gerölle sind anzutreffen. Die Farbe der Kon¬
glomerate schwankt je nach dem Vorwiegen
der ^verschiedenen Geröllarten zwischen hell,
röL^ch oder auch grau.
Für die Hydrologie dieser Schichtenfolge
ist entscheidend, daß trotz des hohen Ton¬
gehalts doch noch Poren übrig bleiben, in
denen das Wasser umläuft. Sie sind nur
dadurch zu erklären, daß durch die ungleich¬
mäßige Ausbildung der Gerölle diese nicht
dicht, sondern mit verschieden großen
Zwischenräumen aneinanderlagern. Auf diese
Weise bleiben dann Hohlräume offen. Ander¬
seits kann auch die mächtigste Konglomerat¬
schicht in dieser Folge wasserleer sein, wenn
die einzelnen Gerölle einigermaßer gleich¬
mäßig beschaffen sind. Die zu gewinnenden
Wassermengen sind auch im günstigsten Fall
nicht bedeutend. Für Einzelversorgungen
reichen sie wohl aus, große Anlagen können
aber nicht auf solch schwachen Grundlagen
errichtet werden. Eine Anzahl Schichtquellen
ist auch aus dieser Stufe bekannt. Die Ab¬
bildung 8 zeigt ein Lichtbild einer Schicht¬
quelle, die zur Fassung freigelegt wurde.
Zwischen den Konglomeratbänken ist eine
Sandbank ersichtlich.
aüd, s bemchiqueüe in den Sötemer Schichten.
Aufn. Dr. Höhne
Die Wässer zeichnen sich vor allem durch
ihre geringe Härte aus. Diese beträgt meist
weniger als 10 Deutsche Härte und kommt
sonst eigentlich nur selten vor. Auch der
Eisengehalt ist sehr gering. Überhaupt ent¬
halten diese Wässer geradezu außergewöhn¬
lich wenig gelöste Salze.
Über den Söterner Schichten folgen die
Waderner Schichten. Sie liegen aber
nur zum Teil auf den Gesteinen der Söterner
Stufe, zum andern Teil-liegen sie unmittel¬
bar auf den großen Porphyrit- und Melaphyr-
vorkommen der sogenannten Grenzlager¬
decke. Die Gesteine der Waderner Schichten
sind sehr unterschiedlich. Es kommen sowohl
Sandsteine, Konglomerate, Tonschiefer, Letten
und Sandschiefer vor. Sie können weitgehend
verfestigt sein, aber an einer anderen Stelle
nur einen geringen Zusammenhalt aufweisen.
Namentlich die Konglomerate zeigen ganz
verschiedenes Verhalten. Teilweise sind sie
großporig und locker, teilweise aber auch
vollkommen dicht. Der Grundwasserumlauf
ist in solchen Schichten starken Schwankungen
unterworfen. Wenn daher in diesen Konglo-
meratschichten eine Wasserbohrung fündig
wird, so besagt dies noch lange nicht, daß in
demselben Konglomerat an einer anderen
Stelle ebenfalls Wasser anzutreffen ist. Als
Grundwasserlieferer sind die Konglomerate
sehr unzuverlässig. In großen Gebieten ist
eine Wassererschließung in diesen Schichten
gar nicht möglich. Wenn es trotzdem ge¬
lungen ist, in dieser Schichtenreihe größere
Wassermengen zu gewinnen, dann ist dies
nur der sorgfältigen geologischen Vorarbeit
zu danken. So brachte eine nur wenige zehn
Meter tiefe Bohrung mehr als 15 Liter in der
Sekunde, während eine nicht weit davon in
der gleichen Schicht niedergebrachte Bohrung
nur 15 Liter minütlich, also nur V«» des vori¬
gen Ergebnisses, lieferte. Die Quellen zeigen
schon durch ihre Spärlichkeit den Wasser¬
mangel des Gebirges an. Auch ihre Anzahl
ist gering.
Alle diese Wässer sind zu den weichen zu
rechnen, da ihre Härte bei rund 10 0 Deutsche
Härte liegt. Die übrigen Salzgehalte unter¬
scheiden sich nicht auffallend von den
Wässern aus den anderen Schichtstufen.
Vulkanische Gesteine des Rotliegenden.
Während der Ablagerungszeit der Gesteine
des Rotliegenden, durchbrachen zur Ober¬
rotliegendzeit die vulkanischen Massen die
Schichtenfolge und veränderten sie durch
ihre Durchbrüche und Ergüsse. Sowohl ba¬
sische als auch saure Ergußgesteine sind ver¬
treten. Sie nehmen stellenweise große Flächen¬
räume ein und sind als Härtlinge in den
Höhen im Landschaftsbild leicht zu erkennen.
Ihre wichtigsten Vertreter sind der Porphyr,
der Porphyrit und der Melaphyr.
Porphyr.
Bei Nohfelden liegt das größte Porphyr¬
vorkommen unseres Gebietes. Es ist ein
Felsitporphyr von heller rötlicher Farbe, die
zuweilen auch etwas gelb sein kann. Er ist
dicht und feinkristallin. Teilweise ist der
Porphyr so weitgehend verwittert, daß er
abgebaut wird und von der keramischen
Industrie verarbeitet werden kann.
Bei oberflächlicher Betrachtung des Ge¬
steins hält man eine Grundwassererschließung
darin für ausgeschlossen. Auch erklären die
Bewohner, daß in dem festen Gestein kein
Wasser zu erwarten sei. Trotzdem treten aber
gerade aus dem Porphyr zahlreiche Quellen
aus. Unter anderem entspringt auch die
Blies dem Porphyr, allerdings dem des Mom-
merichs. Bei näherer Untersuchung des an¬
stehenden Gesteins erkennt man aber, daß
es von zahllosen Klüften, Spalten und Rissen
durchzogen ist und so ein wahres Netz von
Wegen für einen Wasserumlauf schafft. In
ihm kann das Wasser versickern und ver¬
sinken und dann bei Auffüllung einen er¬
giebigen Grundwasserhorizont bilden. Wäh¬
rend wir aber bisher bei den Schichtenfolgen
der Formationen sahen, daß sich das Grund¬
wasser immer längs den Schichten oder ent-
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