Full text: 70.1942 (0070)

sind eingemeindet: Hühnerfeld und Altenwald in Sulz¬ 
bach (21 414 E.), Pflugscheid und Buchenschachen in 
Büchenbach (7 220) und Herrensohr in Dudweiler 
(24 404 E.). Alle diese Orte haben große Schulsysteme, 
die ersten Schulhäuser haben fast überall neuzeitlich ein¬ 
gerichteten Schulgebäuden weichen müssen. Stattliche 
Kirchen krönen die Höhen und blicken mit ihren maje- 
siätischen Türmen weit ins Land hinein. Mit Recht dür¬ 
fen daher heute die Bewohner der Kolonien mit Be¬ 
friedigung, aber auch mit berechtigtem Stolze auf ihre 
blühenden Gemeindewesen zurückschauen. Die Saat, die 
der große Organisator Geheimrat Leopold Sello vor 
rund einem Jahrhundert säte, ist Dank der fürsorg¬ 
lichen Mitwirkung und sicheren Leitung der Bergbehörde 
auf fruchtbaren Boden gefallen. 
* 
Die Siedlungsarbeit nach 1935. 
Es war der Zweck dieser Betrachtung, nur die so¬ 
genannte Eigenheimsiedlung der preußischen Bergver¬ 
waltung herauszustellen, also den Bau derjenigen Häuser 
von Bergleuten, die mit materieller und ideeller Hilfe der 
Saargrubenverwaltung erstellt wurden. Dieses Bild 
erschöpft aber bei weitem nicht die auf dem Sektor Woh¬ 
nungsbau geleistete Arbeit der Saargruben. Darüber 
hinaus haben nämlich die einzelnen Steinkohlenberg¬ 
werke zahlreiche werkseigene Häuser gebaut, und zwar 
in der Nähe ihrer Schachtanlagen. In ihnen wurden 
viele Beamte nud solche Arbeiter untergebracht, die das 
Werk für besondere Fälle stets rasch zur Hand haben 
muß. Diese Bauten gehen in die Hunderte. Wer sie 
sieht und weiß, wie billig darin gewohnt wird, der kann 
sich ein Bild von ihrem Segen für einen beachtlichen 
Teil der Gefolgschaftsmitglieder und ihre Familie 
machen. Schließlich muß auch noch darauf hingewiesen 
werden, daß die Saargruben im Laufe der Jahre in den 
einzelnen Bergmannsgemeinden eine Vielzahl von Häu¬ 
sern von privater Hand oder ihren Belegschaftsmitglie¬ 
dern gekauft und wiederum zu einem sehr mäßigen Zins 
an Bergleute vermietet hat. Mehr als 6000 Häuser sind 
heute im Besitz der Saargruben. 
Während die französische Saargrubenverwaltung in 
den Jahren von 1920 bis 1935 ebenfalls in bescheidenem 
Maße siedelte, wobei jedoch zu berücksichtigen ist, daß die 
Bauten nach französischem Schema errichtet wurden, hat 
die Saargruben-Aktiengesellschaft nach 1935 die Sied¬ 
lungsarbeit wieder tatkräftig fortgeführt. Verschiedene 
Umstände freilich hinderten sie bis jetzt daran, die Sied¬ 
lung in der von ihr gewünschten umfaffenden Weise 
durchzuführen. Immerhin wurden in geschlosienen Sied¬ 
lungen in Dudweiler, Bildstock und Mittelbechach über 
80 Häuser erstellt. 84 weitere Häuser in Heiligenwald 
und Völklingen waren bei Kriegsausbruch im Bau be¬ 
griffen. Eine weitere Siedlung in Merchweiler, die etwa 
60 Häuser umfaßen soll, ist in Planung. Die sicd- 
lungswürdigen Gefolgschaftsmitglieder der Saargruben 
erhielten bzw. erhallen diese Häuser nach einer gewissen 
Zeit zu Eigentum. Darüber hinaus wurden Bauvorhaben 
zahlreicher Gefolgschaftsmitglieder in vielen Gemeinden 
des Saarlandes durch Finanzierung durch die Saar¬ 
gruben und Betreuung von der Planung bis zum Bezug 
unterstützt. Bis jetzt wurden 191 Eigenheime mit 376 
Wohnungen fertiggestellt. Im Bau begriffen sind 
16 Eigenheime mit 32 Wohnungen und geplant sind zur 
Zeit 37 Häuser, deren Ausführungen nur durch den Kriegs¬ 
ausbruch verhindert wurde. Sämtlichen Eigenheimern 
wurden außerdem Acbeitgeberdarlehn in Beträgen von 
1000 RM. gewährt, die unverzinslich und mit 5 Pro¬ 
zent jährlich zu tilgen sind. Bei von der Saarpfälzische 
Heimstätte errichteten Kleinsiedlerstellcn wurden in 607 
Fällen an unsere Gefolgschaftsmitglieder Arbeitgeber¬ 
darlehen von 200—750 RM., insgesamt 337 238 RM. 
gewährt. Auch diese Darlehen sind unverzinslich. Sie 
müssen monatlich mit 1—3 RM. getilgt werden. In 
Fällen nachgewiesener Notlage gehen die Tilgungs¬ 
beträge auf die Hälfte der Beleihung zurück. 
Dieses hundertjährige Jubiläum berechtigt uns alle, 
die wir zu den Saargruben zählen, zu Stolz und An¬ 
erkennung. Was einst in weitschauender Voraussicht be¬ 
gonnen wurde und sich im Laufe der Jahrzehnte als so 
segensreich erwiesen hat, soll auch in der kommenden 
Zeit fortgeführt werden. Das wünschen wir alle, die wir 
wie unsere Väter danach streben, einmal ein eigenes 
Heim zu besitzen. 
In schwerer Not stand unter uns ein Mann auf, lehrte uns die Größe unseres 
Volkes und wies unseren Blick auf die kommende glanzvolle Zukunft unserer 
Nation hin. Der Führer hat uns gezeigt, was ein Volk vermag, wenn es einig 
und geschlossen ist und einem politischen Willen gehorcht. Er wurde damit 
auch der große Lehrmeister der deutschen Nation. In seiner Idee und in seiner 
Weltanschauung hat er das deutsche Volk neu aufgerichtet. So steht er mitten 
unter uns. Er ist uns allen Vorbild und Richtschnur geworden. 
Dr. Goebbels. 
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