Full text: 67.1939 (0067)

hatte vor allem Versuche über die Exvlosions- 
gefährlichkeit des Kohlenstaubes sowie die Sicher¬ 
heit der verschiedenen Sprengstoffe anzustellen 
und verfügte hierzu über eine 51 Meter lange 
Strecke aus elliptischen Eisenringen mit Bohlen¬ 
verkleidung. Ihre Arbeiten wirkten bahnbre¬ 
chend, so dag auch andere Länder alsbald gleiche 
Einrichtungen schufen. Auch der Ruhrbergbau 
verfolgte diese Arbeiten mit besonderer Anteil¬ 
nahme und errichtete im Jahre 1894 eine Ver¬ 
suchsstrecke in Gelsenkirchen, um Versuche unter 
besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse des 
Ruhrbezirks vorzunehmen. 2m Jahre 1911 
wurde diese Versuchsstrecke nach Dortmund- 
Derne verlegt und wesentlich erweitert; sie hat 
eine 200 Meter lange Versuchsstrecke. In 
Deutschland traten späterhin noch die Oberschle¬ 
sische Versuchsstrecke in Veuthen und die Ver- 
suchsstrecke Freiberg hinzu, von denen die letzte 
sich vornehmlich mit Untersuchungen für den 
Braunkohlenbergbau besagt. Die Versuchsstrecke 
auf König ist inzwischen eingestellt worden, 
einige Einrichtungen sind noch vorhanden. Das 
für die Untersuchungen erforderliche Grubengas 
kann aus Grubengasbläsern unter Tage oder in 
Methangewinnungsanlagen aus Klärbrunnen 
zur Klärung von Abwässern gewonnen werden, 
während das Herstellen, Sichten und Mischen 
von Kohlenstaub in geeigneten Mühlen und 
Sichtern vorgenommen wird. 
Neben die Versuchsstrecken ist im Jahre 1927 
die von der Versuchsgrubengesellschaft auf der 
früheren Zeche Hibernia in Gelsenkirchen ein¬ 
gerichtete Versuchsgrube getreten, die sich mit 
umfassenden Untersuchungen über die Ent¬ 
stehung, den Verlauf und die Bekämpfung der 
Grubenexplosionen unter wirklichen Betriebs- 
oerhältnifsen besagt. Außerdem werden dort 
Untersuchungen aus dem Gebiete der Seilfahrt 
und des Grubenbrandes vorgenommen. Die Ver¬ 
suchsgrube hat demnach Aufgaben zu bearbeiten, 
die in künstlichen Verfuchsstrecken nicht gelöst 
werden können. Sie soll ferner ermitteln, in¬ 
wieweit die bei den Versuchsarbeiten ermittelten 
Ergebnisse und Sicherheitsgrenzen auf den Gru¬ 
benbetrieb übertragen werden können. 
Im folgenden soll nun ein kurzer Ueberblick 
über die auf Grund von Versuchsstreckenarbeiten 
getroffenen Sicherheitsmaßnahmen gegeben wer¬ 
den, da ein solcher am besten einen näheren Be¬ 
griff von der Tätigkeit dieser Anstalten ver¬ 
mittelt. 
Als man in der Grube noch mit offenem, nicht 
gesichertem Geleucht arbeitete, waren die meisten 
Explosionen naturgemäß auf das Geleucht 
zurückzuführen. Durch Einführung der zunächst 
mit Oel, später mit Benzin betriebenen Sicher¬ 
heitslampe war es gelungen, die Zahl der Ex¬ 
plosionen herabzudrücken, jedoch verursachte die 
Sicherheitslampe noch 70 v. H. aller Explosionen. 
Die Benzinsicherheitslampe ist infolgedessen 
weitgehend durch die tragbare elektrische Gru¬ 
benlampe ersetzt worden, die zwar keine unbe- 
' ¡»pp. 
Die Versuchsstrecke auf Grube König bei Neunkirchen 
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