Full text: 69.1941 (0069)

fischen Wesen reif gemacht. Dieses wurzellose 
Proletariat sollte auch ein lebendiger Schutzwall 
gegen den so gefürchteten Übervölkerungsdruck 
des Deutschen Reiches sein. 
Schließlich ist auch noch ein Wörtchen von 
den saarländischen Verkehrswünschen zu sagen. 
Viele Jahrzehnte alt ist schon die Absicht, zwi¬ 
schen dem Saarbrücker Gebiet und der Mosel 
bei Metz und Diedenhofen einen Kanal zu 
schaffen. Man sieht, daß dieser Wafierweg als 
eine starke Pulsader innerhalb des künftigen 
Großindustriegebietes gedacht ist, um Saarkohle 
und Minette näher aneinander zu schließen. Das 
wiederum müßte die Erzeugung verbilligen und 
damit den Absatz erleichtern und vergrößern. 
Sofort merkt man auch, wie dieser Kanal die 
natürliche Fortsetzung des Saar-Pfalz-Kanals 
bilden soll, der wieder an den Neckar-Donau- 
Kanal und noch weiter an die ausgebaute Donau 
bis zum Schwarzen Meer anschließen würde. 
In westlicher Richtung von Diedenhofen aus 
gibt es ebenfalls Kanalpläne, die hinüber zur 
Maas und von da zu dem Industriegebiet um 
Lille weisen. Es besteht also von Natur aus die 
Möglichkeit, die reichen belgischen ProduktionS- 
ftätten über unsere Saarheimat und die Kaisers¬ 
lauterer Senke, dann über Neckar und Donau 
an alle Länder bis zum Schwarzen Meer an¬ 
zuschließen. 
Der Saar-Pfalz-Kanal erscheint also heute 
nicht mehr als eine Saarbrücker und Pfälzer 
Lokalforderung. Er ist einem Großkanalplan 
von europäischer Bedeutung eingefügt. Auch 
wirtschaftlich läßt er sich mit gewichtigeren 
Gründen vertreten als bisher. Außerdem würde 
eine solche GroßschiffahrtSstraße von Flandern 
bis nach Regensburg dem vernachlässigten Süd- 
weften des Reiches allgemein zugute kommen 
und auch die Weftgrenzgebiete fester ins Reich 
schließen helfen. 
Sie würde auch den saarländischen Beziehun¬ 
gen dienen, die nach dem heutigen Belgien ge¬ 
richtet sind. Diese Verbindung war das ganze 
Mrttelalter hindurch recht lebhaft. Da führte 
eine große Kaufmannsftraße von Mailand und 
Straßburg über Saarbrücken nach Luxemburg 
und Brüssel zur flandrischen Küste. Die fran¬ 
zösische, geschickt gesteuerte Eisenbahnpolitik hat 
im vorigen Jahrhundert diesen Verkehr unserer 
Stadt zugunsten von Metz entzogen. 
Vor dem Weltkrieg war Antwerpen der 
nächste Seehafen für das Saarland. Man sagte 
damals überhaupt, Antwerpen sei ein deutscher 
Hafen. Viele saarländische Erzeugnisse haben 
von dort ihre Ausreise nach Übersee angetreten. 
Auch diese alten Beziehungen verdienten, in 
der Zukunft erneuert zu werden zum Vorteil 
der Heimat, der gleichzeitig ein Vorteil des 
Reiches wäre. 
Bei allem, was man heute für das Saarland 
denkt und überlegt, kann man des Führers nicht 
vergessen. Die Grenze von Versailles war eö, 
die unö am Leben gewürgt hat. Allein durch 
seine Taten ist sie gefallen. Wenn für uns Saar¬ 
deutsche, ebenso für unsere pfälzischen Gaubrüder 
und die Trierer Nachbarn, die Zukunft wieder 
hoffnungsfroh lacht, so danken wir das ihm 
allein. Eine Fülle schöpferischer Arbeit, Arbeit 
des Landausbaus, öffnet sich vor uns. Den 
vollen Segen werden einst die nach uns Kom¬ 
menden, unsere Kinder und Enkel, spüren. Was 
wir da zu tun haben, das braucht dann nicht 
erst groß gesagt zu werden: zu arbeiten, freudig 
zu arbeiten auf dem Feld, das der Führer uns 
freigemacht hat. 
\A/er bewirkt, daß dort, wo bisher ein Halm wuchs, 
nunmehr zwei Halme wachsen, der hat mehr für sein 
Volk getan, als ein Feldherr, der eine Schlacht gewann 
Friedrich der Große 
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