eine Salzsiederei bei Saargemünö
Non ^ermann tzild, Saarbrücken
Das Saarland ist eine uralte Industrieland¬
schaft. Die Ansicht, die Industrie unserer Heimat
sei aus anderen Legenden eingeführt worden, be¬
ruht auf einem Irrtum. Vielmehr hat das Saar¬
land auf eine ganze Reibe von anderen Landschaf¬
ten in industrieller Hinsicht befruchtend gewirkt.
Allerdings sind mit der zunehmenden Entwick¬
lung großer Industriebezirke, die sich auf ein
bestimmtes Erzeugnis einstellen, eine Anzahl von
ursprünglich auch im Saarland heimischen In¬
dustrien verschwunden, da sie sich infolge der ander¬
weitigen, billigerenHerstel-
lungsmöglichkeiten nicht
mehr lohnten. Teilweise
versprachen auch die
gefundenen Bodenschätze
wertmäßig nach ihrer er¬
sten Ausbeute einen so ge¬
ringen Gewinn, daß man
sie im Hinblick auf die
entstandene Großindustrie
einstellen mußte.
! Es ist bekannt, daß in
einer Salzsiederei
bei Sulzbach im Saar¬
land schon verhältnis¬
mäßig früh Salz gewon¬
nen wurde. Ein ähnliches
Werk bestand nun noch
bis in die Jahre der fran¬
zösischen Revolution hin¬
ein im L c y c n s ch e n
Gebiet bei Saar¬
gemünd. Einen ein¬
gehenden Bericht über die¬
sen Salzhüttenbetrieb fin¬
den wir in einem kleinen
Heftchen, das im Jahre
1794 in Paris in der
Nationaldruckerei der
französischcnRepublikvcr-
legt wurde. Sein Titel
lautet in der Übersetzung:
„Beobachtungen über die
Salinen im Departement
Meurthe,Nicderrhein und
im eroberten Leyenschen
Gebiet". Sein Verfasser
ist ein gcwiffer Loysel,
Deputierter des fran-
zösischcn Nationalkonvcnts und Sonderdelegier-
tcr des Nationalkonvents für die von den Fran¬
zosen besetzten Rheinischen und Moselländischen
Landschaften. Seine Mitteilung an die fran¬
zösische Öffentlichkeit, die den Zweck hatte, die
wirtschaftliche Ausbeutung der durch die Fran¬
zosen besetzten deutschen Gebiete einzuleiten,
lautet in der Übersetzung folgendermaßen:
„Im Leyenschen Gebiet, ungefähr eine halbe
Wegstunde von Saargemünd entfernt, liegt am
Ufer der Saar eine schon vor mehreren Jahren
NSV.-Kinderlandverschickung.
Die Burgen der Pfalz, von denen man in der Schule gehört, schaut man
jetzt selbst und bewundert ihre Schönheit und Lage. Foto: Aibiez
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