Major Wiek,
Kommodore des Richthofen-Geschwaders und Träger des Ritterkreuzes mit
Eichenlaub, Ist am 28. November 1940 von einem Feindslug, auf dem er sei¬
nen 56. Gegner abschoß, nicht zurückgekehrt und wird seitdem vermißt.
Foto: PK-Fischer-Weltbild
Schiffe aber, die unbeschädigt an die englische
Küste gelangen, laufen zur Löschung ihrer La¬
dung Häfen an, die fast alle mehr oder weniger
schwere Schäden durch deutsche Luftangriffe er¬
litten haben. Fast nie ist es möglich, die Ladung
eines eingelaufenen Schiffes unmittelbar auf die
Bahn umzuladen. Meist muffen die Güter vor¬
übergehend in Lagerschuppen usw. untergebracht
werden. Zum Löschen der verschiedenen Güter
benötigt man im übrigen vielfach spezialisierte
Entladungsvorrichtungen. So ist man in Eng¬
land im Laufe der Jahr¬
zehnte allmählich dazu ge¬
langt, daß sich die Hafer
auf bestimmte Güter spe¬
zialisiert haben. Dient dei
eine bevorzugt der Ver¬
ladung von Kohle, der an¬
dere der Entladung vor
Lebensmitteln, so könnet
die eingebauten Gerät!
ebenso wie die Baulich¬
keiten meist nicht für am
dere Arten von Ladungen
benutzt werden. Ist als:
ein Hauptkohlenhafen zer-
schlagen, so können bie
Kohlenschiffe nicht kurzer-
Hand nach irgend einem
anderen Hafen umdirigier!
werden. Das ist Lei bei
großen Abhängigkeit dei
englischen Versorgung vor
den Zufuhren ein schwere!
Nachteil. Denn nicht nui
Flugzeuge möchten bu
Engländer gern von Ame¬
rika haben, sondern auch
andere Waffen, vor allem
Artillerie und die dazu-i
gehörige Munition. Eben¬
so dringend nötig ist aber
die Zufuhr an allen mög¬
lichen Rohstoffen wie
Kupfer, Aluminium und
Schrott, Baumwolle und
ganz besonders auch Nah¬
rungsmitteln, die England
nicht in ausreichender
Menge selbst erzeuge«
kann.
Unter diesen Gesichts¬
punkten sind die Folger
der deutschen Luftangriffe
gegen die englischen Hä¬
fen geradezu verheerend. Die Zerstörungen ar
den Kais und an den Schuppen und Ent¬
ladevorrichtungen haben zur Folge, daß die her¬
einkommenden Schiffe — wenn überhaupt —
dann nur nach längerer Wartezeit entladen wer¬
den können. Es liegt aber auf der Hand, daß
eine solche Wartezeit bei der ständig fortschrei¬
tenden Verknappung des Tonnageraumes eine
weitere Einengung der Versorgungsmöglichkei¬
ten bedeutet. Zu dieser Erschwerung der Ab¬
wicklung der Versorgungszufuhren kommt noch
28