Full text: 1947 (0075)

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oder hinkünftig entdeckt und eröffnet 
werden wollten, sich deßhalb ohne Anstand 
bei Unserer Kammer, bey 50 Reichs-Thaler 
Straff, melden, und führohin von der 
gleichen gemeldeten Brüchen den Zehnten, 
entweder in natura, oder nach einem pro 
portionierten Geld-Anschlag, wie solches 
von Unserer Kammer gut befunden werden 
wird, zu entrichten haben sollen. 
Desgleichen auch von Niemand in Zu 
kunft eine Stein-Kohlen-Grube eröffnet, 
noch vielweniger aber daraus Stein-Kohlen, 
bey 100 Reichs-Thaler Straff verkauftet, 
dahingegen mit den Eisen-Ertz-Gruben es 
fernerhin, wie bishero, gehalten werden 
solle'. Wornach sich also jeder männiglich 
zu achten, und für Straffe zu hüten hat. 
Geben Saarbrück, den 27 ten Novis 1754.“ 
Seitdem sind die Saargruben ohne Unter 
brechung staatliches Eigentum geblieben. Ein 
neuer wichtiger Abschnitt in der Weiter 
entwicklung des Saarbergbaues hat begonnen. 
Eine systematische, wirtschaftliche und ratio 
nelle Kohlengewinnung setzte nunmehr ein. 
Nicht nur der technische Betrieb wurde ver 
bessert, auch das Absatzgebiet der gewonnenen 
Kohlen erfuhr eine wesentliche Erweiterung. 
In diese Zeit (1765) fällt auch der Beginn der 
Steinkohlenverkokung. 
Interessiert uns hier zwar nur die Ge 
schichte des saarländischen Steinkohlenberg 
baues, so sei dennoch gestattet, auf die segens 
reich wirkende Regierung des Fürsten Wilhelm 
Heinrich auch auf vielen anderen Gebieten 
hinzuweisen, ist er doch der Schöpfer der 
Großindustrie an der Saar. Diesem Fürsten, 
dessen Lebensrichtung und Anschauungen 
durch einen längeren Aufenthalt am fran 
zösischen Hofe in Versailles während seiner 
Jugend wesentlich bestimmt wurden und der 
als Offizier der französischen Armee den 
Rang eines Generalleutnants erreichte sowie 
mit dem Großkreuz des militärischen Ver 
dienstordens ausgezeichnet wurde, verdankt 
das Saargebiet den größten Aufschwung nicht 
nur in wirtschaftlicher, sondern auch in 
kultureller Hinsicht. Abgesehen vom Stein 
kohlenbergbau erfuhr das Eisenhüttenwesen 
eine großartige Förderung durch Vergrößerung 
vorhandener und Anlegung neuer Werke, des 
gleichen die Glasindustrie und Porzellan 
fabrikation. Auch dem Kleingewerbe wandte 
Wilhelm Heinrich vielfach seine Aufmerk 
samkeit zu. Er führte ferner eine allgemeine 
Landesvermessung durch und hob den Ver 
kehr durch den Bau wichtiger Straßen. Er 
förderte den Ackerbau wie auch den Obstbau 
und bemühte sich, die Seidenzucht einzu 
führen. Unter seiner Regierung fing man 
auch an, die Kartoffel in ausgedehntem Maße 
anzupflanzen. Wie um die materielle Entwick 
lung des Landes war der Fürst auch um die 
geistige Bildung seiner Landeskinder besorgt. 
Es sei hier nur an den Neubau des Gym 
nasiums zu Saarbrücken erinnert. Zum Schluß 
Abb. 3. Das Saarbrücker Schloß im 18. Jahrhundert
	        
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