Full text: 69.1941 (0069)

notwendig. Um Eisen und Metalle zu gewinnen 
und in die nötige Form zu bringen, ist aber 
Kohle das unbedingt notwendige Ausgangspro¬ 
dukt. Ebenso baut sich die Bunaerzeugung wie 
die Erzeugung der Treibstoffe auf der Kohle 
auf. Kohle muß daher in den Mengen gewonnen 
wenden, die notwendig sind, um alle diese Auf¬ 
gaben zu erfüllen. Fehlen auch nur einige tausend 
Tonnen, so ist die volle Durchführung des ge¬ 
stellten Programmes gefährdet und der ausge¬ 
dachte Plan nicht hundertprozentig durchzu¬ 
führen. Ist der Ausfall an Kohle aber bedeu- 
tend, so kann der ganze Plan gefährdet und seine 
Durchführung unmöglich gemacht werden. Das¬ 
selbe, waS für die Kriegswirtschaft gilt, gilt 
auch für die Friedenswirtschaft eines Volkes. 
Nun ist allgemein bekannt, dasi der Berg¬ 
mannsberuf erstens ein schwerer Beruf ist, zwei¬ 
tens ziemlich Intelligenz erfordert, drittens nicht 
im weißen Hemd und Stehkragen ausgeführt 
werden kann, viertens Kampf mit allerlei Ge¬ 
fahren erfordert, fünftens nur ganze Menschen 
gebrauchen kann. Das alles aber sind Dinge, die 
ihn dem Frontsoldaten am nächsten bringen und 
die ihm mit Recht den Anspruch geben, Front¬ 
soldat derArbeit zu heißen. Der Sinn 
des deutschen Menschen war immer in der Ver¬ 
gangenheit bis auf den heutigen Tag auf das 
Heldische gerichtet. Und so war niemals und zu 
keiner Zeit in unserem Volke ein Mangel an 
diesen Männern. Gerade deshalb konnte unser 
Volk sich immer wieder gegen die Welt von 
Feinden um uns herum durchsetzen und in un¬ 
seren Tagen erleben wir die Krönung alles 
besten, was aus dem heldischen Wesen des deut¬ 
schen Blutes gewachsen ist. Um so mehr aber 
muß jeder einzelne die Verpflichtung auch für 
die Zukunft fühlen, alles zu tun, damit dieser 
Geist unserem Volke erhalten bleibt. Die größte 
Gefahr, die einem starken Volke drohen kann, 
ist die Gefahr der Verweichlichung. Sie recht¬ 
zeitig zu erkennen und ihr entgegenzutreten, muß 
Aufgabe jedes Deutschen sein. Verfolgen wir 
nun die Entwicklung und die Meinung um uns 
herum, so stoßen wir gar nicht zu selten auf die 
Meinung, daß die Kinder nicht mehr, wie es 
lange Zeit in unserem Volke üblich gewesen ist, 
den Beruf des Vaters ergreifen, nein, die Ten¬ 
denz droht maßgeblich zu werden: Der Sohn 
oder die Söhne müsten was Besseres werden 
und möglichst einen anderen Beruf ergreifen. 
Und warum? Weil der Beruf, den der Vater 
ausübt, seine Mucken hat und nicht vollkommen 
ist. Oder man traut seinen eigenen Kindern nicht 
soviel Kraft und Gesundheit zu, als man selbst 
besitzt. Oder man glaubt, daß dieser oder jener 
Beruf sie wertvoller erscheinen läßt und jeder 
möchte gar zu gerne aus seinem Sohn einen 
„feinen Mann" machen. Wer so denkt und so 
handelt, der hat den Sinn der nationlsozialifti- z 
schen Revolution noch nicht begriffen. Als ob 
die Achtung an eine bestimmte Tätigkeit gebun¬ 
den sein könnte. Nein, Achtung kann sich jeder 
Mann und jede Frau verdienen. Einzig und 
allein auf das w i e er oder sie ihre Pflicht auf¬ 
fassen und erfüllen, kommt eS an. Der neue 
deutsche Mensch hat erkannt, daß eine Fülle von 
Arbeiten notwendig sind, um ein Volk froh und 
glücklich zu machen. Er weiß, daß in einer Ge¬ 
meinschaft eine gewisse Abhängigkeit deö einen 
vom anderen besteht, daß ebenso das Wohl¬ 
ergehen des einzelnen abhängig ist vom Wohl- ' 
ergehen der Gesamtheit. Aus diesem Grunde wird , 
unser Staat ein sozialistischer sein. Alles, was 
sich bisher ereignet hat und noch ereignen wird, 
dient nur dem Aufbau des Reiches, so wie es sich 
der Führer vorstellt und auch gestalten wird. 
Darum, mag heute noch in diesem oder jenem 
Beruf manches nicht so sein, wie eS zu wünschen 
wäre. eS wird, das ist uns absolute Gewißheit, 
das Menschenmöglichste getan, bis das, was er¬ 
reicht werden kann, auch erreicht ist. Niemand 
aber soll glauben, daß eS jemals so weit kommen 1 
wird, daß alle Arbeit sich von selbst verrichtet 
und er nun mit den Händen im Schoß gefaltet 
ein Schlaraffenleben führen kann. Wie falsch 
es ist, nach der bequemen Arbeit zu streben, er¬ 
kennt man, wenn man solche Handlungsweise 
sich einmal von allen bis zur letzten Konsequenz 
durchgeführt denkt. Wir wären alle schon in 
einer Generation arme Leute; Hunger, Not und 
Elend wäre das Los des ganzen Volkes. Wo 
käme ein Volk hin, wenn der Bauer seine 
Söhne statt Bauer Kaufmann, Arzt oder 
Schriftsteller werden ließe. Wovon sollten diese 
und wir alle dann leben? Etwa von ihren 
GeifteSerzeugniffen! Wenn kein Vater feine j 
Söhne mehr zur Grube gehen lassen will, wo¬ 
von und woran will er sich in seinen alten Tagen > 
wärmen. Aber erst dann, wenn dieser Zustand | 
tatsächlich eingetreten wäre, würden alle er¬ 
kennen, in welche furchtbare Not diese ihre 
Handlungsweise sie geführt hat. Diese Not 
wiederum würde dann die Menschen auf den 
Weg der Vernunft zwingen. Ja, denke einmal 
in stillen Stunden darüber nach und du wirst 
erkennen, von welch großer Bedeutung derartige 
Erkentnisse sind. Was in einer Generation in 
dieser Hinsicht gesündigt wird, kann oft in drei j 
Generationen nicht mehr gut gemacht werden. 
Aber jeder möchte doch vorwärts und aufwärts > 
streben. Dieser Trieb soll und muß lebendig > 
bleiben in unserem Volke. Aber warum denn 
nicht in dem Beruf der Ahnen, der doch durch ' 
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