Full text: 70.1942 (0070)

Major Wiek, 
Kommodore des Richthofen-Geschwaders und Träger des Ritterkreuzes mit 
Eichenlaub, Ist am 28. November 1940 von einem Feindslug, auf dem er sei¬ 
nen 56. Gegner abschoß, nicht zurückgekehrt und wird seitdem vermißt. 
Foto: PK-Fischer-Weltbild 
Schiffe aber, die unbeschädigt an die englische 
Küste gelangen, laufen zur Löschung ihrer La¬ 
dung Häfen an, die fast alle mehr oder weniger 
schwere Schäden durch deutsche Luftangriffe er¬ 
litten haben. Fast nie ist es möglich, die Ladung 
eines eingelaufenen Schiffes unmittelbar auf die 
Bahn umzuladen. Meist muffen die Güter vor¬ 
übergehend in Lagerschuppen usw. untergebracht 
werden. Zum Löschen der verschiedenen Güter 
benötigt man im übrigen vielfach spezialisierte 
Entladungsvorrichtungen. So ist man in Eng¬ 
land im Laufe der Jahr¬ 
zehnte allmählich dazu ge¬ 
langt, daß sich die Hafer 
auf bestimmte Güter spe¬ 
zialisiert haben. Dient dei 
eine bevorzugt der Ver¬ 
ladung von Kohle, der an¬ 
dere der Entladung vor 
Lebensmitteln, so könnet 
die eingebauten Gerät! 
ebenso wie die Baulich¬ 
keiten meist nicht für am 
dere Arten von Ladungen 
benutzt werden. Ist als: 
ein Hauptkohlenhafen zer- 
schlagen, so können bie 
Kohlenschiffe nicht kurzer- 
Hand nach irgend einem 
anderen Hafen umdirigier! 
werden. Das ist Lei bei 
großen Abhängigkeit dei 
englischen Versorgung vor 
den Zufuhren ein schwere! 
Nachteil. Denn nicht nui 
Flugzeuge möchten bu 
Engländer gern von Ame¬ 
rika haben, sondern auch 
andere Waffen, vor allem 
Artillerie und die dazu-i 
gehörige Munition. Eben¬ 
so dringend nötig ist aber 
die Zufuhr an allen mög¬ 
lichen Rohstoffen wie 
Kupfer, Aluminium und 
Schrott, Baumwolle und 
ganz besonders auch Nah¬ 
rungsmitteln, die England 
nicht in ausreichender 
Menge selbst erzeuge« 
kann. 
Unter diesen Gesichts¬ 
punkten sind die Folger 
der deutschen Luftangriffe 
gegen die englischen Hä¬ 
fen geradezu verheerend. Die Zerstörungen ar 
den Kais und an den Schuppen und Ent¬ 
ladevorrichtungen haben zur Folge, daß die her¬ 
einkommenden Schiffe — wenn überhaupt — 
dann nur nach längerer Wartezeit entladen wer¬ 
den können. Es liegt aber auf der Hand, daß 
eine solche Wartezeit bei der ständig fortschrei¬ 
tenden Verknappung des Tonnageraumes eine 
weitere Einengung der Versorgungsmöglichkei¬ 
ten bedeutet. Zu dieser Erschwerung der Ab¬ 
wicklung der Versorgungszufuhren kommt noch 
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