Abb.2: Dom in Worms.Religiöse
und weltliche Mitte des ersten
deutschen Kaiserreiches waren
die burghaften, gewaltigen,
romanischen Dome in Mainz,
Worms und Speyer.
1000—1200 n. Chr. (Romanik),
Abb.3;: So sahen die Bauherren
der Kaiserdeme aus
(Kaiser Heinrich II., Bamberg)
des Harzes. Nun entstehen die Dome von Qued¬
linburg, Gernrode, von Braunschweig, Halber-
stadt und HildeSheim bis hinunter nach Bamberg.
Wir treten in die Jahre unserer Geschichte,
da der Kampf um die Macht zwischen Kirche
und Kaisern tobt. Mit dem Gang eines deut¬
schen Kaisers nach Canoffa ist uns die Zeit ge¬
wärtig. Die Priester, aus der Maste des Volkes
heraufsteigend, geführt von rücksichtslosen ener¬
gischen Bischöfen, erkämpften sich die breiten
Schichten des Volkes, bauten eine eng ge¬
schloffene, kirchlich religiöse Gemeinschaft, die
jede Bevorzugung vor dem Allerheiligften aus¬
schloß. Das Kaisergeschlecht der Staufer, das
weit über die deutschen Reichsgrenzen nach Sü¬
den bis Sizilien gegriffen hatte, verlor im
Reich das deutsche Volk. Von der Kirche, dem
Papst, als Antichrist gegeißelt, unterlagen die
Staufer im Kampf und begruben die Kultur
der Romanik unter der aufsteigenden Gotik.
Einer jener Fanatiker im Kampf um die Macht
der Kirche ist uns im Bamberger Dom in Stein
erhalten. Abb. 4.
Mit der Gotik (1200— 1400), dem Unter¬
gang der staatlichen Form des ersten, deutschen
Kaisertums, beginnt eine der fruchtbarsten
Kunstepochen unserer Geschichte. Die Dome
ändern sich. Hoch hinauf recken sich die Türme
zum Himmel. Eine Orgel des Göttlichen werden
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