs.
6. «Zwei Menschen », Erzählung von H.
M o 1 i t o r, Grube König, 6. Preis —
2.000 frs.
7. « Zwei Flände», Erzählung von Erol
L a n g 1 o i s, Neunkirchen/Saar, 7. Preis =-
1.500 frs.
8. « Die Darier Katzen », ein lustiges Gedicht
von Karl Heinz Schmidt, Lehrwerkstatt
Altenwald, 8. Preis = 1.500 frs.
9. « Der Schobbejäb », eine heitere Begeben
heit, von Hermann Winzer, Bergmann,
Grube Hirschbach, 9. Preis = 1.500 frs. .
10. « Saarlied »,Gedicht von Heinrich Poller,
Kohlenverkäufer, Grube Luisenthal, 10.
Preis = 1.500 frs.
Der neue
WETTBEWERB 1949
erhält die nachstehenden Bedingungen :
1. Einzusenden sind Erlebnis-Schilderungen
ernster und heiterer Art, Kurzgeschichten
aus der Zeit für die Zeit, Gedichte in Hoch
deutsch und Dialekt sowie heitere Episoden
und gute Witze.
Ausgeschlossen von der Bewertung sind
alle Arbeiten politischen Inhalts.
Die Arbeiten dürfen drei Druckseiten,
Gedichte jedoch eine Druckseite nicht über
schreiten.
2. Teilnahmeberechtigt sind alle aktiven und
pensionierten Angehörigen der Saargruben
unter Ausschluss der Mitglieder des Preis
gerichts sowie der Schriftleitung.
3. Die Preise werden zu gegebener Zeit durch
Rundschreiben bekannt gegeben werden.
Bei gleichwertigen Arbeiten entscheidet
das Los.
4. Das Preisgericht setzt sich aus drei Ange
hörigen der Saargruben zusammen.
5. Die Arbeiten sind bis spätestens 31. Juli 1949
einschliesslich in verschlossenem Umschlag
an die
Schriftleitung des Bergmannskalenders,
Saarbrücken
Trierer Strasse 1
unter Angabe des Stichwortes «Preisaus
schreiben » einzusenden.
6. Alle eingehenden Arbeiten gehen in das Ei
gentum der Schriftleitung des Bergmanns
kalenders über. Ein Anspruch auf Veröf
fentlichung besteht nicht.
Schriftleitung des Bergnmnnskalenders.