notwendig. Um Eisen und Metalle zu gewinnen
und in die nötige Form zu bringen, ist aber
Kohle das unbedingt notwendige Ausgangspro¬
dukt. Ebenso baut sich die Bunaerzeugung wie
die Erzeugung der Treibstoffe auf der Kohle
auf. Kohle muß daher in den Mengen gewonnen
wenden, die notwendig sind, um alle diese Auf¬
gaben zu erfüllen. Fehlen auch nur einige tausend
Tonnen, so ist die volle Durchführung des ge¬
stellten Programmes gefährdet und der ausge¬
dachte Plan nicht hundertprozentig durchzu¬
führen. Ist der Ausfall an Kohle aber bedeu-
tend, so kann der ganze Plan gefährdet und seine
Durchführung unmöglich gemacht werden. Das¬
selbe, waS für die Kriegswirtschaft gilt, gilt
auch für die Friedenswirtschaft eines Volkes.
Nun ist allgemein bekannt, dasi der Berg¬
mannsberuf erstens ein schwerer Beruf ist, zwei¬
tens ziemlich Intelligenz erfordert, drittens nicht
im weißen Hemd und Stehkragen ausgeführt
werden kann, viertens Kampf mit allerlei Ge¬
fahren erfordert, fünftens nur ganze Menschen
gebrauchen kann. Das alles aber sind Dinge, die
ihn dem Frontsoldaten am nächsten bringen und
die ihm mit Recht den Anspruch geben, Front¬
soldat derArbeit zu heißen. Der Sinn
des deutschen Menschen war immer in der Ver¬
gangenheit bis auf den heutigen Tag auf das
Heldische gerichtet. Und so war niemals und zu
keiner Zeit in unserem Volke ein Mangel an
diesen Männern. Gerade deshalb konnte unser
Volk sich immer wieder gegen die Welt von
Feinden um uns herum durchsetzen und in un¬
seren Tagen erleben wir die Krönung alles
besten, was aus dem heldischen Wesen des deut¬
schen Blutes gewachsen ist. Um so mehr aber
muß jeder einzelne die Verpflichtung auch für
die Zukunft fühlen, alles zu tun, damit dieser
Geist unserem Volke erhalten bleibt. Die größte
Gefahr, die einem starken Volke drohen kann,
ist die Gefahr der Verweichlichung. Sie recht¬
zeitig zu erkennen und ihr entgegenzutreten, muß
Aufgabe jedes Deutschen sein. Verfolgen wir
nun die Entwicklung und die Meinung um uns
herum, so stoßen wir gar nicht zu selten auf die
Meinung, daß die Kinder nicht mehr, wie es
lange Zeit in unserem Volke üblich gewesen ist,
den Beruf des Vaters ergreifen, nein, die Ten¬
denz droht maßgeblich zu werden: Der Sohn
oder die Söhne müsten was Besseres werden
und möglichst einen anderen Beruf ergreifen.
Und warum? Weil der Beruf, den der Vater
ausübt, seine Mucken hat und nicht vollkommen
ist. Oder man traut seinen eigenen Kindern nicht
soviel Kraft und Gesundheit zu, als man selbst
besitzt. Oder man glaubt, daß dieser oder jener
Beruf sie wertvoller erscheinen läßt und jeder
möchte gar zu gerne aus seinem Sohn einen
„feinen Mann" machen. Wer so denkt und so
handelt, der hat den Sinn der nationlsozialifti- z
schen Revolution noch nicht begriffen. Als ob
die Achtung an eine bestimmte Tätigkeit gebun¬
den sein könnte. Nein, Achtung kann sich jeder
Mann und jede Frau verdienen. Einzig und
allein auf das w i e er oder sie ihre Pflicht auf¬
fassen und erfüllen, kommt eS an. Der neue
deutsche Mensch hat erkannt, daß eine Fülle von
Arbeiten notwendig sind, um ein Volk froh und
glücklich zu machen. Er weiß, daß in einer Ge¬
meinschaft eine gewisse Abhängigkeit deö einen
vom anderen besteht, daß ebenso das Wohl¬
ergehen des einzelnen abhängig ist vom Wohl- '
ergehen der Gesamtheit. Aus diesem Grunde wird ,
unser Staat ein sozialistischer sein. Alles, was
sich bisher ereignet hat und noch ereignen wird,
dient nur dem Aufbau des Reiches, so wie es sich
der Führer vorstellt und auch gestalten wird.
Darum, mag heute noch in diesem oder jenem
Beruf manches nicht so sein, wie eS zu wünschen
wäre. eS wird, das ist uns absolute Gewißheit,
das Menschenmöglichste getan, bis das, was er¬
reicht werden kann, auch erreicht ist. Niemand
aber soll glauben, daß eS jemals so weit kommen 1
wird, daß alle Arbeit sich von selbst verrichtet
und er nun mit den Händen im Schoß gefaltet
ein Schlaraffenleben führen kann. Wie falsch
es ist, nach der bequemen Arbeit zu streben, er¬
kennt man, wenn man solche Handlungsweise
sich einmal von allen bis zur letzten Konsequenz
durchgeführt denkt. Wir wären alle schon in
einer Generation arme Leute; Hunger, Not und
Elend wäre das Los des ganzen Volkes. Wo
käme ein Volk hin, wenn der Bauer seine
Söhne statt Bauer Kaufmann, Arzt oder
Schriftsteller werden ließe. Wovon sollten diese
und wir alle dann leben? Etwa von ihren
GeifteSerzeugniffen! Wenn kein Vater feine j
Söhne mehr zur Grube gehen lassen will, wo¬
von und woran will er sich in seinen alten Tagen >
wärmen. Aber erst dann, wenn dieser Zustand |
tatsächlich eingetreten wäre, würden alle er¬
kennen, in welche furchtbare Not diese ihre
Handlungsweise sie geführt hat. Diese Not
wiederum würde dann die Menschen auf den
Weg der Vernunft zwingen. Ja, denke einmal
in stillen Stunden darüber nach und du wirst
erkennen, von welch großer Bedeutung derartige
Erkentnisse sind. Was in einer Generation in
dieser Hinsicht gesündigt wird, kann oft in drei j
Generationen nicht mehr gut gemacht werden.
Aber jeder möchte doch vorwärts und aufwärts >
streben. Dieser Trieb soll und muß lebendig >
bleiben in unserem Volke. Aber warum denn
nicht in dem Beruf der Ahnen, der doch durch '
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