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UNSER PREISAUSSCHREIBEN
Wider Erwarten groß war die Beteiligung
an unserem diesjährigen Preisausschreiben.
Die Zahl der Konkurrenten, die mit Mut und
Selbstvertrauen ihr Glück versuchten, war
gegen das Vorjahr derart angewachsen, daß
es dem Preisgericht richtig angst und bange
wurde, als der Turm von Manuskripten vor
ihm aufgebaut wurde. Nicht immer waren
es „Genüsse“, die die Preisrichter zu ver
dauen hatten; doch muß zugegeben werden,
daß im großen und ganzen viel Brauchbares
und manch Ausgezeichnetes eingegangen ist.
Hieraus ergab sich für das Preisgericht die
weitere Schwierigkeit, die wirklich besten
Arbeiten herauszufinden.
Wir danken allen Beteiligten für das an
dem Preisausschreiben an den Tag gelegte
Interesse sowie für den Eifer, die sie gezeigt
haben, und wünschen allen denen, welchen
diesmal ein Preis nicht zuerkannt werden
konnte, mehr Erfolg bei dem kommenden
Wettbewerb. Auch hoffen wir, daß die Teil
nahme an unseren künftigen Preisaus-
ausschreiben eine immer regere werden wird.
Leider müssen wir uns damit begnügen,
die mit dem 1. Preis ausgezeichnete Ar
beit im diesjährigen Kalender zum Abdruck
zu bringen; vielleicht besteht die Möglichkeit,
weitere preisgekrönte Einsendungen in spä
teren Kalendern erscheinen zu lassen.
Das Preisgericht hat die ausgesetzten
Preise nachstehenden Bewerbern zuerkannt:
1. ) „Der neue Obersteiger“ Erzählung von
Erol Langlois, Neunkirchen Saar, 1. Preis
500 Mark.
2. ) „Der Kreuzschnabel“, Erzählung von
Josef Schmidt, Altenkessel, 2. Preis
250 Mark.
3. ) „Hauerschicksal“, Gedicht von Josef
Jochum, Göttelborn, 3. Preis 250 Mark.
4. ) „Unser Weihnachtsb.aum“, Gedicht von
Alfred Schwarz, Grube Dechen, 4. Preis
125 Mark.
5. ) „Die Ahnfrau von der Siersburg", Le
gende von Maria Kelter, Brefeld, 5. Preis
125 Mark.
6. ) ,Der Einbrecher“, ein heiteres Erleb
nis von Alfons Rosar, pens. Bergmann,
Landsweiler-Reden, 6. Preis 125 Mark.
7. ) „Die Hooregeeß“, eine heitere Plauderei
von Karl Konrad, Bergmann auf
Grube Jägersfreude, 7. Preis 125 Mark.
Und nun zum
Wettbewerb 1948
Bedingungen:
1. ) Einzusenden sind Erlebnis-Schilderungen
ernster und heiterer Art, Kurzgeschichten
aus der Zeit für die Zeit, Gedichte in
Hochdeutsch und Dialekt sowie heitere
Episoden und gute Witze.
Ausgeschlossen von der Bewertung sind
alle Arbeiten politischen Inhalts.
Die Arbeiten dürfen drei Druckseiten,
Gedichte jedoch eine Druckseite nicht
überschreiten.
2. ) Teilnahmeberechtigt sind alle aktiven
und pensionierten Angehörigen der Saar
gruben unter Ausschluß der Mitglieder
des Preisgerichts sowie der Schriftleitung.
3. ) Die Preise werden zu gegebener Zeit
durch Rundschreiben bekanntgegeben
werden.
Bei gleichwertigen Arbeiten entscheidet
das Los.
4. ) Das Preisgericht setzt sich aus drei Ange
hörigen der Saargruben zusammen.
5. ) Die Arbeiten sind bis spätestens 31. Juli
1948 einschließlich in verschlossenem Um
schlag an die
Schriftleitung des Bergmannskalenders,
Saarbrücken
Trierer Straße 1
unter Angabe des Stichwortes „Preis
ausschreiben“ einzusenden.
6. ) Alle eingehenden Arbeiten gehen in das
Eigentum der Schriftleitung des Berg
mannskalenders über. Ein Anspruch auf
Veröffentlichung besteht nicht.
Schriftleitung des Bergmannskalenders.