tierte, ging der deutsche Vormarsch im
Osten weiter und der ungebrochene Kampf¬
geist der deutschen Truppen bewies aufs
neue, daß die Pläne der Briten nicht zur
Durchführung kommen würden. Churchill
hatte seinem Volk jedoch nichts anderes zu
sagen, daß England vor neuen, qualvollen
Prüfungen stände. Kein Wunder auch,
denn in zweieinhalb Kriegsjahren gingen
für das
Empire und USA. bereits die Hälfte des
Schiffsraums verloren.
Trotz starker Abwehr erzielten die deut¬
schen U-Boote und die Überwasserstreit¬
kräfte zusammen mit der Luftwaffe von
Monat zu Monat wachsende Erfolge. Das
Auftauchen der deutschen Untersee¬
boote vor der USA. - Küste am
11. Juni bildete eine neue Großtat der U-
Bootwaffe. Gleich bei ihrem ersten Er¬
scheinen in nordamerikanischen und kana¬
dischen Gewässern wurde der feindlichen
Versorgungsschiffahrt schwerer Schaden
Minensuchboote. Ob es gilt die Seewege minenfrei
zu halten, Minen zu werfen, Geleit zu fahren oder
andere Aufgaben zu erfüllen, immer sind die Minen¬
sucher in vorderster Front mit dabei, um bei jedem
Wetter ihre Pflicht zu erfüllen. — Sicherung für ein
Unterseeboot.
PK-Aufnähme: Kriegsberichter Weinkauf (Wb)
durch Versenkung von 18 Handelsschiffen
mit zusammen 125 000 BRT zugefügt. Von
jetzt an konnte man mit Wilhelm Busch
sagen: ,,Das war der erste Streich, doch
der zweite folgt sogleich!" Nicht nur vor
der Ostküste Amerikas, auch im übrigen
Atlantik, im Mittelmeer und auf den We¬
gen zum und im Nördlichen Eismeer ope¬
rierten die deutschen Unterseeboote erfolg¬
reich. Anfang Juli spielte sich eine
Tragödie im Nördlichen Eismeer
ab, die mit der Vernichtung eines ganzen
Geleitzuges endete. Noch niemals war vor¬
her aus einem einzigen Geleitzug eine so
große Tonnagemenge herausgeschossen
worden, wie aus diesem nach Sowjetru߬
land bestimmten, mit hochwertigen Kampf¬
mitteln vollbeladenen anglo-amerikanischen
Geleitzug. In unermüdlichem Nachsetzen
und tagelangen Angriffen gelang es den
deutschen See- und Luftstreitkräften, alle
38 Schiffe des Geleitzuges zu vernichten
und der feindlichen Versorgungsschiffahrt
fast 250 000 BRT für immer zu streichen.
Die katastrophalen Ausmaße dieses Ver¬
nichtungsschlages lösten auf der Feindseite
größte Verwirrung aus. Moskau betrach¬
tete die ganze Lage als sehr ernst. Die
immer dringender werdenden Rufe Stalins
nach Entlastung durch eine zweite Front
und Entsendung von Kriegsmaterial konn¬
ten weder von England noch von den USA.
erfüllt werden. Die Kluft zwischen den
Versenkungen und Schiffsneubauten erwei¬
terte sich immer mehr und das schwer be¬
drohte England mußte sogar an das reiche
Amerika Schiffsraum abgeben, um die Ver¬
sorgungsschiffahrt überhaupt noch aufrecht¬
zuerhalten. Dadurch, daß die Achsenmächte
die Herrschaft über das Mittelmeer errun¬
gen hatten, wurden die Briten gezwungen,
ihren Nachschub für Afrika um Afrika her¬
umzuleiten, wodurch die Versenkungsge¬
fahr erheblich gesteigert wurde. Versuche,
dennoch Geleitzüge durch das Mittelmeer
zu entsenden, endeten mit schwersten
Schlägen seitens der Achsenmächte. Zur
Entlastung ihrer stark bedrängten Streit¬
kräfte in Ägypten und der Insel Malta ver¬
suchten die Briten Anfang August, einen
aus Tankern und Transportern zusammen¬
gestellten riesigen Geleitzug von 21 Schif¬
fen durch das Mittelmeer zu bringen. Drei
Schlachtschiffe und vier Flugzeugträger,
zahlreiche Kreuzer und Zerstörer bildeten
das Geleit. Den Flugzeugträger ,,Eagle"
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