Full text: 1949 (0077)

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ferner Jean Dolfus und John Rochat von 
Mulhouse eifrig für das Projekt warben, 
war die Ausführung desselben kaum noch 
zweifelhaft. Industrielle und andere Interes 
senten in grosser Zahl hatten das erforder 
liche Kapital in kürzester Frist zusammen 
gebracht. 
Die französische Regierung legte 18 59 
einen entsprechenden Gesetzentwurf vor, der 
ausser dem Bau des Kanals noch die Schaf 
fung einer Seitenwasserstrasse des Rhöne- 
kanals zum Rhein bis Colmar vorsah. Eben 
ein Jahr später wurden dann beide Bau 
vorhaben genehmigt. Die Regierung ver 
pflichtete sich, nachdem mit Preussen Ver 
handlungen aufgenommen worden waren, 
einen Kanal zwischen dem Rhein-Marne- 
Kanal und der preussischen Grenze zu 
bauen, der bei Sarreguemines in die Saar 
einmünden sollte. Die preussische Regierung 
ihrerseits erklärte sich bereit, die Saar wei 
terhin abwärts bis Louisenthal schiffbar zu 
machen. Im Frühjahr 1862 wurden die Bauar 
beiten auf der ganzen Linie begonnen, was 
für Frankreich an reiner Kanalarbeit eine 
Strecke von 63 km bedeutete, die zu finan 
zieren war. Die 12 km lange Strecke von 
Sarreguemines bis Güdingen wurde auf ge 
meinschaftliche Kosten gebaut, während die 
ins preussische Gebiet fallende 14 km betra 
gende reine Flussbereinigung von dieser Re 
gierung allein bestritten wurde. Zwei grosse 
lothringische Weiher, der von Gondrexange 
und jener von Mittersheim, waren bestimmt, 
neben der Saar dem Kanal die erforderlichen 
Wassermengen zuzuführen. 
Man förderte die Arbeiten derart, dass im 
Sommer 1865 bereits der normale Stau her 
gestellt und ein Jahr später der Kanal dem 
Verkehr übergeben werden konnte. Damit 
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