Dip deutsche Mtroaffe über knsland C
2n den ersten Tagen des Jahres 1941 gab
das Oberkommando der Wehrmacht einen Ge-
neralbericht über die Kampfergebnisse des vor¬
angegangenen Halbjahres heraus, der erstmalig
gesammelte Angaben über den Angriff der deut¬
schen Luftwaffe gegen die britische Insel enthielt.
— Seit Mai 1940 hatte die britische Luftwaffe,
in Nachtflügen, deutsche Städte angegriffen und
dabei in der Mehrzahl der Falle nichtmilitärische
Ziele getroffen. Wochen- ja monatelang hatte
die deutsche Führung gezögert, die starken Mittel
unserer Luftwaffe in ähnlicher Weise einzusetzen.
Da die englischen Angriffe nicht aufhörten, be¬
gann schließlich am 8. August 1340 die deutscht
Vergeltung. Bis zum Ende des Jahres 1940
hatten deutsche Kampffliegerverbände in mehr als
130 Groß-Einsätzen jeweils zwischen 100 000
und 700 000 Kilogramm Bomben über England
abgeworfen. Am 6. September 1940 führte un¬
sere Luftwaffe den ersten Vergeltungsschlag gegen
die englische Hauptstadt, die bis zum Jahresende
bei rund 450 Alarmen mehr als 100 deutsche
Luftangriffe erlebte. Ganz
gewaltig waren schon da¬
mals die Zerstörungen, die
diese Angriffe in den Ha-
fcnanlagen, den Docks und
den Vorratslagern der
britischen Hauptstadt an¬
richteten. Mitte November
begann dann unsere Luft¬
waffe, ihre Angriffe plan¬
mäßig auch auf andere
Zentren der britischen
Kriegswirtschaft auszu¬
dehnen. Über 400 schwere
und schwerste Angriffe
richteten sich innerhalb von
sechs Wochen gegen wich¬
tigste Rüstungswerkstät-
tcn, insbesondere im mit¬
telenglischen Industriege¬
biet. Fast ebenso groß war
die Zahl der Angriffe
gegen verschiedene Häfen.
Der Produktionsausfall
der Rüstungsindustrie traf
die englische Kriegswirt¬
schaft ebenso schwer wie
die Versorgungsschwierig¬
keiten, die sich aus den
schweren Zerstörungen an
den Hafenanlagen erga¬
ben. Neben diesen großen
Aktionen flog unsere Luft¬
waffe in der gleichen Zeit
noch über 1000 kleine An¬
griffe gegen Einzelziele
wie Flugplätze und Flak-
stellungen, Truppenlagern
und Kasernen. Aber auch
gegen kriegswichtige Ver¬
Generalfeldmarschall Milch Foto: Presse-Hoffmann
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