Spaniens Bodenschätze SęĮtoI‘9' >s"n'‘
Spanien ist das an Bodenschätzen reichste
Land Europas. Sein Eigenbedarf an Erzen,
Kohlen usw. aber ist so gering, daß der weitaus
größte Teil seiner Bodenschätze dem Weltmarkt
zufließt. Dieser Umstand erklärt die hohe wirt¬
schaftliche Bedeutung, die die europäischen Gro߬
mächte dem Lande Spanien von jeher beige-
mesien haben. Deutschland und Großbritannien
waren schon lange vor dem Weltkrieg die Haupt¬
abnehmer für spanische Erze und andere Erzeug¬
nisse des Bergbaues.
Unter den Schätzen aus dem Mineralreich,
die der spanische Boden birgt, steht an erster
Stelle das Eisen. Zumal der Norden des
Landes, Asturien und Galicien, sowie Andalu¬
sien enthalten große Erzvorräte (s. Abb.). DaS
wichtigste Eisengebiet befindet sich bei Bilbao,
wo auch die bedeutendsten Verhüttungsanlagen
(Schmelzwerke usw.) deö Landes liegen. Ob¬
wohl das Bilbao-Erz nur etwa 50 v. H. Eisen
enthält, ist es doch außerordentlich gesucht: es ist
nämlich leicht verhüttbar (d. h. aus dem Erz
ist das Eisen leicht herauszuschmelzen); und eS
enthält keine störenden Beimengungen. Weiter¬
hin ist eS bequem, d. h. billig gewinnbar — es
wird in fteinbruchartigen Tagbauen gewonnen —
und es kann auf dem schiffbaren Nervion, so¬
wie an der Küste ohne Schwierigkeiten verladen
werden.
Weitere Eisenvorkommen des Nordens fin¬
den sich in den Provinzen Navarra und San¬
tander; die Lager der Provinz Oviedo (Asturien)
sind sehr eisenreich, liegen aber zum großen Teil
noch brach. Weitere 50 Mill. Tonnen ruhen
noch im Nordweften des Landes, in der Provinz
Galicien. In der Provinz Leon finden sich eben¬
falls beträchtliche Mengen, die jedoch infolge der
vorläufig noch unzulänglichen Verkehrsverhält¬
nisse nicht gehoben werden können.
Reiche Eisenerze birgt auch der Süden Spa¬
niens: So der Umkreis von Sevilla, die Sierra
Morena; ferner sinh die Provinzen Huelva und
Malaga zu nennen, Gaen und Cordoba, Gra¬
nada und Almeria und Mursia. Im Osten des
Landes ist die Sierra Menera zu erwähnen, die
außergewöhnlich reich an Eisenerz zu sein scheint.
Doch verhindert die große, mehr alö 200 km
betragende Entfernung zur Küste auch hier vor¬
erst noch eine großzügige Ausbeutung. Hier
liegen die großen Reserven, die nach dem nicht
mehr fernen Erliegen der Vorräte von Bilbao,
Cartagena u. a. den alten Ruf Spaniens auf¬
recht erhalten werden.
Das dem Eisen verwandte M a n g a n findet
sich ebenfalls in beträchtlicher Menge; zumal der
Süden, die Mitte und der Norden des Landes
sind reich daran. In erster Reihe steht die Pro¬
vinz Huelva, dann folgen Neu-Kaftilien, Nord-
oft-Spanien und Oviedo in Asturien. Die ge¬
ringen Mengen, die trotz der großen Vorräte
gefördert werden, gehen wohl ausnahmslos ins
Ausland.
Oie wichtigsten Bodenschätze
Spaniens:
E = Eisenerz,
M = Mangan,
SK = „Kies“ und Kupfer
Si - Silber,
B = Blei,
Z = Zink,
Q - Quecksilber,
K - Steinkohle
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