sind eingemeindet: Hühnerfeld und Altenwald in Sulz¬
bach (21 414 E.), Pflugscheid und Buchenschachen in
Büchenbach (7 220) und Herrensohr in Dudweiler
(24 404 E.). Alle diese Orte haben große Schulsysteme,
die ersten Schulhäuser haben fast überall neuzeitlich ein¬
gerichteten Schulgebäuden weichen müssen. Stattliche
Kirchen krönen die Höhen und blicken mit ihren maje-
siätischen Türmen weit ins Land hinein. Mit Recht dür¬
fen daher heute die Bewohner der Kolonien mit Be¬
friedigung, aber auch mit berechtigtem Stolze auf ihre
blühenden Gemeindewesen zurückschauen. Die Saat, die
der große Organisator Geheimrat Leopold Sello vor
rund einem Jahrhundert säte, ist Dank der fürsorg¬
lichen Mitwirkung und sicheren Leitung der Bergbehörde
auf fruchtbaren Boden gefallen.
*
Die Siedlungsarbeit nach 1935.
Es war der Zweck dieser Betrachtung, nur die so¬
genannte Eigenheimsiedlung der preußischen Bergver¬
waltung herauszustellen, also den Bau derjenigen Häuser
von Bergleuten, die mit materieller und ideeller Hilfe der
Saargrubenverwaltung erstellt wurden. Dieses Bild
erschöpft aber bei weitem nicht die auf dem Sektor Woh¬
nungsbau geleistete Arbeit der Saargruben. Darüber
hinaus haben nämlich die einzelnen Steinkohlenberg¬
werke zahlreiche werkseigene Häuser gebaut, und zwar
in der Nähe ihrer Schachtanlagen. In ihnen wurden
viele Beamte nud solche Arbeiter untergebracht, die das
Werk für besondere Fälle stets rasch zur Hand haben
muß. Diese Bauten gehen in die Hunderte. Wer sie
sieht und weiß, wie billig darin gewohnt wird, der kann
sich ein Bild von ihrem Segen für einen beachtlichen
Teil der Gefolgschaftsmitglieder und ihre Familie
machen. Schließlich muß auch noch darauf hingewiesen
werden, daß die Saargruben im Laufe der Jahre in den
einzelnen Bergmannsgemeinden eine Vielzahl von Häu¬
sern von privater Hand oder ihren Belegschaftsmitglie¬
dern gekauft und wiederum zu einem sehr mäßigen Zins
an Bergleute vermietet hat. Mehr als 6000 Häuser sind
heute im Besitz der Saargruben.
Während die französische Saargrubenverwaltung in
den Jahren von 1920 bis 1935 ebenfalls in bescheidenem
Maße siedelte, wobei jedoch zu berücksichtigen ist, daß die
Bauten nach französischem Schema errichtet wurden, hat
die Saargruben-Aktiengesellschaft nach 1935 die Sied¬
lungsarbeit wieder tatkräftig fortgeführt. Verschiedene
Umstände freilich hinderten sie bis jetzt daran, die Sied¬
lung in der von ihr gewünschten umfaffenden Weise
durchzuführen. Immerhin wurden in geschlosienen Sied¬
lungen in Dudweiler, Bildstock und Mittelbechach über
80 Häuser erstellt. 84 weitere Häuser in Heiligenwald
und Völklingen waren bei Kriegsausbruch im Bau be¬
griffen. Eine weitere Siedlung in Merchweiler, die etwa
60 Häuser umfaßen soll, ist in Planung. Die sicd-
lungswürdigen Gefolgschaftsmitglieder der Saargruben
erhielten bzw. erhallen diese Häuser nach einer gewissen
Zeit zu Eigentum. Darüber hinaus wurden Bauvorhaben
zahlreicher Gefolgschaftsmitglieder in vielen Gemeinden
des Saarlandes durch Finanzierung durch die Saar¬
gruben und Betreuung von der Planung bis zum Bezug
unterstützt. Bis jetzt wurden 191 Eigenheime mit 376
Wohnungen fertiggestellt. Im Bau begriffen sind
16 Eigenheime mit 32 Wohnungen und geplant sind zur
Zeit 37 Häuser, deren Ausführungen nur durch den Kriegs¬
ausbruch verhindert wurde. Sämtlichen Eigenheimern
wurden außerdem Acbeitgeberdarlehn in Beträgen von
1000 RM. gewährt, die unverzinslich und mit 5 Pro¬
zent jährlich zu tilgen sind. Bei von der Saarpfälzische
Heimstätte errichteten Kleinsiedlerstellcn wurden in 607
Fällen an unsere Gefolgschaftsmitglieder Arbeitgeber¬
darlehen von 200—750 RM., insgesamt 337 238 RM.
gewährt. Auch diese Darlehen sind unverzinslich. Sie
müssen monatlich mit 1—3 RM. getilgt werden. In
Fällen nachgewiesener Notlage gehen die Tilgungs¬
beträge auf die Hälfte der Beleihung zurück.
Dieses hundertjährige Jubiläum berechtigt uns alle,
die wir zu den Saargruben zählen, zu Stolz und An¬
erkennung. Was einst in weitschauender Voraussicht be¬
gonnen wurde und sich im Laufe der Jahrzehnte als so
segensreich erwiesen hat, soll auch in der kommenden
Zeit fortgeführt werden. Das wünschen wir alle, die wir
wie unsere Väter danach streben, einmal ein eigenes
Heim zu besitzen.
In schwerer Not stand unter uns ein Mann auf, lehrte uns die Größe unseres
Volkes und wies unseren Blick auf die kommende glanzvolle Zukunft unserer
Nation hin. Der Führer hat uns gezeigt, was ein Volk vermag, wenn es einig
und geschlossen ist und einem politischen Willen gehorcht. Er wurde damit
auch der große Lehrmeister der deutschen Nation. In seiner Idee und in seiner
Weltanschauung hat er das deutsche Volk neu aufgerichtet. So steht er mitten
unter uns. Er ist uns allen Vorbild und Richtschnur geworden.
Dr. Goebbels.
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